Fortunatus Nwachukwu

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Fortunatus Nwachukwu 2009 als Protokollchef des Heiligen Stuhls
Bischofswappen von Fortunatus Nwachukwu

Fortunatus A. Nwachukwu (* 10. Mai 1960 in Ntigha, Abia, Nigeria) ist ein nigerianischer Geistlicher, römisch-katholischer Erzbischof und Diplomat des Heiligen Stuhls.

Leben

Fortunatus Nwachukwu studierte Philosophie und Theologie am Bigard Memorial Seminary, dem späteren St. Joseph’s Major Seminary in Ikot Ekpene. Er empfing am 17. Juni 1984 die Priesterweihe für das nigerianische Bistum Aba und war anschließend als Pfarrer in Ibeku-Umuahia und als Studentenkaplan im College of Agriculture Umudike sowie Umudike Campus of Alvan-Ikoku College of Education tätig. Zudem engagierte er sich in der Ausbildung und war Dekan und Vizekrektor des Immaculate Conception Seminary in Umuahia.

Ab 1986 studierte Fortunatus Nwachukwu Bibelwissenschaften am Päpstlichen Bibelinstitut, an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin und der Päpstlichen Universität Urbaniana wie auch an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main und der Hebräischen Universität Jerusalem. Zudem studierte er an der Päpstlichen Diplomatenakademie. Er erwarb das Lizenziat in Biblischer Theologie und Textkritik des Alten Testaments. In Systematischer Theologie wurde er mit dem Schwerpunkt der afrikanischen Theologie zum Doktor der Theologie promoviert und mit einer Arbeit über die Beziehungen des Heiligen Stuhls und des Staates Israel zum Doktor des Kanonischen Rechts.

1994 trat er in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Er war Sekretär der Apostolischen Nuntiatur in Ghana, Togo und Benin in Accra sowie in den Nuntiaturen in Paraguay, Algerien und Tunesien. Er war zudem Berater der Mission des Ständigen Beobachters des Heiligen Stuhles bei den Vereinten Nationen in Genf und anderer internationaler Organisation. Anschließend war er im Staatssekretariat tätig. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm am 8. Juli 1995 den Ehrentitel Kaplan Seiner Heiligkeit[1] (Monsignore) und am 4. August 2004 den Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit.[2]

Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 9. April 2007 in Nachfolge von Tommaso Caputo zum Protokollchef des Heiligen Stuhls im Staatssekretariat.[3]

Nwachukwu hat mehrere Bücher und wissenschaftliche Aufsätze veröffentlicht. Neben der englischen Sprache spricht er Französisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Arabisch und modernes Hebräisch.

Am 12. November 2012 ernannte ihn Benedikt XVI. zum Titularerzbischof von Aquaviva und zum Apostolischen Nuntius in Nicaragua.[4] Die Bischofsweihe spendete ihm Benedikt XVI. am 6. Januar 2013 im Petersdom; Mitkonsekratoren waren Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone SDB und Zenon Kardinal Grocholewski.

Papst Franziskus ernannte ihn am 4. November 2017 zum Apostolischen Nuntius in Trinidad und Tobago, Antigua und Barbuda, Barbados, Dominica, Jamaika, Saint Kitts and Nevis, St. Vincent und den Grenadinen und Guyana sowie zum Apostolischen Delegaten auf den Antillen.[5] Am 27. Februar 2018 wurde er zusätzlich zum Apostolischen Nuntius in St. Lucia, Grenada und auf den Bahamas ernannt.[6] Am 9. März desselben Jahres wurde er darüber hinaus zum Nuntius in Suriname[7] und am 8. September desselben Jahres zum Nuntius in Belize ernannt.[8]

Am 17. Dezember 2021 berief ihn Papst Franziskus zum Ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Behörden der Vereinten Nationen in Genf und bei der Welthandelsorganisation.[9]

Schriften

  • The birth of systematic theology in contemporary black Africa (Pars dissertationis ad doctoratum in theologia). Urbaniana University Press, Rom 1994, ISBN 88-401-3447-6.
  • The textual difference between the MT and the LXX of Deuteronomy 31. A response to Leo Laberge. In: Georg Braulik (Hg.): Bundesdokument und Gesetz. Studien zum Deuteronomium. Herder, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-451-23623-0, S. 79–92.
  • „Take off your shoes ...“ The courage to change. Paulines Publications Africa, Nairobi 2003, ISBN 9966-21-884-X.
    • italienische Übersetzung: Togliti i sandali. Il coraggio di cambiare. Paoline Editoriale Libri, Mailand 2009, ISBN 978-88-315-3629-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Annuario Pontificio per l’anno 1996, Città del Vaticano 1996, S. 2313.
  2. Annuario Pontificio per l’anno 2009, Città del Vaticano 2009, S. 2244.
  3. „Pope names Nigerian priest protocol chief for Secretariat of State“, CNA, 5. September 2007 und „Vatikan: Neuer Mann im Protokollamt“, Radio Vatikan, 4. September 2007
  4. Nomina del Nunzio Apostolico in Nicaragua, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 12. November 2012.
  5. Nomina del Nunzio Apostolico in Trinidad e Tobago, Antigua e Barbuda, Barbados, Dominica, Giamaica, Saint Kitts e Nevis, San Vincenzo e Grenadine, Repubblica Cooperativistica della Guyana e Delegato Apostolico nelle Antille. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. November 2017, abgerufen am 4. November 2017 (italienisch).
  6. Nomina del Nunzio Apostolico in Santa Lucia, in Grenada e in Bahamas. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 27. Februar 2018, abgerufen am 27. Februar 2018 (italienisch).
  7. Nomina del Nunzio Apostolico in Suriname. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 9. März 2018, abgerufen am 9. März 2018 (italienisch).
  8. Nomina del Nunzio Apostolico in Belze. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 8. September 2018, abgerufen am 8. September 2018 (italienisch).
  9. Nomina dell’Osservatore Permanente della Santa Sede presso l’Ufficio delle Nazioni Unite ed Istituzioni Specializzate a Ginevra e presso l’Organizzazione Mondiale del Commercio (O.M.C.), e Rappresentante della Santa Sede presso l’Organizzazione Internazionale per le Migrazioni (O.I.M.). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 17. Dezember 2021, abgerufen am 17. Dezember 2021 (italienisch).