Eukalyptusöl

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Eukalyptusöl von Eucalyptus globulus
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Eukalyptusöl von Eucalyptus citriodora


Eukalyptusöl (lateinisch Oleum eucalypti, französisch essence d'eucalypte, englisch eucalyptus oil) ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene ätherische Öle, die aus den Blättern von Eukalyptus-Arten gewonnen werden. Eukalyptusöl ist eine dünne, farblose, blassgrünliche oder blassgelbe Flüssigkeit von aromatischem, schwach an Kampfer erinnerndem Geruch, mit geringer Rechtsdrehung und einem spezifischen Gewicht von 0,910 bis 0,930.

Gewinnung

Eukalyptusbaum (Eucalyptus globulus)

Von der Pflanzengattung Eucalyptus gibt es über 600 Arten, jedoch werden nur aus rund 20 Arten ätherische Öle gewonnen. Die wichtigste dieser Arten ist Eucalyptus globulus. Hauptanbaugebiet ist China (3000–4000 Tonnen Eukalyptusöl/Jahr), früher waren es Spanien, Portugal, Brasilien, Argentinien. Eukalyptusbäume wachsen mehrmals nach einer Fällung wieder nach, allerdings wächst jede aus dem Baumstumpf sprießende Generation langsamer als die vorige.[1]

Durch Wasserdampfdestillation des Holzes wird ein Rohöl mit einem Anteil von 60 % 1,8-Cineol und zahlreichen hustenreizenden Aldehyden erhalten. Durch Behandlung mit Lauge (Kalk oder Natronlauge) und Rektifikation – wobei die hustenreizenden Monoterpene abgetrennt werden – wird das Eukalyptusöl gewonnen (1,8-Cineol-Gehalt bis zu 90 %).

Inhaltsstoffe

Reines Eukalyptusöl besteht zu 60 bis 80 % aus dem früher Eukalyptol genannten 1,8-Cineol (über 70 %[2]). Im Rohöl finden sich die zum Husten reizenden Aldehyde der Buttersäure, Capronsäure und Baldriansäure.

Eukalyptusöl (Eucalyptus oil, Eucalypti aetheroleum) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) ist das durch Wasserdampfdestillation und Reinigung aus den frischen Blättern und endständigen Zweigen gewonnene ätherische Öl aus 1,8-Cineol-reichen Eukalyptusarten (insbesondere Eucalyptus globulus Labill., Eucalyptus polybractea R.T.Baker und Eucalyptus smithii R.T.Baker). Es enthält bis zu 10,0 % α-Pinen, bis zu 1,5 % β-Pinen, maximal 0,3 % Sabinen, bis zu 1,5 % α-Phellandren, bis zu 15,0 % Limonen, mindestens 70,0 % 1,8-Cineol und maximal 0,1 % Campher.[3]

Eine andere Sorte von Eucalyptus amygdalina unterscheidet sich von der vorstehenden durch ihre Linksdrehung, die auf einem Gehalt an Phellandren beruht.

Verwendung

Sicherheitshinweise
Name

Eukalyptusöl globulus

CAS-Nummer

84625-32-1

EG-Nummer

283-406-2

ECHA-InfoCard

100.075.798

GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 226​‐​304​‐​315​‐​317​‐​411
P: 273​‐​280​‐​302+352​‐​405​‐​501 [4]

Medizin

Eukalyptusöl findet Anwendung bei Husten, Grippe (Influenza), Heiserkeit in Form von Eukalyptus-Bonbons (bzw. vier bis sechs Tropfen Eukalyptusöl (200 mg) auf ein Zuckerstück) oder mittels Inhalation (20 Tropfen) der Dämpfe eines heißen Wasserbads mit Eukalyptusöl.[5] Ferner wird es bei rheumatischen Beschwerden und Muskelschmerzen empfohlen.

Technische Nutzung

Eukalyptusöl wird technisch als Lösungsmittel für Harze zur Herstellung von Lacken empfohlen und dient als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Cineol.

Antimikrobielle Aktivität

Eukalyptusöl hat eine antimikrobielle Aktivität gegen Bakterien wie E. coli, Staphylococcus aureus, Streptococcus faecalis, Mycobacterium avium. Es wirkt fungizid gegen Candida tropicalis, Candida albicans, Aspergillus niger, Aspergillus aegypticus und andere.

Teebaumöl und Manukaöl sind ähnliche Öle mit antimikrobieller Wirkung.

Einzelnachweise

  1. Eukalypse Now zeit.de, 27. August 1993.
  2. Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 2: Cm–G. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04512-9, S. 1210.
  3. Monografie Eucalyptus oil. European Pharmacopoeia 10.0, Europäische Arzneimittelkommission, 2019.
  4. a b Datenblatt Eukalyptusöl globulus bei Sanabio, abgerufen am 13. Juni 2016.
  5. S. Ebel und H. J. Roth (Hrsg.): Lexikon der Pharmazie, Georg Thieme Verlag, 1987, S. 238, ISBN 3-13-672201-9.

Dieser Artikel basiert auf einem Text aus Merck’s Warenlexikon.