Familie Heinz Becker

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Fernsehserie
Originaltitel Familie Heinz Becker
Produktionsland DeutschlandDeutschland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Sitcom
Erscheinungsjahre 1992–2004
Länge 26 bis 28 Minuten
Episoden 42 in 7 Staffeln
Produktions-
unternehmen
Westdeutscher Rundfunk
Saarländischer Rundfunk
Idee Gerd Dudenhöffer
Erstausstrahlung 23. März 1992 auf West 3

Familie Heinz Becker ist eine deutsche Comedy-Fernsehserie von Gerd Dudenhöffer, die im südöstlichen Saarland spielt. Sie wurde von 1992 bis März 2004 in sieben Staffeln produziert.

Inhalt

Die Serie basiert auf der von Gerd Dudenhöffer bereits seit 1982 in diversen Bühnenprogrammen verkörperten saarländischen Figur Heinz Becker und zeigt den Alltag seiner Familie. Diese besteht aus dem Vater Heinz, der Mutter Hilde und dem Sohn Stefan und wohnt in Bexbach. Gesprochen wird im saarländischen Dialekt, wie er im südöstlichen Saarland (in der Gegend um Bexbach und Homburg) üblich ist. Tragende Elemente der Comedy sind Situationskomik, Running Gags und Versprecher.

In der ersten Staffel endete jede Folge damit, dass Heinz Becker auf einer Bühne vor Live-Publikum saß und zum Abschluss eine Abmoderation machte. In der zweiten und dritten Staffel durchbrach Gerd Dudenhöffer am Ende einer Folge die Vierte Wand und sprach ein paar Sätze in die Kamera, oft mit einem ironischen Kalauer oder One-Liner zum Abschluss und mit einem Ausblick auf die nächste Folge. Ab der vierten Staffel baute die Handlung der Folgen aufeinander auf und es wurden Handlungsstränge über mehrere Folgen hinweg erzählt.

Figuren

  • Heinz Becker (Gerd Dudenhöffer) ist das Familienoberhaupt. Er ist ein typischer konservativer bis reaktionärer Spießer und zeichnet sich durch seine vorlaute Art und große Frechheit insbesondere gegenüber seiner Frau und seinem Sohn aus. Seine Standardsätze lauten: „Im Läwe ned“, „Jo, geh’ fort“ und „Du Dummschwätzer“. Er ist zwar stolz auf seine handwerklichen Fähigkeiten und häufig im und um das Haus als Heimwerker aktiv, tatsächlich geht dies durch seine Ungeschicktheit aber meistens schief. Er scheint berufstätig zu sein; was er beruflich macht, erfährt man jedoch nicht. Ebenso ist er im Heimatverein sehr engagiert. Ein oft zitierter Dauerwitz ist die Diskussion um den Griff des Rasenmähers. Becker beschwert sich oft über die Verschwendung von Steuern, indem er zum Beispiel Diskussionen mit „Und wir müsse es bezahlen“ kommentiert. Auch weist er teilweise rassistische Persönlichkeitszüge auf. Er sorgt mit seinen oft vorlauten und unpassenden Aussagen immer wieder für Blamagen und Eklats im Serienverlauf. Seine Markenzeichen sind das Biertrinken (meistens am Küchentisch) und das ständige Tragen einer Batschkapp.
  • Hilde Becker (erste Staffel: Marianne Riedel-Weber, zweite bis vierte Staffel: Alice Hoffmann, fünfte bis siebte Staffel: Sabine Urig) ist Heinz’ Ehefrau. Sie ist eine typische Hausfrau und zeichnet sich vor allem durch ihre naiv-dümmliche Art aus – sie versteht meistens nicht wirklich, was los ist, und ist dem Sarkasmus und den Frechheiten ihres Mannes fast immer unterlegen. Sie hat eine Schwester, die Elsje genannt wird, stark rheinländisch spricht, in Euskirchen lebt und in der ersten Staffel in einer Folge (gespielt von Margie Kinsky) auch persönlich auftritt, ansonsten aber meist nur in Gesprächen erwähnt wird oder anruft. Einen weiteren Auftritt hat Elsje in der Episode „Der Hausball“ der fünften Staffel.
  • Stefan Becker (erste bis fünfte Staffel: Gregor Weber, sechste und siebte Staffel: Andreas Gergen) ist der Sohn der Familie. Stefan ist Einzelkind. Er ist intelligenter und vernünftiger als seine Eltern und häufig genervt von ihnen, schafft es aber auch nicht, von ihnen wegzukommen, macht vieles mit ihnen zusammen und ist zudem auch recht faul und verwöhnt. Oft hat es den Eindruck, dass Stefan sich aber eher zu seiner Mutter Hilde als zu seinem Vater orientiert, da er auf sein Verhalten merklich genervter und weniger verständnisvoll reagiert. In der Folge "Der neue Anzug" in Staffel eins, wird deutlich, dass er noch zur Schule geht. In einer weiteren Folge hat er einen Job als Kellner, ansonsten erfährt man im folgenden Verlauf der Serie nicht, ob er weiterhin die Schule besucht oder was er beruflich macht, etwa eine Ausbildung absolviert oder studiert. In späteren Folgen wohnt er zeitweise mit seiner Freundin Charlotte in Berlin.
  • Kurt und Roswitha Maier (Henning Hoffsten und Sigi Siegert) sind ein mit den Beckers befreundetes, in der Nachbarschaft wohnendes Ehepaar und den Beckers sehr ähnlich: Kurt (genannt Der Maier-Kurt) ist braver und oft noch etwas einfältiger als Heinz, während Roswitha wie Hilde eine etwas naive Hausfrau ist. Beide Figuren tauchen in der sechsten Staffel erstmals auf; zuvor wurde der Maier-Kurt zwar oft erwähnt, war aber nie zu sehen.
  • Jessica Maier (Anja Clementi) ist die Tochter der Maiers und mit Stefan befreundet. Sie kommt wie ihre Eltern nur in den Staffeln 6 und 7 vor. Auch sie ist, ähnlich wie Stefan, intelligenter als ihre Eltern.
  • Charlotte (Mirjam Köfer) ist Stefans aus Berlin stammende Freundin, die in Staffel 2 erstmals auftritt und mit ihm am Ende von Staffel 4 nach Berlin zieht. Sie zeichnet sich durch ihre vorlaute Berliner Schnauze aus, was vor allem Stefans Vater gar nicht gefällt. Nach Staffel 5 taucht sie nicht mehr auf und wird nicht mehr erwähnt.

Hauptdarsteller und Regie

Staffel Heinz Becker Hilde Becker (geb. Spengler[1]) Stefan Becker Regie Produktionsjahr
1 Gerd Dudenhöffer Marianne Riedel-Weber Gregor Weber Martin Kliemann 1991
2 Alice Hoffmann Marco Serafini 1992/93
3 1994
4 Rudi Bergmann
und
Gerd Dudenhöffer
1995
5 Sabine Urig 1998
6 Andreas Gergen 2001
7 2003

Nebendarsteller

sortiert nach Reihenfolge des Einstiegs

Schauspieler Rollenname Staffel Folgen Jahre Bemerkungen
Rüdiger Weigang diverse Rollen 1–7 01–39 1993–2003 u. a. in den Rollen als Richard Spengler (Nachbar), Hermann (Stammtischkollege) und Eddi (Wirt vom Eckstübchen)
Mirjam Köfer Charlotte 2–5 07–26 1992–1998 Stefans Freundin
Herbert Meurer diverse Rollen 2–7 07–41 1992–2004 u. a. Bürgermeister, Sparkassendirektor, Zahnarzt und Gast beim Hauskarneval der Familie Becker
Gerd Dudenhöffer Herbert Laumann 3–6 14–35 1994–2001 Dudenhöffers Zweitrolle
taucht des Öfteren an einem Ort auf, an dem sich Heinz ebenfalls gerade befindet
Henning Hoffsten Kurt Maier
(‚Maier-Kurt‘)
6–7 31–40 2001–2004 Nachbar der Beckers, Ehemann von Roswitha, Vater von Jessica
Sigi Siegert Roswitha Maier 6–7 31–40 2001–2004 Ehefrau von Kurt, Mutter von Jessica
Anja Clementi Jessica Maier 6–7 31–42 2001–2004 Tochter von Kurt und Roswitha

Episodenliste

Diese Liste enthält alle Folgen der Fernsehserie, die sieben Staffeln mit jeweils sechs Folgen umfasst.

Folge Staffel Titel Erstausstrahlung
01 1 Der Dia-Abend 23. März 1992
02 1 Der neue Anzug 30. März 1992
03 1 Das Gulasch 6. Apr. 1992
04 1 Der Hauptpreis 13. Apr. 1992
05 1 Die Bohrmaschine 20. Apr. 1992
06 1 Die Urlaubsreise 27. Apr. 1992
07 2 Stefans Geburtstag 30. Apr. 1993
08 2 Im Supermarkt 7. Mai 1993
09 2 Im Taxi 14. Mai 1993
10 2 Achtunddreißig fünf 21. Mai 1993
11 2 In der Bar 28. Mai 1993
12 2 Herzlich Willkommen! Die Direktion 4. Juni 1993
13 3 Einschließlich Heinz 14. Juni 1994
14 3 Stefans Job 21. Juni 1994
15 3 In der Galerie 12. Juli 1994
16 3 Alle Jahre wieder 19. Juli 1994
17 3 Die Busfahrt nach Lourdes 9. Aug. 1994
18 3 Modenschau 7. Okt. 1994
19 4 Stromausfall 16. Jan. 1996
20 4 Hilde fährt in Kur 23. Jan. 1996
21 4 Der erste Preis 30. Jan. 1996
22 4 Die Autopanne 6. Feb. 1996
23 4 Die neue Küche 13. Feb. 1996
24 4 Stefan zieht aus 20. Feb. 1996
25 5 Die Berlin-Reise 1 5. Mai 1998
26 5 Die Berlin-Reise 2 12. Mai 1998
27 5 In der Telefonzelle 19. Mai 1998
28 5 Ein neues Auto? 26. Mai 1998
29 5 Der Hausball 2. Juni 1998
30 5 Der Kurschatten 9. Juni 1998
31 6 Spurlos verschwunden 23. Okt. 2001
32 6 Zimmer 112 A 30. Okt. 2001
33 6 Bier oder Wein 6. Nov. 2001
34 6 Krach 13. Nov. 2001
35 6 Hallo! 20. Nov. 2001
36 6 Was iss’n passiert? 18. Dez. 2001
37 7 Auf Händen und Knien 6. Feb. 2004
38 7 Abgetaucht 13. Feb. 2004
39 7 Ex und Hopp 20. Feb. 2004
40 7 Geisterfahrer 27. Feb. 2004
41 7 Oben Rechts die 4[2] 5. März 2004
42 7 Stau 12. März 2004

Bedeutung

Die Folge Alle Jahre wieder, die den familiären Weihnachtsstress karikiert, ist in Deutschland – ähnlich wie Dinner for One zu Silvester – inzwischen fester Bestandteil des Heiligabend-Fernsehprogramms des Ersten und mehrerer dritter Programme.

Verfilmung

Im Jahr 1999 erschien Tach, Herr Dokter! – Der Heinz-Becker-Film. Der Kinofilm blieb hinter den durch die Erfolge der Serie und der Live-Auftritte Dudenhöffers geweckten hohen Erwartungen zurück, war nur mäßig erfolgreich und erhielt größtenteils schlechte Kritiken.

Auszeichnungen

Literatur

  • Gerhard Bungert, Gerd Dudenhöffer, Charly Lehnert: Die Heinz Becker Story. Leben und Werk eines typischen Saarländers. Erster Teil (1935–1968). Queißer Verlag, Lebach, 1984, ISBN 3-921815-52-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerd Dudenhöffer Die Welt rückt näher HD Aufnahme SWR Teil 1. In: YouTube. Abgerufen am 19. Juli 2016.
  2. Die Folge wird in der Folgenliste als „Oben links die 4“ geführt. Im Abspann der Folge erscheint jedoch der Titel „Oben Rechts die Vier“, auch in der Folge selbst wird jeweils von „Oben rechts die 4“ gesprochen.