Fljótsdalur

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Landgemeinde Fljótsdalur
(Fljótsdalshreppur)
Basisdaten
Staat: IslandIsland Island
Region: Austurland
Wahlkreis: Norðausturkjördæmi
Sýsla: Norður-Múlasýsla
Einwohnerzahl: 103 (1. Januar 2022)
Fläche: 1516 km²
Bevölkerungsdichte: 0,07 Einwohner/km²
Politik
Gemeindenummer 7505
Vorsteher des Gemeinderats: Gunnþórunn Ingólfsdóttir
Kontakt
Adresse der Gemeindeverwaltung: Végarður
701 Egilsstaðir
Website: www.fljotsdalur.is
Karte
Lage von Landgemeinde Fljótsdalur

Koordinaten: 64° 50′ N, 15° 24′ W

Die Landgemeinde Fljótsdalur (isländisch Fljótsdalshreppur) liegt im Osten Islands in der Region Austurland.

Sie ist eine der wenigen Gemeinden Islands, die keinen Zugang zum Meer besitzen. Am 1. Januar 2022 hatte die Gemeinde 103 Einwohner.

Einwohnerentwicklung

Wie in mehreren Gemeinden in der Region Austurland war in den Jahren bis 2006 geradezu ein großer Anstieg der Bevölkerung festzustellen. Im Jahr 2007 gab es hingegen einen deutlichen Bevölkerungsrückgang.

Datum Einwohner
1. Dez. 1997 100
1. Dez. 2003 93
1. Dez. 2004 291
1. Dez. 2005 355
1. Dez. 2006 524
1. Dez. 2007 366

Persönlichkeiten

Besonderheiten

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Ausgrabungen Skriðuklaustur
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Hengifoss
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Valþjófsstaðarkirkja

Auf dem Gebiet der Gemeinde dehnt sich der größte Wald Islands aus, der 740 ha große Hallormsstaðaskógur, in dem rund 80 verschiedene Arten von Bäumen wachsen.[1]

Auch der 128 m hohe Hengifoss, einer der höchsten Wasserfälle Islands, befindet sich auf dem Gebiet von Fljótsdalur.[2]

In Fljótsdalur ist in einem 1939 von dem deutschen Architekten Fritz Höger erbauten Landsitz das Museum Skriðuklaustur, das dem Leben und Werk des isländischen Schriftstellers Gunnar Gunnarsson gewidmet ist, der hier lebte und die Gebäude 1948 dem isländischen Staat vermachte.[3] Hier fanden 2002–2012 archäologische Ausgrabungen statt, und dabei wurden die Fundamente eines 1493–1552 bestehenden Klosters freigelegt, die man besichtigen kann.[4] Die teilweise zweistöckigen Gebäude des Klosters mit seiner 1512 geweihten Kirche und eines angeschlossenen Hospitals bedeckten eine Fläche von insgesamt 700 m².[5] Daneben fand man einen Friedhof mit 242 Gräbern.[6]

Unweit davon erhebt sich auf dem Gehöft Valþjófsstaðir die relativ große Valþjófsstaðarkirkja mit einem massiven, weithin sichtbaren Turm, die 1966 eingeweiht wurde und 95 Sitzplätze bietet.[7] Die Kirchentür ist eine originalgetreue Nachbildung der ursprünglichen mit Schnitzereien verzierten Eingangstür, die möglicherweise aus dem 13. Jahrhundert stammte und heute unter dem Namen Valþjófsstaðarhurð im Nationalmuseum in Reykjavík ausgestellt ist.[8] Die Tür mit einer Höhe von 2,05 m wurde 1851 nach Kopenhagen verkauft und 1930 anlässlich des tausendjährigen Bestehens des isländischen Parlaments nach Island zurückgebracht.[9]

Auch die kleine Steinkirche Eiríksstaðakirkja des Gehöftes Eiríksstaður, die 1913 erbaut und verschiedentlich renoviert wurde, steht auf dem Gebiet von Fljótsdalur.[10] Sie hat 40 Sitzplätze und ist die zweitälteste Steinkirche im Osten Islands und eines der ältesten Gebäude der Gemeinde. Das Gemälde über dem Altar ist von dem isländischen Künstler Jóhann Briem (1907 – 1991) 1954 gestaltet worden und zeigt die Jünger auf dem Weg nach Emmaus.[11] Altar und Kanzel standen ursprünglich in einer anderen Kirche, Kirkja að Brú, die 1913 aufgelöst wurde.[12]

Infrastruktur

Durch Fljótsdalur führt die Landstraße Nr. 931, über die der Flughafen Egilsstaðir und die Stadt Egilsstaðir gut zu erreichen sind. In der Gemeinde gibt es ein Hotel, ein Gästehaus, einen Campingplatz und andere Unterkünfte für Reisende.

Einzelnachweise

Weblinks