Fritz von Friedl (Schauspieler)
Fritz von Friedl, eigentlich Fritz Friedl[1][2] (* 17. April 1941 in Berlin), ist ein österreichischer Schauspieler, Synchron- und Off-Sprecher.
Leben
Karriere
Fritz von Friedl studierte Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien. Er hatte mehrere Engagements an Theatern in Österreich und Deutschland, unter anderem in Oberhausen, am Thalia Theater in Hamburg. In Wien war er am Theater in der Josefstadt und am Ensemble Theater engagiert.[3] Von 1972 bis 1978 war er außerdem festes Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Mit George Tabori arbeitete er in den 1980er Jahren vier Jahre am Wiener Schauspielhaus im Ensemble Der Kreis.
Bereits als Kind wirkte von Friedl ab 1958 in österreichischen und deutschen Film- und Fernsehproduktionen mit. So spielte er 1962 in einer Fernsehfassung den Holzknecht Franzl in dem romantischen Zaubermärchen Der Alpenkönig und der Menschenfeind von Ferdinand Raimund. Für die Kinoproduktion Karl May wurde er 1974 von Hans-Jürgen Syberberg als Untersuchungsrichter Larrass verpflichtet. Seit den 1980er Jahren stand er auch in mehreren internationalen Kinoproduktionen und Fernsehserien vor der Kamera.
Fritz von Friedl spielte außer in vielen deutschsprachigen Produktionen auch in amerikanischen und französischen Filmen. 1979 spielte er unter der Regie von Édouard Molinaro an der Seite von Marie-Hélène Breillat und Mathieu Carrière in La pitié dangereuse, einer französischen Filmadaption des Romans Ungeduld des Herzens von Stefan Zweig. Es folgten 1983 und 1988 kleine Rollen in der US-Mini-Serie Der Feuersturm und in der Fortsetzung Feuersturm und Asche. 2003 spielte er einen Pathologen in der Fernsehverfilmung des Romans Die Rückkehr des Tanzlehrers von Henning Mankell. Eine kleine Rolle hatte er 2004 auch in dem Kinofilm Klimt.
Im Lauf seiner weiteren Schauspielkarriere war von Friedl regelmäßig auch in österreichischen und deutschen Fernsehproduktionen zu sehen, in denen er mehrere durchgehende Serienrollen, wiederkehrende Episodenrollen und auch Gastrollen übernahm. Wiederkehrende Serienrollen hatte er unter anderem in den österreichischen ORF-Fernsehserien Kaisermühlen Blues und Schlosshotel Orth sowie Julia – Eine ungewöhnliche Frau an der Seite von Christiane Hörbiger. In dieser Serie spielte er die Rolle des Arztes Dr. Burger, der wegen eines möglichen ärztlichen Kunstfehlers unter Verdacht gerät.
Seit über dreißig Jahren ist Fritz von Friedl für den ORF als Sprecher für Kultur- und Politikbeiträge im Radio (Ö1) und Fernsehen tätig und wirkt dabei regelmäßig als Off-Sprecher von Filmdokumentationen sowie als Synchronsprecher mit.[3]
Fritz von Friedl ist als Rezitator mit literarischen Programmen tätig. In Programmen liest er aus Romanen, Erinnerungen und Briefwechseln von Alexander Lernet-Holenia und Karl Anton Wolf.
Privates
Fritz von Friedl und seine Schwester Loni von Friedl, die ebenfalls Schauspielerin ist, sind die Kinder des österreichischen Kameramanns Fritz von Friedl. Einer seiner drei Söhne aus zwei Ehen ist der Schauspieler Christoph von Friedl.
Von Friedl lebt in Wien und engagiert sich im Vorstand des Verbandes der Österreichischen FilmschauspielerInnen (VÖFS).[3]
Filmografie (Auswahl)
- 1951: Der fidele Bauer
- 1952: Ideale Frau gesucht
- 1953: Das letzte Aufgebot
- 1958: Der Page vom Palast-Hotel
- 1962: Der Alpenkönig und der Menschenfeind
- 1962: Lulu
- 1964: Hafenpolizei (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1966: Ulrich und Ulrike (Fernsehserie)
- 1969: Marinemeuterei 1917
- 1970: Das gelbe Haus am Pinnasberg
- 1972: Wir 13 sind 17 (Fernsehserie)
- 1974: Karl May
- 1980: Maria Theresia
- 1980: Fantomas
- 1983: Der Feuersturm (Winds of War)
- 1986: Tatort: Wir werden ihn Mischa nennen (Fernsehreihe)
- 1988: Feuersturm und Asche (War and Remembrance)
- 1989: Tatort: Geld für den Griechen
- 1992: Mord im Wald
- 1992–2000: Kaisermühlen Blues (Fernsehserie)
- 1994: Tatort: Ostwärts
- 1995: Kommissar Rex (Fernsehserie)
- 1997: Tatort: Morde ohne Leichen
- 1999: HeliCops – Einsatz über Berlin (Fernsehserie)
- 1999: Aus heiterem Himmel
- 1999: Tatort: Passion
- 1999–2005: Schlosshotel Orth (Fernsehserie)
- 2000: Julia – Eine ungewöhnliche Frau
- 2000: Der Bulle von Tölz: Mord im Chor
- 2001: Polizeiruf 110: Gelobtes Land
- 2002: Medicopter 117 – Jedes Leben zählt – Rufmord
- 2004: Der Weihnachtshund
- 2005: Zwei Weihnachtshunde
- 2006: Klimt
- 2006: Der Winzerkönig
- 2007: Die Rosenheim-Cops – Ein mörderischer Abgang
- 2008: Die Liebe ein Traum
- 2008: Inga Lindström: Hannas Fest (Fernsehreihe)
- 2008: Der Nikolaus im Haus
- 2008: Gott schützt die Liebenden
- 2010: Pfarrer Braun (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2011: Die Samenhändlerin
- 2011: Die Rosenheim-Cops – Das letzte Rezept
- 2011: Das Mädchen auf dem Meeresgrund
- 2011: Der Wettbewerb (Fernsehfilm)
- 2014–2016: Rote Rosen (Fernsehserie)
- 2014: Das Traumhotel – Marokko
- 2015: Henry
- 2015: Weihnachts-Männer
- 2018: Inga Lindström: Das Geheimnis der Nordquists (Fernsehreihe)
Weblinks
- Fritz von Friedl in der Internet Movie Database (englisch)
- Fritz von Friedl bei filmportal.de
- Fritz von Friedl in der Deutschen Synchronkartei
- Fritz von Friedl bei der Agentur Kelterborn
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Abfrage aus dem österreichischen Zentralen Melderegister (ZMR), abgefragt am 5. Juni 2014.
- ↑ Vgl. Eintrag Fritz Friedl im Mitgliederverzeichnis des Verband der Österreichischen FilmschauspielerInnen (VÖFS), abgerufen am 10. April 2016.
- ↑ a b c Porträt Fritz von Friedl (Memento des Originals vom 8. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf kundendienst.ORF.at.
Personendaten | |
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NAME | Friedl, Fritz von |
ALTERNATIVNAMEN | Friedl, Fritz (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Film- und Theaterschauspieler |
GEBURTSDATUM | 17. April 1941 |
GEBURTSORT | Berlin, Deutschland |