Franz Kiwisch von Rotterau

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Franz Kiwisch von Rotterau

Franz Kiwisch, ab 1850 Ritter von Rotterau (* 30. April 1814 in Klattau, Böhmen; † 29. Oktober 1852 in Prag), war ein böhmischer Gynäkologe und Geburtshelfer.

Leben

Franz Kiwisch, der Schwiegersohn des Mediziners Ignaz Ritter von Nadherny (1787–1867), studierte ab 1832 an der Karls-Universität Prag Medizin, wurde 1837 Dr. med. und Dr. chir., Assistent an der geburtshilflichen Klinik und 1838 Sekundärarzt am Gebärhaus. Mit dem Mediziner Franz Freiherr von Pitha (1810–1875) unternahm er 1840 Studienreisen nach Frankreich, Deutschland, Dänemark und England, war ab 1841 im Sanitätsdepartment des böhmischen Landesgubernium in Prag und als Kreisarzt in Bydzow und Beraun tätig.

1842 wurde Kiwisch Privatdozent für Gynäkologie und ordinierender Arzt am Allgemeinen Krankenhaus in Prag. Nach dem Tod von Josef Servas d’Outrepont (1775–1845) wurde er 1845 auf dessen Lehrstuhl für Geburtshilfe an die Universität Würzburg berufen und war Direktor der dortigen Geburtsklinik und Hebammenschule.

Kiwisch im Kreise seiner Würzburger Kollegen 1850. Stehend von links: Rudolf Virchow, Albert von Koelliker; sitzend von links: Joseph von Scherer, Franz Kiwisch von Rotterau, Franz von Rinecker

Als Nachfolger von Anton Johann Ritter von Jungmann erhielt er 1850 eine Professur für Geburtskunde an der Universität in Prag.

Er war Begründer der modernen Geburtshilfe durch die Entwicklung des Gebärmutterspiegels und der Uterussonde.

Werke

  • Conspectus morborum in clinico medico Pragensi primo semestri anni 1839 tractatorum. Dissertation. 1837.
  • Die Krankheiten der Wöchnerinnen. 2 Teile. 1840 f.
  • Beiträge zur Geburtskunde. 2 Bände. 1846/1848.
  • Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes. 3 Teile. 1848–1852.
  • Atlas der Geburtskunde mit Einschluss der Lehre von den übrigen Fortpflanzungsvorgängen im weiblichen Organismus. I. Abtheilung: Physiologie und Diätetik. F. Enke, Erlangen 1851.
  • Beitrage in Fachzeitschriften

Literatur

Weblinks