European Research Center for Information Systems

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das ERCIS – European Research Center for Information Systems - ist ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern, die gemeinsam im Bereich der Anwendungssystem- und Organisationsgestaltung forschen.

Geschichte

Das Forschungszentrum wurde im Jahr 2004 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster gegründet. Es ist das erste Forschungszentrum dieser Art und gilt als weltweit führend. Der Geschäftsführende Direktor ist Jörg Becker, zum Direktorium gehören außerdem Martin Dugas, Fabian Gieseke. Bernd Hellingrath, Thomas Hoeren, Stefan Klein, Herbert Kuchen, Heike Trautmann und Gottfried Vossen. Aus dem Direktorium ausgeschieden sind nach ihrer Emeritierung Heinz Lothar Grob, Ulrich Müller-Funk, Klaus Backhaus sowie Ulrich Thonemann, da er die Westfälische Wilhelms-Universität verlassen hat. Die operative Geschäftsführung lag seit der Gründung 2004 bis 2009 bei Axel Winkelmann, seit 2009 liegt diese bei Armin Stein.

Charakter

Das ERCIS hat vor allem europäische, aber auch außereuropäischen Partner. Es wird von einem Beirat, der sich aus Unternehmen der Praxis zusammensetzt, unterstützt.[1] Hierdurch kann eine praxisnahe Forschung und Ausbildung von Studierenden und Doktoranden ermöglicht werden.

Gebäude des ERCIS auf dem Leonardo-Campus in Münster

Schwerpunkte liegen in der Forschung in den Bereichen Anwendungssystem- und Organisationsgestaltung. Dabei werden in einem institutionellen Rahmen Kernkompetenzen der Wirtschaftsinformatik mit Fragestellungen der Informatik, der Betriebswirtschaft, der Soziologie und der Rechtswissenschaft (Landeskompetenzzentrum für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht) verknüpft. Dies schafft eine ganzheitliche Sicht auf die betriebliche Anwendungssystem- und Organisationsgestaltung und leitet viele Fragestellungen, sei es die Gestaltung von Enterprise Resource Planning (ERP)-Systemen in und zwischen Unternehmen (Interorganisationssystem), die prozessorientierte Ablauforganisation unter Nutzung moderner IT-Systeme oder die Realisierung zukunftsträchtiger Anwendungsarchitekturen.

Ein verwandtes Forschungsgebiet ist die Integration unterschiedlicher technischer Systeme in einer Gesamt-Architektur, wie zum Beispiel die Integration von Data-Warehouse-Lösungen, Content-Management-Systemen, Workflow-Management-Systemen oder Dokumentenmanagement-Systemen in die Unternehmens-IT-Landschaft. Weitere Forschungsfelder sind E-Government, Prozessmanagement in öffentlichen Verwaltungen, Informationsmanagement, der E-Commerce, sowie Kommunikations- und Kollaborationssysteme (zum Beispiel Groupware und CSCW).

Ausgehend vom fachkonzeptionellen Aspekt werden spezielle Anforderungen im Handel, in Verwaltungen oder in der Industrie, in der kompletten Supply Chain oder in betrieblichen Funktionen wie dem Controlling oder dem Marketing modelliert, verbessert, rechtlich abgesichert und IT-technisch realisiert. Auf dem gesamten Weg von der Anforderung über die Umsetzung bis zur Nutzung von IT-Systemen forscht das ERCIS. Die Erforschung der Nutzung von Systemen auf der Ebene von Individuen, Gruppen, Organisationen und Märkten liefert dabei ein grundlegendes Verständnis für die funktionsweise sozio-technischer Systeme, das als wichtiger Input in die Gestaltung von Systemen einfließt. Über das ERCIS Launch Pad bietet das Forschungszentrum darüber hinaus Studierenden und jungen Gründungswilligen in einem begleiteten Gründungswettbewerb die Möglichkeit, die eigene Geschäftsideen potenziellen Investoren zu präsentieren und weitere Unterstützung für die Gründung zu erhalten.

Netzwerk

Internationale Forschungspartner

Assoziierte Forschungspartner, zu denen das ERCIS enge Beziehungen pflegt, sind[2]:

Beiratsmitglieder

Die folgenden Unternehmen sind im Beirat vertreten[3]:

Weblinks

Einzelnachweise

Koordinaten: 51° 58′ 33,4″ N, 7° 36′ 6,5″ O