Frank Werneke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Frank Werneke, Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di, (August 2022)

Frank Werneke (* 5. April 1967 in Schloß Holte) ist ein deutscher Gewerkschafter und seit September 2019 Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft.

Leben

Nach dem Realschulabschluss 1983 erlernte Werneke den Beruf des Verpackungsmittelmechanikers in einem Betrieb der Papier- und Verpackungsindustrie in Bielefeld und war danach mit Unterbrechung durch den Zivildienst in seinem Ausbildungsbetrieb bis 1993 in verschiedenen Tätigkeiten als technischer Angestellter beschäftigt. Von 1985 bis 1988 war er Bezirksjugendleiter der Industriegewerkschaft Druck und Papier in Ostwestfalen. Er gehörte dem Landesbezirksvorstand Nordrhein-Westfalen der IG Druck und Papier und nach Gründung der IG Medien deren Landesbezirksvorstand an. Ab 1993 arbeitete er als hauptamtlicher Sekretär beim Hauptvorstand der IG Medien in Stuttgart und wurde 1998 in den geschäftsführenden Hauptvorstand gewählt. Er übernahm dort die Bereiche gewerkschaftliche Betriebsarbeit sowie berufliche Bildung und war zuständig für die Branchen Verlage, Druckindustrie und Papierverarbeitung.

Beim ver.di-Gründungskongress im März 2001 in Berlin wurde Werneke in den Bundesvorstand gewählt und zugleich Leiter des Fachbereichs 8 (Medien, Kunst und Industrie). Im November 2002 wurde er vom ver.di-Gewerkschaftsrat als Nachfolger von Gerd Nies zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt[1] und auf den folgenden Bundeskongressen 2003, 2007, 2011 und 2015 jeweils in diesem Amt bestätigt. Neben der Fachbereichsleitung war Werneke in seiner Funktion auch zuständig für die Bereiche Finanzen, Selbstständige, Vermögens- und Beteiligungsverwaltung sowie Mitgliederentwicklung.[2]

Frank Werneke ist 2018 von einer ver.di-Findungskommission als Nachfolger für den bisherigen Gewerkschaftsvorsitzenden Frank Bsirske vorgeschlagen worden[3] und wurde am 24. September 2019 mit 92,7 % der Stimmen zum Vorsitzenden von ver.di gewählt.[4]

ver.di-Vorsitzender

Als Vorsitzender ist er zuständig in der Gewerkschaft für die Grundsatzabteilung, Büro Gewerkschaftsrat, Kommunikation und Marketing, Controlling und Multiprojektmanagement, Interne Revision, Wirtschaftspolitik, Parlamentarische Verbindungsstelle sowie Europa und Internationales.[5]

Frank Werneke will die Gewerkschaft ver.di modernisieren und durch netzbasierte Beteiligungsangebote auf Ortsebene ergänzen. Die Mitglieder sollen mehr Möglichkeiten für Rückmeldungen und Beteiligungen an der gewerkschaftlichen Demokratie erhalten. ver.di startet dazu mit der Fraunhofer-Gesellschaft das Projekt Digitallabor Non-Profit-Organisation 4.0.[6]

Werneke ist seit 1982 Mitglied der SPD.[7]

Veröffentlichungen

  • (Hrsg.): Funk und Fernsehen für alle!, VSA-Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-89965-330-4.
  • (u. a. Hrsg.): Grenzenlos vernetzt? – Gewerkschaftliche Positionen zur Netzpolitik, VSA-Verlag, Hamburg 2012, ISBN 978-3-89965-488-2.
  • mit Christine Behle/Andrea Kocsis (Hrsg.): Überzeugt, authentisch, kämpferisch – ver.di und ihr Vorsitzender Frank Bsirske 2001 bis 2019, VSA: Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-96488-045-1.
  • mit Claus Zanker (Hrsg.): Renaissance des Gemeinwohls?, Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus der Pandemie, VSA-Verlag, Hamburg 2022, ISBN 978-3-96488-120-5.

Mitgliedschaften

Weblinks

Commons: Frank Werneke – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. ver.di Publik, Nr. 12/2002, S. 2.
  2. Lebenslauf Frank Werneke auf verdi.de. Abgerufen am 9. Juni 2016.
  3. Gewerkschaft ver.di: Nachfolger für Frank Bsirske steht fest. In: www.faz.net. 12. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
  4. Nachfolger von Bsirske. Frank Werneke ist neuer Verdi-Chef. In: www.faz.net. 24. September 2018, abgerufen am 24. September 2018.
  5. Ein starkes Team, ver.di-News vom 18. Oktober 2019, S. 7
  6. Frank Werneke: "Wir haben fast überall Potenzial" Interview im Magazin Mitbestimmung 06/2019. Abgerufen am 11. Januar 2020.
  7. Frank Werneke ist neuer Chef der Gewerkschaft Verdi