Fabrice (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Fabrice (1644)

Fabrice, auch Fabricius, ist der Name eines deutschen Adelsgeschlechts, das sich ausgehend in Hessen über Mecklenburg und Sachsen ausbreiten konnte, schließlich auch in Preußen zu Ansehen gelangte. Zweige der Familie bestehen bis heute fort.

Geschichte

Bei der Familie Fabrice handelt es sich ursprünglich um ein hessisches Beamten- und Gelehrtengeschlecht, dessen gesicherte Stammreihe mit dem gräflich-isenburgischen Rat Weiprecht Schmidt genannt Fabricius (* 1551; † 1610) beginnt.[1] Eine Verwandtschaft zu dem in Koblenz geborenen Sebastian Schmidt genannt Fabricius (* 1515; † 1553), seit 1543 Oberpastor in Potsdam und Stammvater derer von Richthofen, ist nicht bekannt, doch ist augenfällig, dass auch jene einen Kranich im zusammengefügten Wappen führen.[2]

Am 19. November 1644 wurden die Brüder Esaias (* 1579; † 1660), landgräflich Hessen-Darmstädter Rat und Vizekanzler, und Philipp Ludwig (* 1599; † 1666), landgräflich Hessen-Darmstädter Geheimer Rat und Kanzler,[3] sowie deren Neffen Conrad Jacob, landgräflich Hessen-Darmstädter Hofrat, nachmals Kanzler, und Johann Reinhard, Söhne des Philipp, gräflich isenburgischer Rat und Kanzleidirektor, von Kaiser Ferdinand III. in Linz in den Reichsadelsstand erhoben.[1] Philipp Ludwig wurde dabei auch zum (nicht erblichen) kaiserlichen Hofpfalzgrafen ernannt.

Die Linie des Hessen-Darmstädter Vizekanzlers Esaias von Fabricius, erwarb durch dessen Sohn, Johann Esaias von Fabricius, Kaiserlicher Hofrat, Kanzler des Wetterauischen Grafenkollegiums und Gesandter der Rheinischen Reichsritterschaft am Kaiserlichen Hof, 1660 den Hof Graß bei Hungen, wurde 1662 vom Kurfürsten von Trier damit belehnt und führte danach den Namen Fabricius von Graß, ab etwa 1730 allein den Namen von Graß, und bekam 1843 vom Herzog von Nassau den Freiherrenstand anerkannt.[4]

Die Linie des Hessen-Darmstädter Kanzlers Conrad von Fabricius (* 1611; † 1675)[5] führte später den Namen Fabrice von Westerfeld[6] so die Söhne Johann Philipp Martin senior (* 1642, † 1692) Hessen-Darmstädtischer Vormundschaftsrat und Comitialgesandter,[7] und Johann Christoph Fabrice von Westerfeld (* 1648; † 1698), gräflich Hanauischer Regierungs-, Justiz- und Konsistorialrat, die beide je eine Tochter des Hessen-Darmstädter Vize-Kanzlers und Gesandten Nikolaus Martin von Drach[8] heirateten.[9] Der Lehnsbrief der Übertragung der Lehnsgüter derer von Westerfeld datiert von 1703.[10]

Hannover

Von Hessen verbreitete sich die Familie zunächst nach Kurhannover, wo Weipart Ludwig von Fabrice (* 1640; † 1724), ein Sohn des Obengenannten Philipp Ludwig Fabricius, Geheimer Rat und Präsident des Oberappellationsgerichts war. Von seinen Söhnen war Johann Ludwig von Fabrice (* 1676; † 1733) hannoverscher Geheimer Rat und Friedrich Ernst von Fabrice (* 1683; † 1750) hannoverscher Kammerherr und späterer Landdrost. Letzterer genoss das besondere Vertrauen des Kurfürsten und Königs von Großbritannien Georg I., der auch in seinen Armen verstorben sein soll. Der hannoverische Zweig der Familie fand keine weitere Entfaltung und ist erloschen.[9]

Die Fabrice besaßen in Hannover die Güter Brockwinkel, Estorff, Langenhagen und Weihe.[11]

Mecklenburg

Der Drost und Erbherr auf Roggendorf August Georg Maximilian von Fabrice erhielt am 11. November 1801 das mecklenburgische Indigenat.[1] Roggendorf war neben den Gütern Stammsitz der Familie in Mecklenburg, jedoch auch die Güter Dutzow, Marienthal, Dorotheenhof und Klein Salitz, sämtlich im Amt Gadebusch gelegen, bereits seit 1694 in Familienbesitz. In den Jahren 1737 und 1738 gehörten den Fabrice auch die Güter Harkensee und Rosenhagen im Amt Grevesmühlen. Roggendorf blieb bis zum Jahre 1887 bei der Familie.[12]

Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich zehn Eintragungen von Töchtern der Familie von Fabrice von 1816–1870 aus Roggendorf, Burg Stargard und Neustrelitz zur Aufnahme in das adelige Damenstift im Kloster Dobbertin.

1822 wurde diese Linie auch Teil der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten Limpurg und damit des Patriziats von Frankfurt am Main (s. u.).

Am 20. Juni 1882 kam es mecklenburg-strelitzischen Namensvereinigung Fabrice-Falk, geknüpft an den Besitz des von Falkschen Geldfideikommis dessen Nutznießer Maximilian von Fabrice war.[1]

Sachsen

Von Mecklenburg begab sich die Familie nach Sachsen, zunächst in militärische Dienste. So trat Friedrich Joseph Anton von Fabrice (* 1786; † 1850) im Jahre 1804 in königlich sächsische Dienste und avancierte 1832 zum Generalmajor und Oberstallmeister. Sein Sohn Georg Friedrich Alfred von Fabrice (* 1818; † 1891 in Dresden) war ein sächsischer General der Kavallerie und von 1876 bis zu seinem Tod Vorsitzender des sächsischen Gesamtministeriums und damit mehr als 24 Jahre lang sächsische Kriegsminister. Er wurde am 1. Juli 1884 in den sächsischen Grafenstand gehoben.[1] An seinen jüngeren Bruder August Friedrich Oswald von Fabrice (* 1820; † 1898) ist am 9. April 1898 der sächsische Freiherrnstand gekommen.[1] Er verehelichte sich 1844 mit Gräfin Helene von Reichenbach-Lessonitz (* 1825; † 1898), aus der Familie der Hessischen Kurfürsten. Der einzige Sohn Freiherr Wilhelm Friedrich Maximilian von Fabrice (* 1845; † 1914), war zeitweise kurfürstlicher hessischer Kammerherr des letzten Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. und außerordentlicher sächsischer Gesandter in München. Mit ihm hat auch die freiherrliche Linie der Fabrice ihren Ausgang gefunden.

Frankfurt

Johann Philipp Martin Fabrice von Westerfeld junior[7] war Kaiserlicher Wirklicher Rat in der Freien und Reichsstadt Frankfurt, wo seine Kusine Amalia Wilhelmina Fabrice von Westerfeld († 1769) der Patriziergesellschaft Alten Limpurg angehörte, da sie mit Johann Adolph von Glauburg verheiratet war.[13]

1822 wurden die von Fabrice in die Frankfurter Patriziergesellschaft Alten Limpurg aufgenommen, begründet aus Einheirat in das Mitgliedsgeschlecht von Günderrode in den Jahren 1819: Luise Wilhelmine Rosalie Freiin von Günderrode (1800–1832) ∞ Georg Adolph August Friedrich von Fabrice (1784–1832) bzw. 1821: Marie Friederike Auguste Freiin von Günderrode (1797–1852) ∞ Christian von Fabrice (1782–1842). Die damals rezipierten Linien erloschen 1945/1966.[14]

Der Geheime Sanitätsrat Philipp Fabricius (* 1839; † 1911), praktizierender Arzt in Frankfurt/Main, erhielt am 27. Mai 1889 preußische Anerkennung des Adelstandes als zum Geschlecht von Fabricius/von Fabrice gehörig.[1] Nach ihm benannte der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann die Figur Zappel-Philipp in seinem Kinderbuch Struwwelpeter von 1846. Hoffmann war ein Kollege seines Vaters aus dem Team der Frankfurter Armenklinik, des Arztes Friedrich Wilhelm Fabricius.

Wappen

  • Das bürgerliche Stammwappen besaß im Schild nur einen waagerecht liegenden Ast mit einer daraus hervorwachsenden gestielten und beblätterten Rose. Auf dem Helm die gestielte Rose zwischen einem Flug, so bei Dr. iur. Conrad Fabricius, Geheimer Rat und hessischer Vizekanzler zu Darmstadt, im Jahre 1633, bzw. einen Ast mit drei Rosen, so im Jahre 1635 bei Dr. Philipp Ludwig Fabricius.[15] Allerdings führte um 1562 in Köln Walter Fabricius (auch Gualtherus Fabritius) in seinem Signet ein Seepferd mit einer Säule, auf welcher ein Kranich, eine Schlange haltend, steht.[16] Eine Verwandtschaft zu diesem Juristen und herzoglich jülichschen Rat ist nicht bekannt, aber da er am 20. Oktober 1578 in den Reichsadelsstand erhoben wurde,[17] könnte dies erklären, warum der Kranich in das Wappen der hessischen Fabricius gelangte, als sie 1644 den Reichsadel erhielten.[18] In dem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass das Wappen von 1564 und 1577 der geadelten Fabricius (erst seit um 1638 Schmidt genannt) Ähnlichkeiten aufweist, auch wenn oben der Vogel einen Schwan, und unten der Ast einen Ölbaumast darstellen soll. Ebenfalls erwähnenswert, dass der Kaiserliche Hofpfalzgraf Johann Georg Fabricius (* 1593; † 1668), Doktor der Philosophie und der Medizin, bereits im gevierten Schild in den Feldern 2 und 3 in Gold einen naturfarbenen Kranich führte. Der Nürnberger Kupferstecher Johann Pfann stach 1660 sein Bildnis im Auftrag von Georg Fabricius (* 1632; † 1704). In der gesamten Grafik, bis hin zur Helmzier, ist sein Wappen (bis auf feine Unterschiede in der Farbgebung, nämlich dass das Kranichfeld hier golden ist, und die Anordnung der Felder vertauscht) die exakte Vorlage für das Wappen des 1731 in Wien geadelten kaiserlichen Reichshofratsagenten Andreas Gottlieb Fabricius.[19]
  • Das Wappen (1644) ist geteilt, oben in Silber ein wachsamer naturfarbener Kranich, in den oberen Ecken von je einem goldenen Stern belegt, unten in Rot ein querliegender gestümmelter Ast mit einer silbernen Rose und zwei grünen Blättern. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken der Kranich zwischen einem offenen von Silber und Rot übereckgeteiltem Flug, dessen silberne Plätze mit je einem goldenen Stern und dessen rote Plätze mit je einer silbernen Rose belegt sind.[1]
  • Das Gräfliche Wappen (1884) ist geteilt, oben in Silber ein wachsamer naturfarbener Kranich, in der erhobenen rechten Klaue einen grauen Stein haltend, rechts und links von je einem goldenen Stern belegt, unten in Rot ein querliegender brauner Ast mit zwei beblätterten grünen Stängeln, daran ein goldbesamte rote Rose. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken, der Kranich zwischen einem offenen von Silber und Blau übereckgeteiltem Flug, dessen silberne Plätze mit je einem goldenen Stern und dessen blaue Plätze mit je dem Rosenzweig belegt sind. Schildhalter: zwei widersehende goldene Löwen.[1]
  • Das Freiherrliche Wappen (1898) ist geteilt, oben in Silber ein gekrönter naturfarbener Kranich, in der erhobenen rechten Klaue einen goldenen Stern haltend und von zwei roten Sternen beseitet, unten in Rot ein abgehauener brauner Ast, aus dem eine silberne Rose zwischen zwei grünen Blättern wächst. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken der Kranich zwischen einem offenen von Silber und Rot übereckgeteiltem Flug, dessen rote Plätze je mit der Rose und dessen silberne Plätze je mit einem roten Stern belegt sind.[1]
  • Das Wappen der Seitenlinie der Freiherren von Graß (früher Fabricius von Graß) ist geviert mit von Schwarz und Silber gevierten Herzschild (Stammwappen er westfälischen uradeligen von Graes). Der Hauptschild erinnert an das Wappen derer von Fabricius (von Fabrice): in Feld 1 in Silber einwärts ein naturfarbener Fischreiher, Feld 2 und 3 in Silber drei rote Schrägrechtsbalken, Feld 4 in Silber eine sechsblättrige golden-besamte rote Rose. Zwei Helme: auf dem rechten mit schwarz-silbernen Decken ein von Schwarz und Silber übereck-geteilter offener Flug (Stammwappenhelm von Graß, Graes), auf dem linken mit rot-silbernen Decken der Reiher zwischen offenem, von Silber und Schwarz übereck-geteilten Fluge, die silbernen Plätze mit zwei roten, die schwarzen Plätze mit zwei silbernen Rosen belegt.

Angehörige

Weipart von Fabrice, an der Nordseite der Stadtkirche St. Marien in Celle

  • Weyprecht Schmidt, genannt Fabricius (1551–1610)
    • Esaias (1579–1660), Jurist und Kanzler in Darmstadt
    • Philipp Ludwig (1599–1666), Jurist und hessischer Kanzler, Kaiserlicher Hofpfalzgraf

Weitere Familien

Es sind weitere historische Adelsgeschlechter bekannt, die den Namen Fabrice, teilweise mit zusätzlichem Prädikat, oder Fabricius führten.[9]

Bayern I

Gebessertes Wappen von 1713 derer von Schmidt auf Altenstadt, die als Fabricius bereits 1564 einen kaiserlichen Wappenbrief und 1577 unter selben Namen den Reichsadel erhielten

Der aus der Oberpfalz stammende kaiserliche Offizier Johannes Fabricius erhielt 1564 zu Wien einen kaiserlichen Wappenbrief mit Lehenartikel. Seine Söhne Georg, auf Altenstadt und Sigritz, Hofmeister der Kaiserlichen Edelknaben, Johann der Ältere und Johann der Jüngere Fabricius erhielten 1577 den rittermäßigen Reichsadelsstand mit Wappenbesserung. Wolfgang Fabricius, auf Altenstadt und Sigritz, verdeutschte den Namen um 1638 in Schmidt. Johann Christoph Anton Schmidt, Kaiserlicher Kammerrat in München, und seine Vettern, die Brüder Johann Georg, Marktvorsteher und Hauptmann der Reichsstadt Nürnberg, und Wolff Christoph Schmidt, markgräflich brandenburg-kulmbachischer Rat, erhielten 1713 eine Reichsadelsbestätigung mit auf Altenstatt und Wappenbesserung.[21]

Wappen (1564)

In Rot ein grüner Ölzweig, auf dem ein flugbereiter silberner Schwan steht, auf dem Kopf ein grüner Lorbeerkranz. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken der Schwan auf dem Ölzweig.[22]

Wappen (1577)

In von Schwarz und Rot gespaltenem Schild querliegend ein mit einem golden-beblätterten Zweig bewachsener gestümmelter Ölbaumast, auf dem ein flugbereiter silberner Schwan steht, überhöht von einem grünen Lorbeerkranz. Auf dem Helm mit rechts schwarz-goldenen, links rot-silbernen Decken der Schwan auf dem Ast.

Wappen (1713)

Geteilt: oben wie 1577, unten in von Rot und Schwarz gespaltenem Feld aus einer Wolke hervorgehend ein geharnischter Schwertarm. Auf dem Helm mit Decken wie 1577, einander zugekehrt der Schwan und der Schwertarm auf dem Ast.

Bayern II

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Wappen derer von Fabrice, wie es dem Stammvater 1731 verliehen wurde. Vorbild war ein bereits 1660 auf einem Kupferstich abgebildetes Wappen des kaiserlichen Hofpfalzgrafen Johann Georg Fabricius (1593–1668)
Johann Georg Fabricius (1593–1668), Dr. der Philosophie und der Medizin, Arzt, Physikus in Nürnberg, seit 1622 Ratsherr zu Nürnberg,[23] Leibarzt des Pfalzgrafen von Sulzbach und seit 27. Mai 1659 ad personam kaiserlicher Hofpfalzgraf

Der kaiserliche Reichshofratsagent Andreas Gottlieb Fabricius wurde am 4. September 1731 in Wien in den Rittermäßigen Reichsadelstand gehoben. Sein Enkel, der königlich bayrische Landgerichtsarzt Christian Erich von Fabrice (* 1773) wurde am 17. März 1813 bei der Adelsklasse im Königreich Bayern immatrikuliert.[1]

Wappen (1731)

Der Schild ist geviert, 1 und 4 in Blau, auf goldenem Dreiberg ein natürlicher Kranich mit goldenem Stein in der rechten Klaue, 2 und 3 in Rot, ein wachsender gekrönter Mann in blauem Rock mit goldenem Kragen und Gürtel, der in der Rechten mit zurückgeschlagenem Ärmel einen Lorbeerkranz, in der Linken einen goldenen Äskulapstab empor hält. Auf dem Helm mit blau-silber-rot-goldenen Decken der Mann zwischen einem offenen, beiderseits mit dem hier einwärts gekehrten Kranich belegten blauen Flug.[1][9]

Rheinland

Am 24. März 1774 ein kurpfälzisches Diplom für eine Familie Fabricius aus der Anna Maria Ernestina von Fabricius am 24. Juni 1829 in die Adelsmatrikel der preußischen Rheinprovinz (Nr. 106) eingetragen wurde. Casper Ludwig Franz von Fabricius war 1836 Erbherr auf dem Gut Rothe Erde bei Aachen.[9]

Wappen (1774)

Der Schild geviert, 1 und 4 in Rot ein schwarzer Ambos, 2 und 3 in Silber ein aus dem äußeren Schildrand hervorkommender, schwarz gekleideter und golden aufgeschlagener Arm, in der Faust einem eisernen Hammer mit grünem Stiel haltend.[9]

Böhmen I

Der Dichter und Philosoph Georg Fabricius (* 1516; † 1571) wurde 1571 in den Reichsadelsstand gehoben. Sein Enkel Philipp Fabricius, Geheimer Sekretär der Statthalterei, erhielt 1618 in Prag als Fabricius von Hohenfall ein Erneuerungsdiplom. Er war unmittelbar Betroffener des Prager Fenstersturzes, den er jedoch überlebte.[9]

Böhmen II

Georg Fabrici wurde am 29. Dezember 1654 als Fabricius von Lauenburg in den böhmischen Adels- und Ritterstand nobilitiert. Sein Verwandter Valerian Fabricius erhielt am 19. Mai 1674 als Fabricius von Levenburg ein Ritterstandsdiplom. Die Familie blühte im 18. Jahrhundert auch in Schlesien.[9]

Wappen

Der Schild ist längs geteilt, rechts in Gold ein rotes Ankerkreuz, links in Blau ein roter Krebs.[9]

Sachsen-Gotha

Friedrich Fabricius, auch Fabriti genannt Schmidt, Doktor beider Rechte, erhielt als Abgesandter der Fränkischen Ritterschaft 1626 den rittermäßigen Reichsadelsstand und 1629 eine Bestätigung darüber.[17] 1639 schlossen er und Georg Adam Fuchs von Bimbach zu Burgpreppach einen Vergleichsvertrag, betreffend einen Hof und die Schenkstatt zu Zeilitzheim. 1640 wurde ihm als Friedrich Fabritius von Ebersbach gen. Schmidt ein kaiserlicher Pass- und Geleitbrief ausgestellt. Er erwarb 1646 die Dörfer Dörflis und Kottenbrunn, worüber Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha ihm 1650 den Lehenbrief ausstellen ließ. 1651 erhielt er die Anerkennung als sächsischer Landstand.[24]

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Band 61 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, ISSN 0435-2408, S. 208–210.
  • Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1775). Rostock 1864, S. 67f. (Digitalisat)
  • Günther Meinert: Fabrice. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 729–731 (Digitalisat).
  • Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, 1877, Zweiter Jahrgang S.247f Mecklenburg und Sachsen
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser 1899 S.223ff 1901 S.171f Sachsen, Preußen und Schweiz

Weblinks

Commons: Fabrice family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Adelslexikon, Band III, 1975, S. 208–210.
  2. GHdA Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, Limburg (Lahn) 2000, S. 391 ff.
  3. Gedruckte Trauerpredigt für Philipp Ludwig Fabricius, Comes Palatinus Caesareus, Fürstlich Hessen-Darmstädtischer Geheimer Rat und Kanzler, Darmstadt 1666
  4. GHdA, Adelslexikon Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, Limburg (Lahn) 1978, S. 237 f.
  5. Fabricius, Conrad Jacob von. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Günther Meinert: Fabrice. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 729–731 (Digitalisat)., hier: S. 729
  7. a b Fabrice von Westerfeld, Johann Philipp Martin. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Drach, Nikolaus Martin. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. a b c d e f g h i Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1861, Band III, S. 186–188., schreibt irrig Fabrice von Westerstetten
  10. Friedrich Battenberg: Repertoiren des hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Familie von Buseck und Ganerbschaft Buseckertal, Bestand F 28, Darmstadt 2000, Kap. 4: Lehns- und Erbangelegenheiten anderer Familien bzw. Lehnsherren, Urkundenregesten 49: „Übertragung der Lehnsgüter der Familie Fabrice (Fabricius) v. Westerfeld“ (Digitalisat) Noch 1724 urkundete Anna Elisabeth geborene von Westerfeld, verwitwete von Fabrice zu Stammheim mit ihrer Schwester Sophia Regina geborene von Westerfeld, verwitwete von Damm. Eckart G. Franz: Repertoiren des hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Urkunden der Familie von Harnier zu Echzell, Bestand B 18, Darmstadt 1984, Urkundenregesten 24 „1724 September 29“ (Digitalisat)
  11. Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preußischen Monarchie. Berlin 1855, Band 1, S. 212.
  12. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 2, Schwerin 1898, S. 512 Fußnote 1 und S. 517–519 ff.
  13. Frankfurter Patriziat: Fabrice von Westerfeld, Amalia Wilhelmina@1@2Vorlage:Toter Link/www.frankfurter-patriziat.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Das Frankfurter Patriziat: Fabrice
  15. Bernhard Peter, Historische heraldische Exlibris, Tafel 42: Exlibris von Walter Wilfried Sturtzkopf für Max von Fabrice
  16. Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1, S. 249 (Digitalisat)
  17. a b Collegium Res Nobilis Austriae: Standeserhöhungen – Reichsadel im Österreichischen Staatsarchiv, Karton 106: Faba-Fabroni (1519–1802)
  18. Hermann Friedrich Macco, Aachener Wappen und Genealogien Band 1, Aachen 1907, S. 128 (Memento vom 13. Juni 2015 im Internet Archive) und 129 (Memento vom 13. Juni 2015 im Internet Archive). Walter Fabricius wurde in Emmerich geboren, hatte in Köln die Jurisprudenz studiert und war Licentiat beider Rechte, als er Elisabeth geb. von Erverfeld heiratete. Sie war die Witwe des Kölner Buchverlegers Johann Gymnich II. und so führte er den Verlag weiter, unter Vereinigung des Gymnich’schen Buchdruckerzeichens mit dem seinen. Später war sein Stiefsohn Johann Gymnich III. beteiligt, 1572 trat Fabricius vom Verlagsgeschäft zurück, das ganz unter die Leitung seines Stiefsohnes kam. Walter Fabritius, 1578 geadelt, starb 1589 in Köln als Doktor der Rechte und herzoglich jülichscher Rat. Seine Witwe überlebte ihn um einige Jahre. Vgl. Allgemeine deutsche Biographie, Band 10, Gruber – Hassencamp, Leipzig 1879, S. 245
  19. Johann Pfann 1660: Johann Georg Fabricius (* 1593; † 1668)
  20. Fabrice, Christian Christoph Balthasar Ludwig von. Hessische Biografie. (Stand: 5. Juli 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  21. GHdA Adelslexikon Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, Limburg (Lahn) 2001, S. 536 f.
  22. Johann Christian Siebenkees, Materialien zur Nürnbergischen Geschichte, Band 4, Nürnberg 1795, S. 475 f. (Digitalisat)
  23. Astronomie in Nürnberg: Johann Baptista Fabricius
  24. Bayerisches Hauptstaatsarchiv: Reichskammergericht, Band 9, Nr. 3228 – 3883 (Buchstabe F)@1@2Vorlage:Toter Link/www.gda.bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , hgg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns