Europawahl 1994

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Europawahl 1994
          

Sitzverteilung nach Fraktionen bei Konstituierung
(Gewinne/Verluste im Vergleich zum Ende der vorherigen
Legislaturperiode)
:[1]

SOZ Sozialisten, Sozialdemokraten 198 ±00
EVP Christdemokraten, Konservative 156 06
ELDR Liberale 44 01
VEL Kommunisten, Linke 28 neu
FE Forza Italia 27 neu
EDA Gaullisten, Konservative 26 06
Grüne Grüne 23 04
ERA Regionalisten, Radikalliberale 19 neu
EN EU-Skeptiker, Konservative 19 neu
Fraktionslose 27 ±00
Summe 567 +49

Die Europawahl im Juni 1994 war die vierte Europawahl zum Europäischen Parlament in der Geschichte der EU und fand vom 9. bis 12. Juni 1994 statt. Stärkste Fraktion wurde die Sozialdemokratische Partei Europas.

Sitzverteilung

Fraktion BE DE DK ES FR GR IE IT LU NL PT UK Sitze %
  Sozialdemokratische Partei Europas 6 40 3 22 15 10 1 18 2 8 10 63 198 34,9
  Europäische Volkspartei (Christdemokraten) 7 47 3 30 13 9 4 12 2 10 1 19 157 27,7
  Europäische Liberale, Demokratische und Reformpartei 6 5 2 1 1 7 1 10 8 2 43 7,6
  Konföderale Fraktion der Vereinten Europäischen Linken (Sozialisten und Kommunisten) 9 7 4 5 3 28 4,9
  Forza Europa (Forza Italia) 27 27 4,8
  Sammlungsbewegung der Europäischen Demokraten (Gaullisten) 14 2 7 3 26 4,6
  Fraktion Die Grünen 2 12 1 2 4 1 1 23 4,1
  Europäische Radikale Allianz (Radikalliberale und Regionalisten) 1 1 13 2 2 19 3,4
  Europa der Nationen (Europaskeptiker) 4 13 2 19 3,4
  Fraktionslose Abgeordnete 3 11 12 1 27 4,8
    25 99 16 64 87 25 15 87 6 31 25 87 567

Ergebnisse in den einzelnen Ländern

Deutschland

Partei Fraktion Sitze %
  Sozialdemokratische Partei Deutschlands Sozialdemokratische Partei Europas 40 32,2
  Christlich-Demokratische Union Europäische Volkspartei 39 32,0
  Bündnis 90/Die Grünen Die Grünen/Europäische Freie Allianz 12 10,1
  Christlich-Soziale Union Europäische Volkspartei 8 6,8
  Partei des Demokratischen Sozialismus 0 4,7
  Freie Demokratische Partei 0 4,1
  Die Republikaner 0 3,9
  Sonstige Parteien 0 6,3

Wahlrecht für EU-Ausländer

Die Europawahl 1994 war die erste Wahl zum Europäischen Parlament nach Inkrafttreten des am 7. Februar 1992 unterzeichneten Vertrags von Maastricht. Gemäß Art. 22 Abs. 2 AEUV (vormals Art. 19 Abs. 2 EGV) konnten daher alle Unionsbürger wählen, ob sie ihr aktives und passives Wahlrecht in ihrem Heimat- oder in ihrem Wohnsitzstaat ausüben. Die Einzelheiten der Ausübung des Wahlrechts bei den Europawahlen für Unionsbürger mit Wohnsitz in einem Mitgliedstaat, dessen Staatsangehörigkeit sie nicht besitzen, war durch die Richtlinie 93/109/EG des Rates vom 6. Dezember 1993 geregelt worden. Die Berechtigung ist ein Ausfluss der durch den Maastricht-Vertrag eingeführten europäischen Freizügigkeit für Unionsbürger nach Art. 21 AEUV und Artikel 45 der EU-Grundrechtecharta.[2] Aufgrund dessen konnten beispielsweise in Deutschland lebende EU-Ausländer bei der Europawahl am 12. Juni 1994 erstmals an der Wahl der deutschen Vertreter im Europäischen Parlament teilnehmen.[3]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Europawahl 1994 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise