FedEx Cup

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Der FedEx Cup ist die im Golfsport im Jahr 2007 neu eingeführte Meisterschaft der PGA Tour. Erstmals wird hierbei beim Golf im Play-off-Stil gespielt. Gesponsert wird die hochdotierte Veranstaltung von FedEx. Mit aktuell (2021–2022) 18 Millionen US-Dollar für den Sieger war das Preisgeld bis zur Gründung der LIV Golftour 2022 das höchste, das es im Golfsport zu gewinnen gab. Insgesamt werden jährlich über den FedEx Cup Preisgelder von 75 Millionen US-Dollar ausgeschüttet.

In den ersten beiden Jahren wurden jeweils Regeländerungen vorgenommen, um die negativen Erfahrungen des Vorjahres auszubessern. Im Februar 2008 führten erste Änderungen dazu, dass mehr Spieler die Chance haben, sich während der Playoffs zu verbessern. Zudem wurde das Zurücksetzen der Playoff-Punkte verschärft und mehr Punkte an Playoff-Teilnehmer vergeben. Dies ist gewissermaßen ein Nachteil für jene Spieler, die ein Playoff-Turnier auslassen. Im November 2008 wurden nochmals Änderungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass der FedEx Cup nicht vor dem finalen Turnier gewonnen werden kann. Grund hierfür war, dass Vijay Singh beim FedEx Cup 2008 schon nach drei Playoff-Turnieren so viele Punkte gesammelt hatte, dass er faktisch als Sieger feststand und nur noch das Finale spielen und abschließen musste.

Qualifikation für die Playoffs

Die folgenden Kriterien gelten seit der Saison 2009. Von Januar bis Ende August kann jeder Spieler der PGA Tour bei jedem gespielten Turnier Punkte sammeln. Die dabei für einen Sieg vergebenen Punkte variieren je nach Qualität des Turniers zwischen 250 und 600 Punkten, wobei Siege bei den gewöhnlichen Turnieren 500 Punkte einbringen. Die übrigen Spieler erhalten für das Abschließen eines Turniers entsprechend weniger Punkte, basierend auf ihrer finalen Position.

Das Ziel ist, zu den 125 führenden Spielern, die die abschließenden Playoff-Turniere spielen, zu gehören. Nur Vollzeit-Spieler der PGA Tour können Punkte sammeln. Spieler, die der Tour während der Saison beitreten, erhalten Punkte ab dem ersten Turnier, nachdem sie offiziell der Tour beigetreten sind.

Nach dem letzten Turnier der regulären Saison nehmen die Top-125 an den Playoff-Turnieren teil. Ein Sieg bei einem der Playoff-Turniere bringt 2.000 Punkte ein – also das vierfache eines Sieges während der regulären Saison. Die während der Playoffs gewonnenen Punkte werden zu den während der regulären Saison gesammelten addiert. Zudem wird das Spielerfeld mit Fortschreiten der Playoffs reduziert.

Nach dem letzten Playoff-Turnier spielen die Top-30 das Finale. Die Punkte werden zurückgesetzt, so dass der Führende 2.500 Punkte erhält, der Zweite 2.250 bis hin zum Letzten, welcher 210 Punkte bekommt. Ziel hiervon ist, dass jeder der Top-30 die Chance hat, den FedEx Cup zu gewinnen, wobei den Top-5-Spielern bei Gewinn der Tour Championship auch der FedEx Cup sicher ist.

Playoff Turniere

Turnier Spieler Cut
FedEx St. Jude Championship Top 125 nach Punkten
(nach Wyndham Championship)
Cut der 70 besten Spieler (plus geteilte Spieler) nach 36 Löchern
BMW Championship Top 70 nach Punkten
(nach The Northern Trust)
entfällt
THE TOUR Championship Top 30 nach Punkten
(nach der BMW Championship)

Stehen die 125 Spieler einmal fest, können sie nicht mehr geändert werden. Jeder qualifizierte Spieler kann ein Turnier vor dem Finale, der TOUR Championship, auslassen. Hierbei riskiert er jedoch, dass er aufgrund fehlender Punktzahl aus den Playoffs ausscheidet. Nur die Top-30 sind für THE TOUR Championship spielberechtigt. Sollte ein Spieler der Top-30 für das Finale ausfallen, wird er nicht ersetzt.

Playoff Preisgelder

Der Spieler mit der höchsten Punktzahl nach der Tour Championship gewinnt den FedEx Cup und damit 18 Millionen US-Dollar Preisgeld. Der 2. erhält 6,5 Mio., der 3. erhält 5 Mio., der 4. erhält 4 Mio., der 5. erhält 3 Mio. und so weiter. Die Plätze 126 bis 150 werden jeweils mit 85.000 US$ honoriert. Das Preisgeld wandert anders als bei üblichen Turnieren nicht komplett in Form von Bargeld an die Spieler. Ein Teil davon wird in einen Pensionsfonds eingezahlt. Erst nach dem Karriereende, frühestens aber wenn der Spieler 45 Jahre als ist, wird es ausgezahlt. Diese Vorgehensweise fand bei der Einführung heftige Kritiker unter den Spielern.[1]

FedEx Cup Sieger

Jahr Spieler Land Punkte Turniere Turniersiege Top-5-Erfolge Reguläre Saisonplatzierung
2007 Tiger Woods Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 123.033 3 2 3 1
2008 Vijay Singh Fidschi Fidschi 125.101 4 2 2 7
2009 Tiger Woods Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4.000 4 1 3 1
2010 Jim Furyk Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2.980 4 1 1 3
2011 Bill Haas Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2.760 4 1 1 15
2012 Brandt Snedeker Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4.100 4 1 3 19
2013 Henrik Stenson Schweden Schweden 4.750 4 2 2 9
2014 Billy Horschel Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4.750 4 2 3 69
2015 Jordan Spieth Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3.800 4 1 1 1
2016 Rory McIlroy Nordirland Nordirland 3.120 4 2 2 36
2017 Justin Thomas Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3.000 4 1 2 2
2018 Justin Rose England England 2,260 4 0 3 4
2019 Rory McIlroy Nordirland 2
2020 Dustin Johnson Vereinigte Staaten 1
2022 Rory McIlroy Nordirland 3

Führender der regulären Saison (Punktestand vor den Playoffs)

Jahr Spieler Land Punkte Turniere Vorsprung vor dem Zweitplatzierten
2007 Tiger Woods Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 30.574 13 11.445
2008 Tiger Woods Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22.695 6 1.817
2009 Tiger Woods Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3.431 13 1.276
2010 Ernie Els SudafrikaSüdafrika Südafrika 1.846 16 149
2011 Nick Watney Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1.906 18 41
2012 Tiger Woods Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2.269 15 159
2013 Tiger Woods Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3.059 12 766
2014 Rory McIlroy Nordirland Nordirland 2.582 13 89
2015 Jordan Spieth Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4.169 21 1.710

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Lampert: FedEx-Cup: Die zehn Millionen Preisgeld gibt es erst später. In: welt.de. 22. August 2007, abgerufen am 7. Oktober 2018.