Friedrich Wilhelm Graf

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Friedrich Wilhelm Graf (2015)

Friedrich Wilhelm Graf (* 19. Dezember 1948 in Wuppertal) ist ein evangelischer Theologe und emeritierter Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München (LMU).

Werdegang

Nach seinem Abitur am Evangelisch-Stiftischen Gymnasium in Gütersloh, Westfalen, 1969 und einem mehrmonatigen Aufenthalt in Japan studierte Graf evangelische Theologie, Philosophie und Geschichte in Wuppertal, Tübingen und München. 1978 wurde er mit einer von Falk Wagner, dem einflussreichsten Hegelianer in der protestantischen Theologie des späten 20. Jahrhunderts, angeregten Arbeit über David Friedrich Strauß als Dogmatiker und Christentumskritiker in München zum Dr. theol. promoviert. Noch im selben Jahr veröffentlichte er ein viel beachtetes Buch über „liberalreligiöse“ katholische Reformbewegungen im deutschen Vormärz. Die Habilitation folgte 1986 mit einer theologiehistorischen Studie Theonomie. Fallstudien zum Integrationsanspruch neuzeitlicher Theologie. Von 1986 bis 1988 war Graf Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im Jahr 1988 erhielt er einen Ruf als Professor für Systematische Theologie und neuere Theologiegeschichte an die Universität Augsburg.[1] In den Jahren 1992 bis 1996 lehrte er als Ordinarius für Evangelische Theologie und Sozialethik an der Universität der Bundeswehr in Hamburg. Nach Ablehnung eines Rufes an die Universität Würzburg kehrte er 1996 als Ordinarius für Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen an die Universität Augsburg zurück. Rufe an Universitäten in den USA und in Großbritannien lehnte er ebenso ab wie Angebote, in die Forschungsabteilung der „Lutheran World Federation“ in Genf einzutreten. Von 1999 bis zum Wintersemester 2013/14 war er in Nachfolge seines akademischen Lehrers Trutz Rendtorff Ordinarius für Systematische Theologie und Ethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1997 bis 1999 baute er als ein Gründungsfellow zugleich das Max-Weber-Kolleg an der neugegründeten Universität Erfurt mit auf.[2]

Als erster Theologe wurde Graf 1999 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Außerdem ist er seit 2001 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Hier ist der auch zur Ideen- und Geistesgeschichte der Moderne publizierende Theologe Vorsitzender der auf seine Initiative hin gegründeten Kommission für Theologiegeschichtsforschung. Von 2011 bis 2020 war er auch Vorsitzender der Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, in deren Auftrag die 2020 abgeschlossene Max-Weber-Gesamtausgabe ediert wurde. 1983 wurde Graf Mitglied des Vorstands der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft und war von 1994 bis 2015 deren Präsident. Er ist somit maßgeblich verantwortlich für die Kritische Gesamtausgabe der Werke Ernst Troeltschs. Seit 1998 ist er Mitglied im Arbeitskreis für moderne Sozialgeschichte, dessen Zweiter Vorsitzender er einige Jahre lang war.

Von 2003 bis 2007 war Graf Erster Vorsitzender des Trägervereins des Instituts TTN (Technik-Theologie-Naturwissenschaften) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Kollegjahr 2003/2004 war er Forschungsstipendiat am Historischen Kolleg München. Nachdem er einen Ruf als Permanent Fellow abgelehnt hatte, verbrachte er das akademische Jahr 2006/07 als Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Einem Ruf als Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multireligiöser und polyethnischer Gesellschaften in Göttingen leistete er keine Folge. Von 2009 bis 2012 hatte er im Rahmen des Eliteprogramms der LMU eine durch die Exzellenzinitiative finanzierte Forschungsprofessur inne.

Graf lehrte an Universitäten in den USA, Kanada, Dänemark, Norwegen, Portugal, Großbritannien, Indien, Süd-Korea, Japan, Ägypten und Südafrika. Er ist Research Fellow der University of Pretoria und seit 2001 auch Visiting Professor der Seigakuin University in Tokyo. Seine in Tokyo und Kyoto gehaltenen Vorlesungen sowie Übersetzungen seiner Werke erreichten auf dem japanischen Markt hohe Auflagen.

Themen und Medienpräsenz

Graf ist vielfältig in den Medien präsent und seine Schriften und Äußerungen haben einiges an Aufsehen und Auseinandersetzungen ausgelöst. Die Wiederkehr der Götter (3. Auflage 2004, erweiterte Taschenbuchausgabe 2007) war seine bisher erfolgreichste Veröffentlichung. Graf hält auch häufig Vorträge zu seinen Forschungsergebnissen.[3] Er ist ständiger freier Kolumnist der NZZ[4], der FAZ[5] und schreibt auch für Die Zeit, Die Welt und die Süddeutsche Zeitung. Im Merkur. Zeitschrift für europäisches Denken veröffentlichte er in den Jahren 2014 bis 2017 zweimal jährlich eine Religionskolumne. Die Doppelfrage Friedrich Schleiermachers „Soll der Knoten der Geschichte so auseinander gehen? Das Christenthum mit der Barbarei, und die Wissenschaft mit dem Unglauben?“ aus dem Sendschreiben über die Glaubenslehre (1829), einem der berühmtesten Texte der theologischen Moderne, führt er als zentrale Fragestellung an.[6] Der entschieden liberale Intellektuelle tritt für ein Verständnis des Christentums als „denkender Religion“ ein, die selbstbestimmte Reflexivität befördern soll.

Zur Ökumene und Reformationsgeschichte

In einer Rezension[7] der Reformationsgeschichte Thomas Kaufmanns[8] sah er diesen die „Reformation als einen Prozess der theologischen Infragestellung, der publizistischen Bekämpfung und der gestaltenden Veränderungen des überkommenen Kirchentums“ beschreiben, an dessen Ende, gegen die Intention wichtiger Akteure, drei eigenständige Konfessionskulturen entstanden waren.

Die alle Dimensionen der Lebensführung und des Gemeinwesens durchdringende Macht der christlichen Religion vermochte demnach über einen im Kern religiösen, kirchlichen Prozess das politische Institutionengefüge gehörig zu verändern.[7]

Graf polemisierte dabei gegen die „ökumenische Schnapsidee“[7], den Papst 2017 nach Wittenberg oder auf die Wartburg einzuladen. Dies hätte nur Kirchenfunktionären mit sehr überschaubarer reformationshistorischer Bildung einfallen können. Die Protestanten bräuchten und wollten demnach keinen Papst. Die „Freiheit eines Christenmenschen“ schließe klerikalen Autoritätskult aus.[7]

Einem 2011 erfolgten spontanen mündlichen Votum Grafs für eine Konferenz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Alfred Herrhausen Gesellschaft zufolge werde die evangelische Kirche zunehmend von „jungen Frauen, meistens eher mit einem kleinbürgerlichen Sozialisationshintergrund, eher Muttitypen als wirklich Intellektuelle“ geprägt. Deren Form von Religiosität drohe „einen Kuschelgott mit schlechtem Geschmack“ zu verbinden.[9] Seine Beschreibung der sich beschleunigenden – aber von ihm keineswegs abgelehnten, sondern als höchst wünschenswert beschriebenen– „Feminisierung“ des Berufs des evangelischen Pfarrers verknüpfte Graf mit einer religionsanalytischen These: Soziologisch gesehen drifteten die beiden großen Volkskirchen im Lande trotz aller forcierten Ökumenerhetorik zunehmend auseinander, jedenfalls solange, wie das Amt des geweihten (und zölibatär leben sollenden) Priesters auf Männer beschränkt bleibe.

Debatte um Strukturreform in Bayern

Am 3. Mai 2003 wurde in der SZ ein Artikel von Graf veröffentlicht, in der die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern im Allgemeinen und ihr Ausbildungskonzept im Besonderen in Frage gestellt wurde („Unkulturprotestantismus – Die bayerische Landeskirche ist auf dem Weg zur Sekte“). Der sehr polemisch gehaltene Artikel löste eine über Monate andauernde öffentliche Debatte aus.[6]

Grafs pointierten Formulierungen nach liegt in der bayerischen „Gottesgelehrsamkeitsliga“ die Spielstärke vom Leistungsniveau der Profis des FC Bayern München bis hin zu Freizeitkickern fränkischer Dörfer.[6] Ein Studium bei Professoren, die auf den vorderen Plätzen der akademischen Bundesliga spielten oder die Trophäen der wissenschaftlichen Champions League nach Hause brächten, sei intellektuell viel fordernder als eine Ausbildung bei Lehrenden, die die – so wörtlich – Klerikalliga Süd[6] für die Geisteswelt überhaupt hielten. 64 % der bayerischen evangelischen Theologiestudenten legten ihre Zwischenprüfung in Neuendettelsau ab und hätten teilweise niemals eine Universität von innen gesehen. Die Landeskirche wandere im finsteren Tale, wenn sie die Fakultäten beschädige, aber gleichzeitig eine eigene „Hochschule“ mit nur dürftigem Lehrangebot subventioniere und mit staatlichen Mitteln unterstützen lasse.[6] Eine evangelische Kirche, die in der Wissensgesellschaft die Entakademisierung ihrer zukünftigen Funktionselite betreibe, gebe ihre Corporate Identity preis und werde auf konkurrenzgeprägten durchaus boomenden Religionsmärkten weitere Marktanteile verlieren. Auch Sinnunternehmen müssten Managementfehler vermeiden.[6]

Graf forderte daher die Auflösung der Augustana-Hochschule Neuendettelsau zugunsten der Stärkung der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, der alten bayerischen 'Landesfakultät'. Dass diese 2007 mit Zustimmung der bayerischen Landeskirche aufgehoben wurde und ihre Professorenstellen in die Philosophische Fakultät überführt wurden, sah er als eine Bestätigung seiner Sorgen über eine selbstgewählte, aber intellektuell verarmende Emigration der Evangelischen Theologie aus den staatlichen akademischen Institutionen und der gelehrten Welt.[6]

Dawkins und Hitchens

Graf setzte sich feuilletonistisch mit dem neuen Atheismus in Gestalt von Richard Dawkins und Christopher Hitchens auseinander.[10]

Graf meint, Dawkins wiederhole wenig Originelles. Dass nicht Gott die Bibel schrieb, sondern die heilige Schrift gegensätzliche Texte unterschiedlicher Autorenkollektive und frommer Individuen versammle, wisse man schon seit gut 300 Jahren.[10] In der Kritik der alten metaphysischen Gottesbeweise bleibe Dawkins weit unter dem Reflexionsniveau David Humes oder Immanuel Kants, die er dank mangelnder Quellenkenntnis für knallharte Atheisten halte.[10]

Dawkins mache bei der Religionskritik zuweilen mit seinen ärgsten Feinden, den Kreationisten, gemeinsame Sache.[10] Gegen all jene Religionsanalytiker, die religiöse Symbolproduktion und wissenschaftliche Theoriebildung strikt unterscheiden und deshalb die Fehden zwischen Schöpfungsgläubigen und Neodarwinisten für sachlich gegenstandslos halten, wisse er sich mit den Kreationisten darin eins, dass Glaube und Wissen denselben Deutungsanspruch erhöben.[10]

Hitchens fehlten die analytischen Mittel und das Verständnis, die elementare Ambivalenz aller religiösen Symbolsprachen und ihre hohe Interpretationsoffenheit zu erkennen. Er sei nicht in der Lage, Erklärungen dafür anzubieten, warum in Glaubensbildern Tendenzen der Selbstverabsolutierung durch Gleichschaltung mit Gott ebenso angelegt seien wie eine durchaus heilsame und demütige Selbstlimitierung möglich werde.[10]

Kritik an Margot Käßmann

Graf veröffentlichte im Februar 2011 nach dem Rücktritt von Margot Käßmann vom EKD-Ratsvorsitz und Landesbischofsamt einen kritischen Artikel über sie. Käßmann stamme aus „kleinbürgerlichen“ Verhältnissen und sei wegen ihrer Rhetorik und einer Fähigkeit zur Selbstinszenierung rasch in höchste Kirchenämter aufgestiegen. Ihre Aussagen zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan von 2009 seien „Gesinnungspazifismus“. Sie habe ihre eigene politische Meinung durch ein häufiges „Ich“-Sagen implizit zur einzig gültigen christlichen Haltung erklärt. Damit habe sie einen neuen „Klerikalismus“ gefördert, der dem reformatorischen Priestertum aller Gläubigen widerstreite. Sie unterscheide kaum zwischen Religion und Moral und setze in der Verkündigung des Evangeliums vor allem auf moralische Kommunikation. Ihr Rücktritt sei konsequent gewesen, da sie die eigene „präreflexive Unmittelbarkeit“, die Übereinstimmung ihrer verkündeten Moral mit dem eigenen Ich, vorher öffentlich so deutlich in Szene gesetzt habe.[11]

Assistierter Suizid

Graf veröffentlichte im Mai 2015 im Merkur einen viel beachteten Essay, in dem er sich in die damals laufende Debatte um den assistierten Suizid einschaltete.[12] Er argumentierte entgegen der traditionell kirchlichen Überzeugung zu Gunsten des ärztlich assistierten Suizids. Dieser sei eine legitime Ausübung der Freiheitsrechte des Individuums, die dem Menschen als Konsequenz des Geschenks freien Lebens durch Gott zustünden. Die Kirchen dürften sich deshalb nicht für eine Verschärfung der Gesetzgebung gegen den ärztlich assistierten Suizid einsetzen. Er lobte den Gesetzentwurf der Abgeordneten Peter Hintze (CDU), Carola Reimann (SPD), Karl Lauterbach (SPD) und anderer.[13][14]

Ehrungen

Schüler

Zu den bedeutenden Schülern von Friedrich Wilhelm Graf gehören Alf Christophersen, Stefan Pautler,[15] Astrid Reuter und Friedemann Voigt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monographien und Sammelbände
  • Die Politisierung des religiösen Bewußtseins. Die bürgerlichen Religionsparteien im deutschen Vormärz. Das Beispiel des Deutschkatholizismus (= Neuzeit im Aufbau. Darstellung und Dokumentation. Band 5), Stuttgart/Bad Cannstatt 1978.
  • Kritik und Pseudo-Spekulation. David Friedrich Strauß als Dogmatiker im Kontext der positionellen Theologie seiner Zeit (= Münchner Monographien zur historischen und systematischen Theologie. Band 7), München 1982.
  • mit Hartmut Ruddies: Ernst-Troeltsch-Bibliographie. Tübingen 1982.
  • mit Sieglinde Graf: Martin Luther. Ein Versuch, ihn aus seiner Zeit zu verstehen (= Informationspapier der Zentralen Arbeits- und Studienstelle der Deutschen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung. Band 46). Karlsruhe 1982; 3. Auflage ebenda 1993.
  • Theonomie. Fallstudien zum Integrationsanspruch neuzeitlicher Theologie. Gütersloh 1987.
  • toreruchi to doitsu-bunka-purotesutantizumu [deutsch: Troeltsch und der deutsche Kulturprotestantismus; Troeltsch-Vorlesungen in Tokio 2000], übersetzt und hrsg. von Tomoaki Fukai und Toshimasa Yasukata. Tokio 2001.
  • Die Wiederkehr der Götter. Religion in der modernen Kultur. München 2004; Neuausgabe 2007.
  • Medikament und Gesundheit – „Stuttgarter Erklärung“. Eschborn 2004.
  • Moses Vermächtnis. Über göttliche und menschliche Gesetze. München 2006.
  • Der Protestantismus. Geschichte und Gegenwart. München 2006; 3. Auflage 2017.
  • Harnack to Troeltsch [deutsch.: Troeltsch und Harnack; Troeltsch-Vorlesungen in Tokio 2005], übersetzt und hrsg. von Masaomi Kondo und Tomoaki Fukai, Tokio 2007.
  • Missbrauchte Götter. Zum Menschenbilderstreit in der Moderne. München 2009.
  • Kirchendämmerung. Wie die Kirchen unser Vertrauen verspielen. München 2011; 3. Auflage ebenda 2013.
  • Der heilige Zeitgeist. Studien zur Ideengeschichte der protestantischen Theologie in der Weimarer Republik. Tübingen 2011.
  • Götter Global. Wie die Welt zum Supermarkt der Religionen wird. München 2014.
  • Fachmenschenfreundschaft. Studien zu Troeltsch und Weber. Berlin/Boston 2014.
  • Helmut Thielicke und die Zeitschrift für Evangelische Ethik. Tübingen 2021.
Herausgeberschaften
  • mit Horst Renz: Troeltsch-Studien. Untersuchungen zur Biographie und Werkgeschichte. Mit den unveröffentlichten Promotionsthesen der „Kleinen Göttinger Fakultät“ 1888–1893. Gütersloh 1982; 2. Auflage ebenda 1985.
  • mit Falk Wagner: Die Flucht in den Begriff. Materialien zu Hegels Religionsphilosophie (= Deutscher Idealismus. Philosophie und Wirkungsgeschichte in Quellen und Studien. Band 6). Stuttgart 1982.
  • mit Horst Renz: Protestantismus und Neuzeit (= Troeltsch-Studien. Band 3). Gütersloh 1984.
  • mit Horst Renz: Umstrittene Moderne. Die Zukunft der Neuzeit im Urteil der Epoche Ernst Troeltschs (= Troeltsch-Studien. 4). Gütersloh 1987.
  • mit Rüdiger vom Bruch und Gangolf Hübinger: Kultur und Kulturwissenschaften um 1900. Krise der Moderne und Glaube an die Wissenschaft. Stuttgart 1989.
  • Profile des neuzeitlichen Protestantismus, Band 1: Aufklärung, Idealismus, Vormärz. Gütersloh 1990.
  • Profile des neuzeitlichen Protestantismus, Band 2/1: Das Kaiserreich. Teil 1, Gütersloh 1992.
  • Profile des neuzeitlichen Protestantismus, Band 2/2: Das Kaiserreich. Teil 2, Gütersloh 1993.
  • mit Klaus Tanner: Protestantische Identität heute, Gütersloh 1992.
  • mit Trutz Rendtorff: Ernst Troeltschs Soziallehren. Studien zu ihrer Interpretation (= Troeltsch-Studien. Band 6), Gütersloh 1993.
  • Liberale Theologie. Eine Ortsbestimmung (= Troeltsch-Studien. Band 7), Gütersloh 1993.
  • mit Hans Martin Müller: Der deutsche Protestantismus um 1900 (= Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie. Band 9), Gütersloh 1996.
  • Martin Dibelius. Selbstbesinnung des Deutschen, Tübingen 1997.
  • mit Andreas Platthaus und Stephan Schleissing: Soziales Kapital in der Bürgergesellschaft, Stuttgart/Berlin/Köln 1999.
  • Ernst Troeltschs „Historismus“ (= Troeltsch-Studien. Band 11), Gütersloh 2000, 2. Auflage 2003.
  • mit Dietrich Korsch: Jenseits der Einheit. Protestantische Ansichten der Ökumene. Hannover 2001.
  • mit Tomoaki Fukai: Heidelberg ni okeru angrosakuson kenkyu no Dentou. Tokio 2001.
  • mit Heinrich Meier: Der Tod im Leben. Ein Symposion, München/Zürich 2004; 3. Auflage 2009.
  • Klassiker der Theologie, Band 1: Von Tertullian bis Calvin, München 2005.
  • Klassiker der Theologie, Band 2: Von Richard Simon bis Karl Rahner, München 2005.
  • mit Wolfgang Schluchter: Asketischer Protestantismus und der „Geist“ des modernen Kapitalismus. Tübingen 2005.
  • „Geschichte durch Geschichte überwinden“ – Ernst Troeltsch in Berlin (= Troeltsch-Studien. Neue Folge, Band 1). Gütersloh 2006.
  • mit Johannes Müller, Michael Reder und Tobias Karcher: Religionen und Globalisierung. (= Globale Solidarität – Schritte zu einer neuen Weltkultur. Band 16). Kohlhammer, 2007, ISBN 978-3-17-019878-4.
  • mit Klaus Große Kracht: Religion und Gesellschaft. Europa im 20. Jahrhundert (= Industrielle Welt. Schriftenreihe des Arbeitskreises für moderne Sozialgeschichte. Band 73). Köln/Weimar/Wien 2007.
  • mit Klaus Wiegandt: Die Anfänge des Christentums. 2. Auflage. Frankfurt a. M. 2009.
  • unter Mitarbeit von Elisabeth Müller-Luckner: Intellektuellen-Götter. Das religiöse Laboratorium der klassischen Moderne (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. Band 66). München 2009 (Digitalisat).
  • Über Glück und Unglück des Alters. München 2010.
  • mit Friedemann Voigt: Religion(en) deuten. Transformationen der Religionsforschung (= Troeltsch-Sudien. Neue Folge, Band 2), Berlin/New York 2010.
  • mit Horst Dreier und Joachim Jens Hesse: Staatswissenschaft und Staatspraxis. Baden-Baden 2011.
  • mit Ulrich Barth, Christian Danz und Wilhelm Gräb: Aufgeklärte Religion und ihre Probleme. Schleiermacher – Troeltsch – Tillich (= Theologische Bibliothek Töpelmann. Band 165), Berlin/Boston 2013.
  • mit Heinrich Meier: Politik und Religion. Zur Diagnose der Gegenwart, München 2013, 2. Aufl. 2017.
  • Wendepunkte. Studien zur Wissenschaftsgschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (= Beiträge zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 2), Regensburg 2013.
  • mit Edith Hanke und Barbara Picht: Geschichte Intellektuell. Theoriegeschichtliche Perspektiven, Tübingen 2015.
  • mit Heinrich Meier: Die Zukunft der Demokratie. Kritik und Plädoyer, München 2018.
Herausgeberschaften von Reihen und Zeitschriften
  • mit Horst Renz: Troeltsch-Studien, Bände 1–12, Gütersloh 1982–2004.
  • New Athenaeum. A Scholarly Journal Specializing in Schleiermacher Research and Nineteenth Century Studies / Neues Athenaeum. Zeitschrift für Schleiermacher-Forschung und für Studien zum 19. Jahrhundert, Bände 1 (1989)–3 (1993) [Mitglied des Editorial Board].
  • mit Gangolf Hübinger: Religiöse Kulturen der Moderne, Bände 1–13, Gütersloh 1996–2006.
  • mit Gangolf Hübinger: Ernst Troeltsch. Kritische Gesamtausgabe, hrsg. im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Berlin/New York 1998ff.; seit 2004 ff. hrsg. im Auftrag der Kommission für Theologiegeschichtsforschung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
  • Mitteilungen der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft, hrsg. im Auftrag der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft e.V., Bände 5–13, Augsburg 1990–2000, Bände 14–22, München 2001–2011.
  • mit Ted Vial und Mark Chapman: Journal for the History of Modern Theology / Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte, Bände 1–28, Berlin/New York 1994–2021.
  • mit Wolfgang Schieder, später Lutz Raphael: Industrielle Welt (= Schriftenreihe des Arbeitskreises für moderne Sozialgeschichte), Bände 60–73, Köln/Weimar 2000–2008.
  • mit Reiner Anselm, Jörg Dierken und Georg Pfleiderer: Troeltsch-Studien. Neue Folge, Gütersloh 2006 ff.
  • mit Joachim Jens Hesse: Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften / Journal für Comparative Gouvernment and European Policy, Berlin 2006 ff.
Mitherausgeberschaften im Rahmen der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Ernst Troeltschs
  • Ernst Troeltsch: Rezensionen und Kritiken (1901–1914) (= Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe. Band 4), hrsg. in Zusammenarbeit mit Gabriele von Bassermann-Jordan, Berlin/New York 2004.
  • Ernst Troeltsch: Rezensionen und Kritiken (1894–1900) (= Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe. Band 2), hrsg. in Zusammenarbeit mit Dina Brandt, Berlin/New York 2007.
  • Ernst Troeltsch: Der Historismus und seine Probleme (1922) (= Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe. Band 16.1 und 16.2), hrsg. in Zusammenarbeit mit Matthias Schloßberger, Berlin/New York 2008.
  • Ernst Troeltsch: Rezensionen und Kritiken (1915–1923) (= Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe. Band 13), hrsg. in Zusammenarbeit mit Diana Feßl, Harald Haury und Alexander Seelos, Berlin/New York 2010.
  • Ernst Troeltsch: Briefe I (1884–1894) (= Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe. Band 18), hrsg. in Zusammenarbeit mit Volker Bendig, Harald Haury und Alexander Seelos, Berlin/Boston 2013.
  • Ernst Troeltsch: Briefe II (1894–1904) (= Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe. Band 19), hrsg. in Zusammenarbeit mit Harald Haury, Berlin/Boston 2015.
  • Ernst Troeltsch: Briefe III (1905–1915) (= Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe. Band 20), hrsg. in Zusammenarbeit mit Harald Haury, Berlin/Boston 2016.
  • Ernst Troeltsch: Briefe IV (1915–1918) (= Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe. Band 21), hrsg. in Zusammenarbeit mit Harald Haury, Berlin/Boston 2018.

Sekundärliteratur

  • Georg Pfleiderer: Die Wächter bewachen. Theologische Gegenwartsdiagnose bei Friedrich Wilhelm Graf. In: Verkündigung und Forschung. Band 61, 2016, S. 152–160.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LMU Homepage: Offiz. Curriculum Vitae (Memento vom 18. Februar 2016 im Internet Archive)
  2. Webseite des Max-Weber-Kollegs.
  3. Kulturwissenschaftliches Institut Essen (Ruhr): Friedrich Wilhelm Graf hält drei Reden über Religion und Humanismus (Memento vom 5. Juni 2008 im Internet Archive)
  4. NZZ: Moral ist keine Religion vom 4. März 2010, abger. am 8. März 2010.
  5. Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Friedrich Wilhelm Graf bei perlentaucher.de
  6. a b c d e f g Dokumentation der Kontroverse bei der Augustana (Memento vom 10. April 2015 im Internet Archive)
  7. a b c d Friedrich Wilhelm Graf: Religion: Wie die Freiheit in den Glauben kam. In: Zeit Online. 30. Dezember 2009, abgerufen am 24. August 2018.
  8. Thomas Kaufmann: Geschichte der Reformation. Suhrkamp / Insel, 2009, ISBN 978-3-458-71024-0; Rezension vom 21. September 2009.
  9. Peter Richter: Gespräch mit Friedrich Wilhelm Graf: Ein Gott zum Kuscheln. In: faz.net. 27. März 2011, archiviert vom Original am 6. Dezember 2013; abgerufen am 24. August 2018: „Der evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Graf äußert sich über kirchliche Wohlfühlrhetorik, die notwendige Gleichstellung des Islams und die Bedeutung religiöser Institutionen für unser Leben und unsere Kultur.“
  10. a b c d e f Süddeutsche Zeitung vom 11. September 2007: Grafs Kritik zu aktuellen Büchern von Richard Dawkins und Christopher Hitchens.
  11. Friedrich Wilhelm Graf (Neue Zürcher Zeitung, 4. März 2010): Moral ist keine Religion. Der Protestantismus, der Fall einer deutschen Bischöfin und der Verlust von Unterscheidungen.
  12. Heft 05 / März 2015 auf der Website des MERKUR, abgerufen am 18. August 2015.
  13. „Wie hältst Du es mit dem Sterben?“ – Artikel auf theologiestudierende.de, abgerufen am 18. August 2015.
  14. Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der ärztlich begleiteten Lebensbeendigung (Drucksache 18/5374 vom 30. Juni 2015).
  15. Laudatio Pautler.