Fritz Strack

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Fritz Strack (* 6. Februar 1950 in Landau in der Pfalz) ist ein deutscher Sozialpsychologe und Hochschullehrer.

Fritz Strack

Wissenschaftliche Laufbahn

Fritz Strack studierte Psychologie an der Universität Mannheim (Diplom) und an der Stanford University (M.A.). Er promovierte 1983 an der Universität Mannheim bei Martin Irle im Hauptfach (Psychologie) und bei Hans Albert im Nebenfach (Wissenschaftstheorie). Nach einem Aufenthalt als Postdoc an der University of Illinois at Urbana-Champaign habilitierte er sich 1989 an der Universität Mannheim und arbeitete von 1990 bis 1991 als Senior Scientist am damaligen Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung in München.

Von 1991 bis 1995 war Strack Professor für Sozialpsychologie an der Universität Trier, von 1995 bis 2016 Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie II an der Universität Würzburg und von 1997 bis 2014 Geschäftsführender Vorstand des dortigen Instituts für Psychologie. Daneben erhielt er Rufe auf Professuren an der Universität Kiel, der Universität Mannheim und der Ohio State University.

Fritz Strack war Mitherausgeber der Zeitschrift für Sozialpsychologie (jetzt Social Psychology[1]), Herausgeber des European Journal of Social Psychology.[2] und beigeordneter Herausgeber (Associate Editor) der US-amerikanischen Zeitschrift Psychological Science[3]

Von 2002 bis 2005 war er Mitglied des Vorstands und von 2005 bis 2008 Präsident der European Association of Experimental Social Psychology (jetzt European Association of Social Psychology).[4]

Im Jahr 2004 stiftete Strack den Oswald-Külpe-Preis der Universität Würzburg und im Jahr 2015 den Martin-Irle-Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.

Forschung

In seiner Forschung befasste sich Strack mit Themen wie Soziale Kognition und Kommunikation, Urteils- und Entscheidungsprozessen, Emotionen sowie automatischen und kontrollierten Prozessen der Verhaltenssteuerung. Dabei ging es um das Zusammenwirken von Emotionen, um subjektives Erleben sowie um Denkprozesse in ihrem Einfluss auf menschliches Verhalten.

Stracks Studie (mit Leonard Martin[5] und Sabine Stepper) zum Einfluss des Gesichtsausdrucks auf die Beurteilung des Witzigkeit von Karikaturen[6] gilt als wichtiger Beitrag zur Prüfung der Facial-Feedback-Hypothese und als prominente[7] Arbeit aus dem Forschungsgebiet Embodiment. Neuere Studien[8][9] legen nahe, dass der Einfluss der Mimik durch objektive Selbstaufmerksamkeit (z. B. mit Hilfe einer Kamera) beeinträchtigt werden kann.

Weitere Themen waren die Erforschung der kognitiven Prozesse bei der Ankerheuristik, beim Priming und bei der Beurteilung des eigenen Wohlbefindens. Mit Roland Deutsch[10] hat er ein Zwei-System-Modell menschlichen Verhaltens (Reflective-Impulsive Model) entwickelt, für das die Autoren mit dem theoretischen Innovationspreis einer US-amerikanischen wissenschaftlichen Gesellschaft[11] ausgezeichnet wurden.

Strack war Sprecher des DFG-Schwerpunktprogramms "Informationsverarbeitung im sozialen Kontext" (zusammen mit Klaus Fiedler) und der DFG-Forschergruppe "Emotion und Verhalten: Reflektive und impulsive Prozesse"[12] (zusammen mit Paul Pauli).

Auszeichnungen (Auswahl)

Wissenschaftliche Beiräte (Auswahl)

Veröffentlichungen

Ausgewählte Publikationen:

Weblinks

Einzelnachweise