Fuhlsbüttler Straße

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Ausfädelung der Fuhlsbüttler Straße aus der Bramfelder Straße
Fuhlsbüttler Straße, Ecke Hellbrookstraße, nach dem Umbau 2016
Hamburgs höchste Hausnummer: Fuhlsbüttler Straße 792

Die Fuhlsbüttler Straße in Hamburg ist eine rund 4,7 Kilometer lange Straße, die zum Hauptverkehrsstraßennetz von Hamburg zählt und den amtlichen Straßenschlüssel F279 hat.[1] Sie liegt vollständig im Bezirk Hamburg-Nord und verläuft durch die Stadtteile Barmbek-Nord und Ohlsdorf. Mit Hausnummer 792 liegt an der Fuhlsbüttler Straße das Gebäude mit der höchsten Hausnummer in ganz Hamburg.

Verlauf

Die Fuhlsbüttler Straße beginnt an der Bramfelder Straße auf einer Höhe von 8,6 Metern (Lage) und verläuft von dort konsequent in nordnordwestlicher Richtung. Da die Straße quer zu einigen Höhenrücken verläuft, verläuft sie selten eben, sondern mehrfach bergauf und -ab.

Sie wird wenige Meter nach ihrem Anfang von der Ringlinie (U3) der Hamburger U-Bahn überquert und kurz danach am Bahnhof Barmbek ein zweites Mal sowie von der S-Bahn Hamburg und der Güterumgehungsbahn Hamburg. Anschließend beginnt der Abschnitt als Einkaufsstraße von Barmbek, der von der Drosselstraße bis zur Hellbrookstraße eine zweispurige Einbahnstraße Richtung Norden ist. Kurz darauf wird sie ein drittes Mal von der U3 gequert, hier als Teil der Walddörferbahn. An der Barmbeker-Ring-Brücke unterfährt sie den Ring 2. Ab der Meister-Bertram-Straße gehört ihre östliche Straßenseite zu Ohlsdorf, ab der Kreuzung mit der Hebebrand- und der Nordheimstraße verläuft sie vollständig in Ohlsdorf. In Höhe des Fußwegs zum Wolkausweg erreicht die Fuhlsbüttler Straße mit 27,0 Metern ihren höchsten Punkt, von dem sie sich bis zu ihrem Ende (Lage) auf 10,6 Meter senkt. Hier geht sie nahe der Alster am Abzweig der Wellingsbütteler Landstraße in den Ratsmühlendamm über. Zuvor führt sie am Friedhof Ohlsdorf auf ihrer östlichen und dem Bahnhof Ohlsdorf auf ihrer westlichen Seite vorbei und unterquert ein letztes Mal die S- und U-Bahn, hier die Strecken der Alstertalbahn und der U1.

Die Fuhlsbüttler Straße ist größtenteils zweispurig. Nur kleinere Abschnitte in Barmbek und das letzte Stück in Ohlsdorf haben mehr Fahrspuren.

Geschichte

Karte von Barmbek um 1867; die heutige Fuhlsbüttler Straße folgt dem Nebenweg vom Dorf in den äußersten Norden von Barmbek

Ihren Namen hat die Fuhlsbüttler Straße als Landstraße von Barmbek nach Fuhlsbüttel seit 1862.[2] Sie folgt in ihrem Verlauf älteren Feldwegen. Mit Inbetriebnahme des Ohlsdorfer Friedhofs 1873 erhöhte sich das Verkehrsaufkommen deutlich. Aus diesem Grunde wurde die Straße erstmals 1890 gepflastert.[3]

Ab dem 11. April 1895 fuhr auf der Fuhlsbüttler Straße die spätere Linie 6 der Straßenbahn Hamburg bis nach Ohlsdorf. Sie war die erste Linie, die von Anfang an elektrisch betrieben wurde. Ihr Betrieb war auf der Fuhlsbüttler Straße kriegsbedingt vom 27. Juli 1943 bis zum 28. Mai 1944 eingestellt. Am 30. Mai 1965 wurde der Betrieb der Linie eingestellt.[4]

In der Weimarer Zeit, der Zeit des Nationalsozialismus und der frühen Bundesrepublik spielte sich das kulturelle Leben des Barmbeker Nordens in der Fuhlsbüttler Straße ab. Die Kinos Roxy, Scala und Schauburg-Nord sowie das Kaffeehaus König waren Anziehungspunkte. Bis heute ist die Fuhlsbüttler Straße die dominierende Einkaufsstraße des Stadtteils. Ihre Hauptbedeutung hatte sie in den 1950er und 1960er Jahren, als die großen Kaufhäuser in der Hamburger Straße nicht mehr und das Einkaufszentrum Hamburger Straße noch nicht existierten.[3]

In den Jahren 2014/15 wurde die Fuhlsbüttler Straße auf fast voller Länge umgebaut, wobei teilweise Fahrspuren für den Autoverkehr zurückgenommen und Fahrradstreifen fast durchgängig angelegt wurden.[5] Insbesondere die Nebenflächen im Einkaufsstraßenbereich zwischen dem Bahnhof Barmbek und der Brücke der Walddörferbahn wurden vollständig umgestaltet. Der Umbau verursachte Mehrkosten wegen notwendiger Nacharbeiten auf den Nebenflächen, die erst im Dezember 2016 abgeschlossen wurden.[6]

Verkehrsbelastung

Fuhlsbüttler Straße Ecke Hebebrandstraße/Nordheimstraße während eines lokalen Starkregenereignisses am 6. Juni 2011

An der Grenze von Barmbek-Nord und Ohlsdorf wurde die Straße 2013 von durchschnittlich 26.000 Fahrzeugen pro Werktag genutzt, davon etwa 5 Prozent Schwerverkehr. An ihrem Ende waren es 43.000 Fahrzeuge mit 3 Prozent Schwerverkehr.[7]

Öffentlicher Personennahverkehr

Die einzige Buslinie, die dem kompletten Verlauf der Fuhlsbüttler Straße folgt, ist die Nachtbuslinie 607. Tagsüber übernimmt die Linie 172, nicht jedoch auf dem kurzen Stück südlich des Barmbeker Bahnhofs. Dort fährt die Stadtbuslinie 213. Auf der südlichen Hälfte der Fuhlsbüttler Straße bis zur Hebebrandstraße/Nordheimstraße ist die Metrobuslinie 7 die wichtigste Linie, der Abschnitt nördlich des Rings 2 bis zur Hebebrandstraße wird zudem durch den Metrobus 28 bedient. Auf dem kurzen Abschnitt ab dem Ohlsdorfer Bahnhof fährt zusätzlich noch die Linie 179. Die geplante U-Bahn-Linie 5 soll eine Haltestelle auf Mitte der Fuhlsbüttler Straße in Höhe der Nordheimstraße erhalten.[8] Ebenso ist eine zusätzliche Haltestelle auf der U-Bahn-Linie 3 zwischen den bestehenden Haltestellen Barmbek und Habichtstraße auf Höhe des Hardorffsweg und Peiffersweg geplant, welche den südlichen Teil der Fuhlsbüttler Straße erschließen soll.[9]

Kulturdenkmäler

Kesselhaus des AK Barmbek
Eingang zum Friedhof Ohlsdorf

Entlang der Fuhlsbüttler Straße liegen einige Baudenkmäler[10]:

Barmbek-Nord
  • Brücken der U- und S-Bahn am Bahnhof Barmbek über die Fuhlsbüttler Straße
  • Hausnummern 176, 178 und 180: Laubenganghaus Heidhörn
  • Hausnummern 220, 222, 224, 226, 228 und 230: Siedlungsbauten
  • Hausnummern 236, 238, 238a, 238b, 238c,240, 240a, 240b, 242, 244, 246, 248, 250, 252, 254 und 256: Siedlungsbau Adolf-von-Elm-Hof
  • Hausnummer 407: Kesselhaus des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses Barmbek
  • Haus westlich von Nr. 407: Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses Barmbek
  • Hausnummer 415a: Desinfektionshaus des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses Barmbek
  • Hausnummern 458 und 460: Siedlungsbau
Ohlsdorf
  • Hausnummer 652: Einfamilienhaus
  • Hausnummer 654: Wohngebäude
  • Hausnummer 656: Nikodemuskirche
  • Hausnummer 656a: Kindertagesstätte
  • Hausnummer 658: Gemeindehaus
  • Hausnummern 660 und 662: Zweifamilienhaus
  • Hausnummer 756: Friedhof Ohlsdorf

Nachweise

  1. Statistikamt Nord: Straßen- und Gebietsverzeichnis der Freien und Hansestadt Hamburg
  2. Horst Beckershaus: Die Hamburger Straßennamen – Woher sie kommen und was sie bedeuten, 6. Auflage, CEP Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86393-009-7
  3. a b Bernhard Beyerlein, Stadtteilanalyse. Ein Leitfaden zur Erkundung von Stadtteilen. Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Stadtforschung, Hamburg 1986
  4. Straßenbahnen in Hamburg: Linienchronik, abgerufen am 4. September 2016
  5. Umbau der Fuhlsbüttler Straße, Flyer des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer Hamburg, abgerufen am 4. September 2016
  6. Daniel Schaefer: Fuhle-Umgestaltung wird 1,7 Millionen Euro teurer. In: Hamburger Abendblatt vom 22. August 2016, abgerufen am 4. September 2016
  7. Karte der durchschnittlichen täglichen Kfz-Verkehrsstärken an Werktagen (Montag–Freitag), Hamburg 2013 (PDF-Datei; 5,3 MB)
  8. „U5 Ost: Bramfeld - City Nord – Vorentwurfsplanung abgeschlossen.“ auf www.hochbahn.de, abgerufen am 29. Juni 2018.
  9. U3: Fuhle bekommt U-Bahn-Haltestelle. In: Schneller durch Hamburg. Hamburger Hochbahn AG, 8. Oktober 2020, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  10. Denkmalliste Hamburg auf dem Transparenzportal Hamburg, abgerufen am 3. August 2016.

Weblinks

Commons: Fuhlsbüttler Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien