Fackellilien

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Fackellilien

Traubige Fackellilie (Kniphofia uvaria)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae)
Unterfamilie: Affodillgewächse (Asphodeloideae)
Gattung: Fackellilien
Wissenschaftlicher Name
Kniphofia
Moench

Die Fackellilien (Kniphofia), auch Raketenblumen genannt, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodelaceae), mit etwa 70 Arten. Der botanische Gattungsname ehrt den Erfurter Botanikprofessor Johann Hieronymus Kniphof (1704–1765). Einige Arten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.

Beschreibung

Fackellilien sind mehrjährige, krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von 80 bis 160 Zentimetern erreichen. Sie sind horstbildend, die meisten Arten sind immergrün, es gibt winterharte Arten und Sorten. Sie bilden horizontale Rhizome als Überdauerungsorgane. Die Laubblätter sind in einer grundständigen Rosette oder mehr oder weniger zweizeilig am Stängel angeordnet. Die einfachen Laubblätter sind meist gekielt. Der Blattrand ist glatt oder gesägt.

Die traubigen Blütenstände werden bei einigen Arten sehr hoch. Die Blütenstiele sind meist kurz, verlängern sich bei manchen Arten bis zum Reifen der Früchte. Bei vielen Arten sind die oberen Blüten intensiv rot und je weiter unten sie im Blütenstand stehen, desto mehr verändern sich die Farben nach gelb; manchmal ist auch ein Teil der Blüten weiß oder grün. Bei vielen Arten hängen die Blüten. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die zwei mal drei verschieden gestaltigen Blütenhüllblätter sind mehr oder weniger glockig bis trichterförmig verwachsen. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden; sie sind höchstens so lang wie die Blütenhüllblätter, wobei die inneren länger sind als die äußeren. Drei Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in einer winzigen, kopfigen Narbe. Die Kapselfrucht ist kugelig bis eiförmig. Die eiförmigen Samen sind dreikantig bis geflügelt.

Vorkommen

Die etwa 70 Fackellilien-Arten sind in Afrika beheimatet, hauptsächlich im östlichen und südlichen Afrika (47 davon in der Republik Südafrika). Nur jeweils eine Art gibt es in Madagaskar (Kniphofia pallidiflora) und auf der südlichen Arabischen Halbinsel (Kniphofia sumarae).

Systematik

Die Erstbeschreibung durch Conrad Moench wurde 1794 veröffentlicht.[1] Für Kniphofia Moench gibt es folgende Synonyme: Notosceptrum Benth., Rudolphoroemeria Steud. ex Hochst., Triclissa Salisb., Tritoma Ker Gawl., Tritomanthe Link.

Die Gattung Kniphofia umfasst folgende Arten:[2]

Literatur

  • S. Kativu: Asphodelaceae in Flora Zambesiaca; Volume 12, 2001: Kniphofia - Online. (engl.)
  • Die Gattung bei plantzafrica.com. (engl.)
  • Christian Grunert: Gartenblumen von A bis Z, Neumann Verlag Radebeul, 6. Auflage, 1984.
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Einzelnachweise

  1. Conrad Moench: Methodus plantas horti botanici et agri Marburgensis. Band 2, 1794, S. 631–632 (online).
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Kniphofia. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 26. Juli 2018.

Weblinks

Commons: Fackellilien (Kniphofia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien