Fabian Gatermann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Fabian Gatermann (* 1984 in München) ist ein deutscher Künstler, der in München, Köln und New York lebt und arbeitet.[1] Gatermanns Arbeiten sind formal der konkreten Kunst zuzuordnen[2] und beschäftigen sich aber vorrangig mit Phänomenen wie beispielsweise Licht. Sie bedienen sich oft einer rhythmischen Form aus Wellen und Daten und beinhalten eine kritische Auseinandersetzung mit dem Ausgangsmaterial und seinem ursprünglichen Kontext.[3]

Werke

Gatermann begann nach dem zeitweisen Studium der Medienkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien 2008, seinem B.A in Kommunikation der Universität Wien 2007 und nach dem Erhalt des M.Sc Design und Ingenieurwissenschaften 2011 in Köln an der KISD seine künstlerischen Arbeiten unter der Kunstfigur Pieter Brenner[4][5] zu veröffentlichen. Der sugarchair[6], einen Stuhl aus Zucker, brachte Pieter Brenner über Nacht zu Berühmtheit in Nachrichtenmagazinen wie der Business Week oder der Financial Times[7] und vielzähligen Blogs[8]. Pieter Brenner bekam dem 2012 den Core 77 Design Award[9] für den sugarchair und wurde als Finalist des Bloom Award nominiert. Gatermann ließ Pieter Brenner von mehreren Schauspielern spielen und gab sich als Assistent aus. Mit diesem Projekt wurde er auf der Kölner Biennale für Kunst[10] eingeladen.

Von Beginn an entwickelt Gatermann seine vielschichtigen Arbeiten konsequent als Kommunikationsreferenz,[11] oftmals geht er in seinen Arbeiten von Phänomenen wie Licht aus und entwickelt daraus Material und Form. Dabei arbeitet er mit Daten, wie bei der Lichtinstallation am U-Bahnhof Schweizer Platz in Frankfurt zur Luminale 2018, wo er Kurse aus Migration, der Schwere von Arm und Reich und von Ölkurse zu hinterleuchteten Objekten formte.[12] Bei seinen Cyanotypie Serie „LUX“ benutzt er Daten aus Lichtmessungen des Wissenschaftler Prof. Fabrizio Carbone, welche Photonen gleichzeitig als Welle und Teilchen beschreiben. Diese bearbeitet er und belichtet damit chemisch beschichtetes Papier mit der Sonne und überlappt so Form, Prozess und Inhalt.[13]

Gatermann setzte bisher mehrere Kunst am Bau für private und öffentliche Einrichtungen wie das kbo Klinikum für Psychiatrie und Psychosomatik in Fürstenfeldbruck[14], das Horizont e.V. Haus II am Domagkpark, das Atriumhaus in München und die Artionale der Evangelischen Kirche 2019[15] um. Er ist Mitgründer der ArtSchnitzel, eine Kunstschnitzeljagd, bei der kostenlos Kunst im öffentlichen Raum verteilt wird.[16]

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2019: „Lichtkreuzung,“ Lichtinstallation in der Nazarethkirche (München) zur Artionale der evangelischen Kirche München[17]
  • 2019 „Samurai“ Ausstellung in Kooperation mit der Kunsthalle München und Ludwig Beck
  • 2019: „Art Karlsruhe, Galerie P13, Heidelberg[18]
  • 2019: „Licht als Phänomen“, Einzelausstellung in der Stiftung für Konkrete Kunst Roland Phleps, Freiburg[19]
  • 2018–2019, „5-internationaler Andre-Evard Preis“ für konkret-konstruktive Kunst, Kunsthalle Messmer[20]
  • 2018: „The Authorized Room“, Lichtinstallation Kunstlabor MUCA München
  • 2018: „Form, Farbe, Raum“ Gatermann, Rohlfing, Siber, Galerie P13, Heidelberg
  • 2018: „Die Schönheit der Formel II“, Kommunale Galerie Adlershof Berlin[21]
  • 2018: „City Light Charts“, Luminale 2018, Lichtinstallation, U-Bahnhof Schweizer Platz, Frankfurt´[22]
  • 2016: „Hightech Lowtech“ (mit Arno Beck zur Luminale), Galerie Rundgänger, Frankfurt
  • 2015: „in progress“, Forum für Konkrete Kunst, Erfurt[23]
  • 2012: „new talent“, Cologne Biennale 2012, Köln[24]
  • 2011: „Cologne Art Fair & Bloom Award 2011“, Köln (mit Pieter Brenner und dem sugarchair)

Literatur

  • „Das geht ab“, Claudia Fromme, Rezension des vergoldeten E101 Fahrrades von Fabian Gatermann, Süddeutsche Zeitung 2018, 06/23/2018
  • „Membrana“, Anna Wondrak, Alexander Schippel, Künstlerkatalog über Fabian Gatermann, 88 Seiten, 2018.[25]
  • „Programmheft Luminale 2018“, Luminale e.V. 2018, Frankfurt
  • „Neue nachhaltige und multifunktionale Materialien für Design und Architektur“, BD.2, Sascha Peters, Walter de Gruyter über den sugarchair von Fabian Gatermann 224 Seiten, 2014, ISBN 978-3-03821-454-0
  • „Good enough to eat“, Trisha Andres über den sugarchair von Fabian Gatermann, Financial Times 03/28/2014.[26]
  • Tracey Tee: Wonka.2011 = The Sugar Chair
  • „Interesse“, Michael Erlhoff, Marc Peschke, Künstlerkatalog über Fabian Gatermann, 64 Seiten, 2014.[27]
  • new talents –biennale cologne 2012“, Jochen Heufelder, Judith Müller Willems, Fuhrwerkswaage Kunstraum e.V. über die Teilnehmer der Biennale mit Fabian Gatermann 2012, ISBN 978-3-942139-28-1
  • „Kosmos“, Thomas Bärnthaler, SZ-Magazin, 05/2011 Rezension des sugarchairs von Fabian Gatermann
  • „Form, Farbe und Raum effektvoll in Szene gesetzt“, Rein Neckar Zeitung über die Ausstellung Rohlfing, Gatermann, Siber bei P13, Heide Seele, 06/26/2018[28]

Arbeiten in Sammlungen und öffentliche Einrichtungen

  • Artothek München, Ankauf „Light Edge“, München 2020
  • Kunstlabor, Lichtinstallation „The authorized room“, Museum of Urban and Contemporary Art, München 2018
  • kbo-Isar-Amper-Klinikum, „Spuren“ feste Kunstinstallation im Rahmen eines Kunst am Bau Projekts, Fürstenfeldbruck 2017
  • Atriumhaus, „18 Portraits“, feste Kunstinstallation mit Lackmuspapier und den Körperflüssigkeiten der Patienten und Mitarbeiter, München 2016
  • Horizont e.V. Haus II, Lichtinstallationen im Rahmen eines Kunst am Bau Projekts, Domagkpark
  • Forum für Konkrete Kunst, Dauerleihgabe „Light Display“, Erfurt 2015
  • Collection Thierry Barbier-Mueller, „Wooden Chair“, Genf 2015[29]
  • Materfad Permanent Material Collection, „Sugarchair Materialprobe“, Barcelona 2015
  • Sammlung Kaster AG, „Wimmelbild Marianne“ (2015) & „Wimmelbild Iconic Power“ (2013), Wolnzach Ankauf 2014 & 2018
  • Sammlung Marli Hoppe-Ritter, „Wimmelbild Frauen“, Waldenbuch 2014
  • Cube Room“, Installation, Hostel die Wohngemeinschaft, Köln 2012[30]

Einzelnachweise

  1. Fabian Gatermann | Biographie auf artsation.com. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  2. Sculpture-Network: Konkrete Kunst. In: Sculpture-Network. Sculpture-Network, abgerufen am 28. Januar 2021.
  3. Fabian Gatermann | Biographie auf Widewalls. Abgerufen am 3. November 2020 (englisch).
  4. KISD Publication: Yearbook 2011 (Sugarchair Seite 114/115). KISD, 1. September 2011, abgerufen am 28. Januar 2021 (deutsch).
  5. Bienale und Master Thesis Gatermann. FUHRWERKSWAAGE Kunstraum e.V., 22. Mai 2012, abgerufen am 28. Januar 2021 (deutsch, englisch).
  6. the sugarchair. Abgerufen am 3. November 2020.
  7. Trisha Andres in Financial Times: Andres Trisha: Good enough to eat: the furniture crafted from edible materials. In: Sugarchair Financial times London, 28. März 2014. Abgerufen am 12. September 2018. 
  8. Jeremy Riad: Customizable Sugar Chair by Pieter Brenner - Jeremyriad. Abgerufen am 3. November 2020 (amerikanisches Englisch).
  9. Core Design Award 2012 Marc Braillot, Alok Nandi, Caroline Champion, Alexandre Gauthier Core Design Award, 18. Juli 2012. Abgerufen am 12. September 2018.
  10. new talents biennale cologne 2012 - KHM. Abgerufen am 3. November 2020.
  11. Fabian Gatermann X Impuls. In: K101, Impuls Website, 23. April 2015. Abgerufen am 12. September 2018. 
  12. Luminale - City Light Charts. Abgerufen am 3. November 2020.
  13. Lux - Fabian Gatermann. Abgerufen am 21. Oktober 2020 (deutsch).
  14. Anna Wondrak: kbo. In: Fabian Gatermann, 3. April 2017. Abgerufen am 12. September 2018. 
  15. Lichtkreuzung. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  16. Süddeutsche Zeitung: Jagd nach Kunst. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  17. Website der Artionale | Lichtkreuzung Fabian Gatermann. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  18. Art Karlsruhe: Ausstellerverzeichnis. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  19. Website der Stiftung für Konrekete Kunst, Dr. Friederike Zimmermann, Ingo Phleps: Fabian Gatermann: Licht als Phänomen. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  20. Website des 5. Internationaler Evard-Preis | 5th International Evard-Art-Award | 5ième Prix International d’Art André Evard – kunsthalle messmer. Abgerufen am 21. Oktober 2020 (deutsch).
  21. Ausstellungseröffnung „DIE SCHÖNHEIT DER FORMEL II“ am 18. Mai. 17. Mai 2018, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  22. Website Lichtnet: City Light Charts Fabian Gatermann. Abgerufen am 21. Oktober 2020 (deutsch).
  23. Website der Stadt Erfurt | Sonntagsführung im Forum Konkrete Kunst. 18. September 2015, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  24. ArtFacts: Fabian Gatermann auf ArtFacts. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  25. Catalog Membrana 2018 – Fabian Gatermann SHOP. Abgerufen am 21. Oktober 2020 (deutsch).
  26. Trisha Andres,: Financial Times: Good enough to eat: the furniture crafted from edible materials. 28. März 2014, abgerufen am 21. Oktober 2020 (britisches Englisch).
  27. Catalog Interesse 2014 – Fabian Gatermann SHOP. Abgerufen am 21. Oktober 2020 (deutsch).
  28. Rein Neckar Zeitungs: Heidelberger Galerie p13: Form, Farbe und Raum effektvoll in Szene gesetzt. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  29. Quittenbaum Auktionshaus: Unikat Sugarchair 'wood edition', 2013. Abgerufen am 4. November 2020.
  30. Website der Wohngemeinschaft | Fabian Gatermann: Ruben * die wohngemeinschaft. Abgerufen am 21. Oktober 2020 (englisch).

Weblinks