Fuchskaute

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Fuchskaute
Datei:Fuchskaute von Westen.jpg

Fuchskaute von Westen: Nord- (links) und Südkuppe (rechts);
vorne Häuser von Bretthausen, dahinter Willingen

Höhe 657,3 m ü. NHN [1]
Lage bei Willingen; Westerwaldkreis und Lahn-Dill-Kreis; Rheinland-Pfalz und Hessen (Deutschland)
Gebirge Westerwald (Hoher Westerwald)
Dominanz 27,7 km → Jagdberg (Rothaargebirge)
Schartenhöhe 222 m ↓ AS Haiger/Burbach (A 45)[2]
Koordinaten 50° 39′ 40″ N, 8° 6′ 5″ OKoordinaten: 50° 39′ 40″ N, 8° 6′ 5″ O
Gestein Basalt
Besonderheiten – höchster Berg des Westerwaldes
Sendetürme
Bergkreuz mit Berghöhe „657“ auf dem gipfelnahen Südhang der Fuchskaute

Die Fuchskaute ist ein Berg vulkanischen Ursprungs und mit 657,3 m ü. NHN[1] der höchste Berg des Westerwaldes und des Westerwaldkreises. Er liegt im Gebiet der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Willingen; Teile des Osthangs befinden sich in Hessen.

Der Name Fuchskaute bezieht sich auf einen Ort, an dem der Fuchs seine Kaute (Fuchshöhle) hat. Der Berg ist Teil einer Basalthochebene.

Geographie

Lage

Die Fuchskaute erhebt sich im Hohen Westerwald, einem Hochplateau des zum Rheinischen Schiefergebirge gehörenden Westerwaldes. Sie liegt etwa auf halber Luftlinie zwischen Bad Marienberg im Westen und Breitscheid im Osten mit Gipfellage in der Gemarkung des 1,3 km nordwestlich des Gipfels befindlichen Willingen. Die Grenze zu Hessen verläuft auf ihrem Osthang bei Waldaubach und jene zu Nordrhein-Westfalen knapp 3 km nördlich des Berggipfels; 3,2 km nordnordöstlich der Fuchskaute liegt das Dreiländereck von Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Naturräumliche Zuordnung

Die Fuchskaute gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westerwald (Nr. 32) und in der Haupteinheit Hoher Westerwald (322) zur Untereinheit Westerwälder Basalthochfläche (322.0).

Berghöhe

Die Fuchskaute hat zwei etwa 650 m voneinander entfernte Kuppen – mit Höhen in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN): die auch Alteberg genannte Nordkuppe (656,4 m)[3] und die Südkuppe (657,3 m)[1], wobei sich letztere in zwei rund 175 m auseinander liegende Anhöhen aufteilt, nämlich in die Nordanhöhe (657,3 m) und die Südanhöhe (656,5 m).[1]

Fließgewässer

Auf dem Nordhang der Fuchskaute entspringt mit dem Ketzerbach der auch Winterbach genannte Oberlauf des Haigerbachs und auf dem Nordhang des südsüdöstlich befindlichen Altenbergs (651,4 m) der östlich der Fuchskaute fließende Aubach; beide sind Zuflüsse der Dill. Auf dem Westhang des nordwestlichen Nachbarbergs Rompf (Rumpf; 636,6 m) liegt die Quelle der westlich der Fuchskaute verlaufenden Nister (Große Nister) und außerdem auf dessen Nordwesthang der Weierbach.

Schutzgebiete

Auf der Ostflanke der Fuchskaute bis hoch auf die südliche seiner beiden Kuppen zieht sich zum Schutz von Heideflächen das Naturschutzgebiet Fuchskaute (CDDA-Nr. 163164; 1984 ausgewiesen; 40,16 ha groß). Auf großen Bereichen des Bergs mit beiden Kuppen liegen Teile des Europäischen Vogelschutzgebiets Westerwald (VSG-Nr. 5312-401; 289,48 km²) in Rheinland-Pfalz und auf geringen Flächenanteilen im Osten, im Gebiet der hessischen Gemeinde Waldaubach, solche des Vogelschutzgebiets Hoher Westerwald (VSG-Nr. 5314-450; 76,1081 km²). Auf rheinland-pfälzischer Seite des Berges befinden sich Teile des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes (FFH-Nr. 5314-304; 47,8 km²) und auf hessischer Seite solche des FFH-Gebiets Hoher Westerwald (FFH-Nr. 5314-301; 19,6511 km²).[3]

Fauna und Flora

Datei:MK11277 Fuchskaute.jpg
Hochheidelandschaft auf dem Sattel zwischen Nord- und Südkuppe

An und auf der Basalthochebene der Fuchskaute haben das raue Klima und eine traditionelle Art der Weidenutzung Wiesen entstehen lassen, wie sie sonst typisch für die Alpen sind. Fast 300 Blütenpflanzen- und Baumarten, 300 Schmetterlings- und fast 50 verschiedene Vogelarten wurden hier gezählt.

Tourismus

An der Fuchskaute befindet sich ein Skilanglaufgebiet mit gespurten Loipen. Bis 1975 (oder 1980) fanden dort mit Motorrädern regelmäßig Grasbahnrennen statt. Aufgrund der Umweltbelastungen wurden die Rennen eingestellt. Auf der Südanhöhe der Südkuppe steht das Gasthaus Fuchskaute-Lodge. Momentan ruht der Betrieb, das Gelände ist samt Parkplätzen großflächig abgesperrt und darf von Besuchern nicht betreten werden.

In der Umgebung der Fuchskaute gibt es auf rund 250 km Länge gut ausgebaute und markierte Wanderwege, die unter anderem zu den Naturschutzgebieten Wacholderheide, in die Holzbachschlucht und zur Krombachtalsperre führen. Direkt Über die Fuchskaute verliefen der Westerwaldsteig und die Südschleife des Rothaarsteigs. Wegen der Sperrung des Gipfels wurde deren Wegführung geändert.[4]

Der E1 streift die Westflanke der Nordkuppe.

Türme

Der Amateurfunkdienst betreibt auf der Südkuppe der Fuchskaute zwei Sendetürme.

Alte Ansichtskarten von der Fuchskaute zeigen etwa am Standort der heutigen Sendetürme einen Aussichtsturm aus Stahlfachwerk mit drei Aussichtsplattformen, der nicht mehr besteht.

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Fuchskaute – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien