Freundschaftsparadox
Das Freundschaftsparadoxon wurde erstmals im Jahr 1991 vom Soziologen Scott Lauren Feld[1] beobachtet. Es beschreibt das Phänomen, dass die Freunde beinahe jeder Person im Schnitt mehr Freunde haben als sie selbst.[2][3]
Ungeachtet der scheinbar paradoxen Aussage ist das Phänomen real und kann als eine Konsequenz allgemeiner mathematischer Eigenschaften von Graphen sozialer Netzwerke erklärt werden. Dennoch kann es auch die Ursache zahlreicher sozialer Missverständnisse sein.
Das Freundschaftsparadox lässt sich damit soziologisch erklären, dass man sich lieber mit Menschen anfreundet, die viele Freunde haben, als mit denen, die nur wenige Freunde haben. Oder rein statistisch dadurch, dass jeder Einzelne wahrscheinlich zu den Freunden von Menschen mit vielen Freunden gehört.
Diese Erkenntnis ist ein möglicher Weg, den Verlauf von Epidemien vorherzusagen.[4]
Weblinks
- science.ORF.at vom 16. September 2010: Beliebt zu sein ist ungesund
- Psychology Today vom 1. November 2009: Why Your Friends Have More Friends Than You Do
- The Guardian vom 30. Januar 2010: Ever wondered why your friends seem so much more popular than you are? There's a reason for that
- Martin Poulter, Bias and Belief, 29. August 2009: The friendship paradox
- Nicholas Christakis, Juni 2010: Wie soziale Netzwerke Epidemien vorhersagen
- Breakfast at Les Deux Magots:ein praktisches Beispiel für das Paradox der Freundschaft (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Archivierte Kopie (Memento vom 28. September 2010 im Internet Archive)
- ↑ Scott L. Feld: Why Your Friends Have More Friends Than You Do. In: American Journal of Sociology. Band 96, Nr. 6, 1. Mai 1991, S. 1464–1477, JSTOR:2781907.
- ↑
- ↑ plosone.org: PLoS ONE: Social Network Sensors for Early Detection of Contagious Outbreaks, Zugriff am 7. Januar 2011