France Bevk

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France Bevk, 1920er Jahre

France Bevk (* 17. September 1890 in Zakojca bei Cerkno; † 17. September 1970 in Ljubljana) war ein slowenischer Schriftsteller.

Leben

Bevk stammte aus einem kleinen Dorf in den Julischen Alpen aus der Gegend von Tolmin (Tolmein) und war ein Handwerkersohn. Bevk war zunächst als Lehrer tätig, dann als Journalist und Publizist. Er erlebte sowohl den Ersten als auch den Zweiten Weltkrieg als Soldat an der Soča im Grenzgebiet zu Italien. In der Zwischenkriegszeit lebte er im von Italien besetzten Gebiet der ehemaligen Grafschaft Görz und Gradisca. In Görz gab er von 1922 bis 1926 die satirische Zeitschrift Čuk na pal`ci heraus. Unter der faschistischen Herrschaft Mussolinis in Italien verfasste Bevk seine meisten und wichtigsten Werke. Das Schicksal seines Volkes unter fremder Besatzung war ihm ein großes Anliegen. Er war als Publizist und als Sprecher der nationalen slowenischen Minderheit in Italien tätig und wurde einige Male verhaftet. Nach 1943 war Bevk Partisan in der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee. Nach dem Krieg war er einige Jahre Vorsitzender des Slowenischen Parlaments und 1947 Vizepräsident der Teilrepublik Slowenien. Er lebte als freier Schriftsteller in Ljubljana.

Bevk verfasste an die 100 Werke. Er war ein sehr produktiver und vielseitiger Autor, der in allen literarischen Gattungen schrieb. Am wichtigsten sind die Prosawerke, in denen er in realistischer Weise das Leben der armen Landbevölkerung schilderte. Er verfasste aber auch historische Erzählungen. Als Hauptwerk gilt der Roman Kaplan Martin Čedermac, in dem es um den Gewissenskonflikt eines slowenischen Pfarrers im italienischen Staat geht, der zwischen seiner Gehorsamspflicht dem Staate gegenüber und den Forderungen seines Volkes nach muttersprachlichem Gottesdienst und Unterricht kämpft. Ein naturgegebenes Recht der Minderheit gegenüber dem ungerechtfertigten Machtanspruch der Obrigkeit wird generell in vielen Werken Bevks thematisiert, ohne dabei in vordergründige nationalistische Schwarzweißmalerei zu verfallen.

Trotz seiner guten erzählerischen Qualitäten ist Bevk im deutschsprachigen Raum bisher nahezu unbeachtet geblieben. Es gibt außer einigen Jugendbüchern so gut wie keine Übersetzungen.

Werke

  • Pesmi, 1921
  • Faraon, 1922
  • Tatič, 1923
  • Kajn, Drama 1925
  • Ljudje pod Osojnikom, Roman 1925
  • Kresna noč, 1927
  • Hiša v Strugi, 1927
  • Bridka ljubezen, 1927
  • Znamenja na nebu, 1927–29
  • Krvavi jezdeci, 1928
  • Srebrniki, 1928
  • Škorpijoni zemlje, 1929
  • Črni bratje in sestre, 1929
  • Preužitkar, 1929
  • Krivda, 1929
  • Človek proti človeku, 1930
  • Umirajoči bog Triglav, 1930
  • Gospodična Irma, 1930
  • Jagoda, 1930
  • Stražni ognji, 1931
  • Burkež gospoda Vitrge, 1931
  • Obračun, 1931
  • Vedomec, Roman 1931
  • Lukec in njegov škorec, 1931
  • Žerjavi, 1932
  • Železna kača, 1932
  • Mrtvaška nevesta, 1933
  • Krvaveče rane, 1933
  • Gmajna, 1933
  • Dedič, 1933
  • Veliki Tomaz, Erzählung 1933
  • Ubogi zlodej, 1934/35
  • Huda ura, 1935
  • Greh pogoniča Zidorja, 1935
  • Zapeljivec, 1935
  • Pastirci, 1935
  • Menče, 1936
  • Bajtar Mihale, 1937/38 (dt. Mihale der Keuschler, 1940)
  • Huda čarnovnica čirimbara, 1938
  • Kaplan Martin Čedermac, Roman 1938 (unter dem Pseudonym Pavle Sedmak), Dramatisierung: B. Grabnar, 1968
  • Domačija, 1939
  • Pestrna, 1939
  • Med dvema vojnama, Novellen 1946
  • Izbrani spisi, 12 Bände, 1951–63 (Ausgewählte Werke)
  • Die Kinder auf der Hutweide. Drei Erzählungen, dt. 1956
  • Der starke Peter, dt. 1958
  • Mladost med gorami, 1960
  • Iz iskre požar, 1963
  • Die Hirtenjungen, dt. 1964
  • Die kleinen Waisen, dt. 1964
  • Im Elend, Erzählung, dt. 1964
  • Pot v svobodo, 1965
  • Moja mladost, 1969
  • Toni seine ungewöhnlichen Abenteuer, dt. 1971
  • Ein schwerer Weg, Erzählung, dt. 1972

Nachleben

Im Geburtshaus von France Bevk in Zakojca befindet sich heute ein Museum. Die Bibliothek von Nova Gorica trägt den Namen des Schriftstellers (Goriška knjižnica Franceta Bevka), genau wie der zentrale Platz in der Innenstadt (Bevkov trg).

Weblinks

Wikisource: France Bevk – Quellen und Volltexte (slowenisch)