Franz von Holstein
Franz von Holstein (* 16. Februar 1826 in Braunschweig; † 22. Mai 1878 in Leipzig) war ein deutscher Komponist.
Leben
Er war der Sohn des herzoglich braunschweigischen Oberst und Kriegsrats Werner von Holstein (1784–1857).
Holstein trat aus dem Kadettenkorps kommend am 6. Oktober 1845 als Sekondeleutnant in das Infanterie-Regiment ein und nahm 1848/49 am Feldzug gegen Dänemark teil. Als Premierleutnant folgte ab 18. März 1850 seine Verwendung als Adjutant des 2. Landwehr-Bataillons, bis Holstein schließlich am 11. März 1853 seinen Abschied nahm.
Bereits während seiner Offiziersausbildung komponierte er die Oper Zwei Nächte in Venedig sowie Lieder und Balladen. 1853 kam er nach Leipzig, wo er bei Moritz Hauptmann Kontrapunkt studierte und Klavierunterricht bei Ignaz Moscheles hatte. Nach Aufenthalten in Rom, Berlin und Paris übernahm er in Leipzig die Leitung der Bach-Gesellschaft und war Gründungsmitglied des Bach-Vereins. Neben drei Opern schrieb er zwei Ouvertüren, eine Kantate, kammermusikalische Werke und Klavierstücke und hatte einen hervorragenden Ruf als Liedkomponist.
Holstein wurde auf dem Neuen Johannisfriedhof (jetzt Lapidarium Alter Johannisfriedhof) in Leipzig beigesetzt. In Leipzig errichtete seine Frau Hedwig, Tochter des Stadtrats Rudolf Julius Salomon, die Holstein-Stiftung, eine Stiftung zur Unterstützung unbemittelter Musikschüler.
Werke
- Opern:
- Der Haideschacht. (1868)
- Der Erbe von Morley. (1872)
- Die Hochländer. (1876)
- Lieder für eine Stimme, Duette, gemischten und Männerchor
- Kammermusik
- Ouvertüren
Ehrung
- 1907 wurde im Leipziger Stadtteil Reudnitz die Holsteinstraße nach ihm benannt.
Literatur
- Peter Ackermann: Zwischen Musikdrama und Spieloper. Franz von Holsteins musikalische Bühnenwerke. In: Deutsche Oper zwischen Wagner und Strauss. S. Döhring (Hrsg.), Chemnitz 1998. S. 37–46.
- Moritz Fürstenau: Holstein, Friedrich Franz von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 1 f.
- Gerhart Glaser: Franz von Holstein. Ein Dichterkomponist des 19. Jahrhunderts. Leipzig 1930. (Dissertation)
- von Kortzfleisch: Geschichte des Herzoglich Braunschweigischen Infanterie-Regiments und seiner Stammtruppen 1809–1867. Druck und Verlag von Albert Limbach. Braunschweig 1896. S. 429.
- Michael Märker, Willi Kahl: Holstein, Franz von. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 8 (Gribenski – Hilverding). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2002, ISBN 3-7618-1118-7 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
Weblinks
- Literatur von und über Franz von Holstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Franz von Holstein in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Noten und Audiodateien von Franz von Holstein im International Music Score Library Project
- Liste der Bühnenwerke von Franz von Holstein auf Basis der MGG bei Operone
- Franz von Holstein im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
Personendaten | |
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NAME | Holstein, Franz von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1826 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 22. Mai 1878 |
STERBEORT | Leipzig |