FC Mecklenburg Schwerin

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FC Mecklenburg Schwerin
Logo des FC Mecklenburg Schwerin
Basisdaten
Name Fußball-Club Mecklenburg
Schwerin e. V.
Sitz Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern
Gründung 2013
Farben rot-gelb
Vorstand Andreas Ruhl
Website fcm-schwerin.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Stefan Lau
Spielstätte Sportpark Lankow
Plätze 2000
Liga NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga)
2021/22 12. Platz (Oberliga Nordost)
Heim
Auswärts

Der FC Mecklenburg Schwerin ist ein 2013 gegründeter Fußballverein aus Schwerin, der durch Fusion des Fördervereins FCM Schwerin und dem FC Eintracht Schwerin entstand. Heimstätte ist der Sportpark Lankow. Zudem beherbergt der Verein Gymnastikgruppen sowie eine E-Sport-Abteilung.

Geschichte

Der Verein vereinigt die Geschichten der ehemaligen SG Dynamo Schwerin, der Mannschaft der Schweriner Volkspolizei, und der ehemaligen Betriebssportgruppe des Schweriner Kabelwerks, die unter verschiedenen Namen mehrmals zweitklassig war und ein Jahr der DDR-Oberliga angehörte.

Ursprünge im DDR-Fußball

Logo der SG Dynamo
Datei:Schwerin bsg motor.png
Logo der BSG Motor
  • 1945 wurde die SG Schwerin gegründet und 1949 in BSG Vorwärts Schwerin umbenannt. Historisch bezog sich die SG Schwerin auf den ältesten Fußballklub der Stadt, den Schweriner FC 03, in dessen direkter Nachfolge die SG Schwerin nach dem Verbot aller Vereine durch die Sowjetische Besatzungsmacht entstanden war. Bereits im Januar 1951 wurde aus Vorwärts die BSG Einheit Schwerin. 1956 erfolgte der nächste Namenswechsel durch den Anschluss an den neu gegründeten SC Traktor Schwerin, wobei sich Teile der Mannschaft der ASG Vorwärts Schwerin anschlossen. Dessen Fußballabteilung schloss sich am 1. August 1964 der im selben Jahr gegründeten BSG Motor Schwerin an. 1988 benannte sich diese in BSG Motor Kabelwerk Schwerin um, aus der schließlich 1990 der SV Schweriner Kabelwerk und 1991 der Schweriner SC hervorging. Diesem schlossen sich 1992 der VfL Schwerin und der FSV Grün-Weiß Schwerin an. Im VfL war ein Jahr zuvor der ehemalige DDR-Ligist ISG Schwerin aufgegangen.
  • 1948 wurde die SG Deutsche Volkspolizei Schwerin gegründet. Deren Ligamannschaft wurde 1952 nach Rostock delegiert und spielte dort als SG Volkspolizei Rostock weiter. Aus der zweiten Mannschaft wurde die neue erste Mannschaft, die bis zur Wende in der DDR als SG Dynamo Schwerin und ab dem 17. April 1990 als Polizei SV Schwerin antrat. Dieser benannte sich am 1. Juli 1991 in 1. FSV Schwerin um.

Fusionen nach der Wende

Nachdem sich die Fußball-Abteilung des Schweriner SC im Jahr 1996 als FC Eintracht Schwerin selbstständig gemacht hatte, schloss sich der Oberligist 1. FSV Schwerin am 1. Juli 1997 dem klassentieferen FCE an. Bereits 1996 war im Schweriner SC eine neue Fußballabteilung gegründet worden.

Im November 2003 wurde ein neuer Verein unter dem Namen SG Dynamo Schwerin e.V. gegründet[1]. Dieser steht jedoch in Konkurrenz zum FC Eintracht bzw. heute zum FC Mecklenburg.

2009 wurde aus den drei mitgliederstärksten Vereinen der Stadt – FC Eintracht Schwerin, SG Dynamo Schwerin und der Schweriner SC – zusammen mit Vertretern aus Politik und Verwaltung der FC Mecklenburg Schwerin gegründet – zunächst als Förderverein. Am 28. Mai 2013 fusionierten der Förderverein FC Mecklenburg Schwerin und der FC Eintracht Schwerin letztlich zum Fußballverein FC Mecklenburg Schwerin, womit eine stärke Bündelung der Ressourcen angestrebt wurde. Im Aufsichtsrat saßen nicht nur Vertreter aus Politik, Verwaltung und der Wirtschaft, sondern auch Vertreter vom Schweriner SC und Dynamo Schwerin.

Ligazugehörigkeit im Überblick

Gastgeber Dynamo Schwerin gegen 1. FC Lok Leipzig (1987)

Die Vergängervereine des Schweriner SC konnten als Vorwärts Schwerin immerhin auf eine Saison in der eingleisigen DDR-Oberliga als höchster Spielklasse zurückblicken und nahmen später mit insgesamt sechs Spielzeiten an der zweitklassigen DDR-Liga teil.

Erfolgreicher waren die Vorgängervereine des 1. FSV Schwerin. Die Volkspolizisten schafften nie den Aufstieg in die Oberliga, doch gehörte die SG Dynamo Schwerin 30 Jahre der zweithöchsten Spielklasse der DDR an. 1975 hatte der Verein seine erste Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga, in der die Mannschaft jedoch scheiterte. 1984 gab es eine zweite Teilnahme an der Aufstiegsrunde. In der vorletzten Saison des eigenständigen DDR-Fußballs zog der Verein als Polizei SV Schwerin ins Finale des ehemaligen FDGB-Pokals, nun NOFV-Pokal, ein. Dort unterlagen sie Dynamo Dresden mit 1:2, waren jedoch als Pokalfinalist für den folgenden Europapokal der Pokalsieger qualifiziert, da Dresden als Meister im Landesmeisterwettbewerb spielte. Auf der europäischen Bühne trafen die Schweriner auf den FK Austria Wien. Einem 0:2 im Hinspiel, das im Rostocker Ostseestadion stattfand, folgte ein 0:0 im Rückspiel in Wien, das das Ausscheiden bedeutete.

FC Eintracht Schwerin
Zeitraum Vereinsname Liganame Spielklasse
1947–1949 SG Schwerin Fußball-Landesklasse Mecklenburg erstklassig
1949–1950 BSG Vorwärts Schwerin DDR-Oberliga erstklassig
19501952 BSG Einheit Schwerin DDR-Liga, Staffel Nord zweitklassig
1952–1956 BSG Einheit Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
1957 SC Traktor Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
19581963 SC Traktor Schwerin II. DDR-Liga, Staffel 1 drittklassig
1963–1964 SC Traktor Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
1964–1972 BSG Motor Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
19721974 BSG Motor Schwerin DDR-Liga, Staffel A zweitklassig
1974–1976 BSG Motor Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
1976–1977 BSG Motor Schwerin DDR-Liga, Staffel A zweitklassig
1977–1983 BSG Motor Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
1983–1984 BSG Motor Schwerin DDR-Liga, Staffel A zweitklassig
1984–1988 BSG Motor Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
1988–1990 BSG Motor Kabelwerk Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
1990–1991 SV Schweriner Kabelwerk Bezirksliga Schwerin drittklassig
1991–1992 Schweriner SC Landesliga Mecklenburg-
Vorpommern
viertklassig
1992–1994 Schweriner SC Bezirksliga Mecklenburg-
Vorpommern
fünftklassig
19941996 Schweriner SC Landesliga/Verbandsliga
Mecklenburg-Vorpommern
fünftklassig
      1. FSV Schwerin
Zeitraum Vereinsname Liganame Spielklasse
1948–1949 SG Deutsche Volkspolizei Schwerin Bezirksklasse
1949–1950 SG Deutsche Volkspolizei Schwerin Landesklasse Mecklenburg zweitklassig
1950–1951 SG Deutsche Volkspolizei Schwerin Landesklasse Mecklenburg drittklassig
1951–1952 SG Deutsche Volkspolizei Schwerin DDR-Liga, Staffel 2 zweitklassig
1952–1953 SG Dynamo Schwerin Bezirksklasse Schwerin viertklassig
1953–1954 SG Dynamo Schwerin Bezirksliga Schwerin drittklassig
1954–1955 SG Dynamo Schwerin DDR-Liga, Staffel 1 zweitklassig
1955–1957 SG Dynamo Schwerin 2. DDR-Liga Nord drittklassig
1958 SG Dynamo Schwerin Bezirksliga Schwerin viertklassig
1959–1963 SG Dynamo Schwerin 2. DDR-Liga Nord drittklassig
19631971 SG Dynamo Schwerin DDR-Liga, Staffel Nord zweitklassig
19711990 SG Dynamo Schwerin DDR-Liga, Staffel A zweitklassig
1990–1991 Polizei SV Schwerin NOFV-Liga zweitklassig
19911993 FSV Schwerin Landesliga Mecklenburg-
Vorpommern
viertklassig
19931997 FSV Schwerin Oberliga Nordost-Nord drittklassig
1. Juli 1997 Anschluss an den FC Eintracht Schwerin    

Bilanz des FC Eintracht und FC Mecklenburg seit 1996

Seit der Gründung des FC Eintracht Schwerin und später des FC Mecklenburg Schwerin bewegte sich der Verein fortwährend in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern oder der Oberliga Nordost. Die längste Zeit, von 2003 bis 2016 spielte man in der Verbandsliga. 2001, 2016 und 2021 gelangen Aufstiege in die NOFV-Oberliga.

Saison Liga Platz Punkte Tore
1996/97 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 14 30 46:67
1997/98 NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) 04 46 57:39
1998/99 NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) 04 56 59:39
1999/00 NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) 13 39 32:45
2000/01 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 01 76 92:25
2001/02 NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) 13 28 39:59
2002/03 NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) 17 32 35:77
2003/04 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 08 41 61:54
2004/05 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 05 44 61:50
2005/06 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 03 60 70:49
2006/07 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 03 60 66:24
2007/08 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 08 44 63:52
2008/09 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga)(1) 06 48 60:58
2009/10 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 05 41 54:42
2010/11 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 12 30 50:70
2011/12 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 14 28 37:80
2012/13 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 10 27 28:49
2013/14 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 04 61 68:32
2014/15 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 02 60 78:30
2015/16 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 01 66 81:26
2016/17 NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga) 11 36 55:68
2017/18 NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga) 14 25 36:61
2018/19 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 05 55 75:39
2019/20(2) Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 04 37 47:26
2020/21(2) Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) 01 002,25 20:10
2021/22(2) NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga) 14 0001,063 39:63
2022/23 NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga)
(1) Mit Einführung der 3. Fußball-Liga im Sommer 2008 wurde die Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern auf die sechsthöchste Ebene zurückgestuft.
(2) Die Saisons 2019/20, 2020/21 und 2021/22 wurden auf Grund der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen, wodurch die Quotientenregel Punkte pro Spiel zur Festlegung der Abschlussplatzierungen herangezogen wurden. In der Saison 2020/21 war der FCM nach sechs Siegen in acht Spielen die bestplatzierte Mannschaft der Verbandsliga und stieg in die Oberliga auf.

Ehemalige bekannte Spieler

E-Sport

Am 2. April 2020 verkündete der Verein die Eröffnung einer E-Sport-Abteilung mit Fokus auf den FIFA-Pro-Club.[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SG Dynamo Schwerin - Tradition verpflichtet. SG Dynamo Schwerin e.V., abgerufen am 3. Mai 2022.
  2. FCM Schwerin mit neuer Abteilung. In: fcm-schwerin.de. 2. April 2020, abgerufen am 7. November 2020.

Koordinaten: 53° 36′ 49,3″ N, 11° 25′ 43,9″ O