Europa der Nationen (Fraktion)

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Europa der Nationen (Koordinierungsgruppe) bzw.
Fraktion der Unabhängigen für das Europa der Nationen
Offizielle Abkürzung EN bzw.
I-EN (englisch), I-EDN (französisch)
Mitglieder
19/567
(1994)
15/626
(1999)
Fraktions­vorsitzende FrankreichFrankreich James Goldsmith (1994–1997)
Danemark Jens-Peter Bonde (1997–1999)
Gründung 1994 bzw. 1997
Auflösung 1996 bzw. 1999
Nachfolger Europa der Demokratien und der Unterschiede (EDD), Union für das Europa der Nationen (UEN)
Aus­richtung EU-Skepsis

Europa der Nationen war eine Fraktion im Europäischen Parlament. Sie gilt als erste dezidiert EU-kritische Fraktion im Europaparlament. Sie wurde hauptsächlich von der französischen Wahlliste Majorité pour l'autre Europe dominiert, die sich im November 1994 unter dem Namen Mouvement pour la France (MPF) als Partei konstituierte. Die Fraktion wurde nach dem MPF-Vorsitzenden Philippe de Villiers auch "Villiers-Gruppe" genannt. Weiteres bekanntes Mitglied war der britische Milliardär James Goldsmith, der ebenfalls über Villiers Liste gewählt worden war und bis 1997 Fraktionsvorsitzender war.

Die Fraktion wurde nach der Europawahl 1994 unter dem Namen Fraktion Europa der Nationen (Koordinierungsgruppe) gegründet. Bei Gründung hatte sie 19 Mitglieder. Nach dem 1996 zwei Mitglieder der MPF zur konkurrierenden Union für Europa (UfE) gewechselt waren, rutschte die Fraktion unter die Mindestzahl von 18 Abgeordneten (aus drei Ländern). Sie wurde daraufhin am 10. November 1996 aufgelöst.

Nachdem James Nicholson, der einzige Abgeordnete der Ulster Unionist Party, als neues Mitglied gewonnen werden konnte – Nicholson war zuvor in der EVP-Fraktion – konnte sich die Fraktion am 13. Januar 1997 neu konstituieren. Sie nahm den leicht geänderten Namen Fraktion der Unabhängigen für das Europa der Nationen (I-EDN) an. Nachdem die Fraktion nun Mitglieder aus vier Ländern hatte, war die notwendige Mindestzahl 14 Abgeordnete. Die Fraktion konnte damit bis zum Ende der Wahlperiode existieren, obwohl drei weitere MPF-Politiker die Fraktion verließen. Zum Schluss hatte die Fraktion noch 15 Mitglieder.

Bei der Europawahl 1999 trat die MPF auf einer gemeinsamen Liste mit der Rassemblement pour la France an. Die über diese Liste gewählten Abgeordneten schlossen sich der neuen nationalkonservativen Fraktion Union für das Europa der Nationen an. Die dänischen und niederländischen Mitglieder der I-EDN gründeten mit neu ins Parlament gewählten Abgeordneten eine neue EU-skeptische Fraktion namens Europa der Demokratien und der Unterschiede. Nicholson kehrte zur EVP-Fraktion zurück.

Mitglieder

Land Partei Sitze Mitglieder
Danemark Dänemark JuniBevægelsen 2 Ulla Margrethe Sandbæk, Jens-Peter Bonde
Folkebevægelsen mod EU 2 Ole Krarup, Lis Jensen
FrankreichFrankreich Frankreich Mouvement pour la France 13/8 Charles de Gaulle (bis 19. April 1999, danach fraktionslos), Georges Berthu, James Goldsmith (18. Juli 1997 verstorben), Françoise Seillier, Hervé Fabre-Aubrespy, Frédéric Striby, Philippe de Villiers (bis 15. Juni 1997, zurückgetreten), Anne Christine Poisson (bis 31. Oktober 1996, danach UfE), Marie-France De Rose (bis 1. Dezember 1998, danach EVP), Édouard des Places, Dominique Souchet, Philippe-Armand Martin (bis 14. April 1996, danach UfE), Thierry Jean-Pierre (bis 18. November 1998, danach EVP), Eric Pinel (17. Juni 1997 bis 12. Mai 1998, Nachrücker, später fraktionslos), Stéphane Buffetaut (Nachrücker ab 20. Juli 1997), Raymond Chesa (ab 29. Dezember 1998, zuvor UfE, gewählt für RPR)
NiederlandeNiederlande Niederlande Gereformeerd Politiek Verbond 1 Johannes Blokland
Staatkundig Gereformeerde Partij 1/– Leen Van Der Waal (bis 1. September 1997, zurückgetreten)
Reformatorische Politieke Federatie –/1 Rijk Van Dam (ab 2. September 1997, Nachrücker)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Ulster Unionist Party –/1 James Nicholson (ab 20. Dezember 1997, zuvor EVP)

Vorstand

Zeitraum
19. Juli 1994 – 10. November 1996 James Goldsmith
13. Januar 1997 – 12. Mai 1997
13. Mai 1997 – 17. September 1997 Jens-Peter Bonde, Georges Berthu
18. September 1997 – 19. Juli 1999 Jens-Peter Bonde, Georges Berthu, Johannes Blokland