Fast offener Zentralvokal
IPA-Zeichen | ɐ |
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IPA-Nummer | 324 |
IPA-Zeichen-Beschreibung | diagonal gespiegelte lateinische Minuskel a |
Unicode | U+0250 |
X-SAMPA | 6
|
Kirshenbaum | &"
|
ʔɐː]
[ |
Ein fast offener Zentralvokal ist ein Vokal, der in verschiedenen Sprachen vorkommt. Das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) verwendet das Symbol ɐ für diesen Laut. Im Fachjargon wird dieser Vokal auch als Tiefschwa, a-Schwa oder Lehrer-Schwa[1] bezeichnet.
Beispiele
Lautliche und orthographische Realisierung fast offenen Zentralvokals in verschiedenen Sprachen:
- Bulgarisch: ъ: въздух ['vɐzdux] ‚Luft‘
- Deutsch: der [deːɐ̯], Ohr [oːɐ̯], Kinder ['kʰɪndɐ]
- Russisch: unbetontes о: человек [t͡ɕɪlɐˈvʲek] ‚Mensch‘; Москва [mɐsˈkva] ‚Moskau‘
- Portugiesisch: unbetontes a in Auslaut: lua [ˈluɐ] ‚Mond’
Verwendung im Deutschen
Im Deutschen erscheint das Tiefschwa besonders in Reduktionssilben.
Es gibt kein spezielles Schriftzeichen für diesen auch das 'vokalisierte R' genannten Vokal. Häufig wird aber ein Wort, das mit einer unbetonten Silbe auf -er endet, mit einem fast offenen Zentralvokal ausgesprochen. Beispiele: Messer [ˈmɛsɐ], bitter [ˈbɪtɐ].
Es gibt etliche Minimalpaare, an denen der Unterschied zwischen dem Tiefschwa und einem gewöhnlichen [a] demonstriert werden kann, z. B. Leder/Leda [ˈleːdɐ]/[ˈleːda], klarer/Klara [ˈklaːrɐ]/[ˈklaːra], Aster/Asta [ˈʔastɐ]/[ˈʔasta], Meter/Meta [ˈmeːtɐ]/[ˈmeːta].
Die Aussprache von -er als [a] anstelle von [ɐ] und somit fehlende Unterscheidbarkeit von -er/-a ist typisch für manche Dialekte bzw. Regiolekte, wie z. B. dem Berlinischen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Hans Altmann, Ute Ziegenhain: Phonetik, Phonologie und Graphemik fürs Examen. 2. Aufl., Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, S. 60 („[…] beim Suffix -er (»Lehrer-Schwa«) […]“)