Gabriela Zerhau

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Gabriela Zerhau (* 16. April 1955 in Graz) ist eine österreichische Filmregisseurin und Drehbuchautorin.

Biografie

Nachdem Zerhau an der LMU in München Theaterwissenschaft, Germanistik und Psycholinguistik studiert und ihr Studium mit dem Magister Artium abgeschlossen hatte[1], durchlief sie ab 1978 eine Ausbildung als Regieassistentin bei verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen, beginnend mit der Literaturverfilmung Der Mann im Schilf nach einem Roman von George Saiko, bei der sie dem Regisseur Manfred Purzer assistierte. Seit 1983/1984 arbeitet Gabriela Zerhau als Drehbuchautorin und Regisseurin. Ihre erste Arbeit für den ORF war eine Dokumentation über Peter Rosegger (1983). Im Zeitraum 1983/1984 assistierte sie bei elf Folgen der Historienfernsehserie Waldheimat, die auf Roseggers autobiografische Erzählungen in Waldheimat. Erinnerungen aus der Jugendzeit zurückgeht. 1984 drehte Zerhau ihren ersten Spielfilm als Regisseurin, die Filmkomödie Tapetenwechsel mit Claudia Demarmels und Rolf Zacher in den Hauptrollen. Der Film stellte zudem die erste Filmarbeit der Schauspielerin Christine Neubauer dar. 1986 folgte die Regie für sechs Folgen der Fernsehserie Die Hausmeisterin mit Veronika Fitz in der Titelrolle. Die Serie wurde mit dem Grimme-Preis, dem Telestar und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Zerhaus Arbeit für die Vorabendserie Das Nest (1989) erhielt den Starlight-Preis in der Kategorie „Beste Vorabendserie“.[2]

Für ihren Fernsehfilm Der Neffe mit Martina Gedeck, die die Tante des von Patrick Schwamberger verkörperten Albert spielt, erhielt Zerhau 1997 den Telestar.[2] Der Film wurde zudem für den Grimme-Preis und den Goldenen Löwen nominiert.[3] Über die 1998 ausgestrahlte Fernsehkomödie Auch Männer brauchen Liebe mit Dominic Raacke, Sophie von Kessel und Uwe Ochsenknecht schrieb TV Spielfilm: „Der Mann, das allzu bekannte Wesen, wird von Regisseurin Gabriela Zerhau (…) augenzwinkernd beim Frauenjagen und -sammeln beobachtet.“[4] 1999 nahm Zerhau einen Lehrauftrag beim österreichischen Drehbuchlabor, BKA-Kunstsektion, an.[3]

Für den Fernsehfilm Lüg weiter, Liebling (2010) konnte Zerhau Hannelore Elsner und Götz George für die Hauptrollen gewinnen, die erstmals als Filmpaar zu sehen sind. Für das Filmdrama Jeder Tag zählt arbeitete Zerhau mit Lilian Prent, Katharina Böhm und Bernhard Schir zusammen. Der Film beruht auf einer wahren Krankheitsgeschichte, geschrieben von Jutta Mehler, der Mutter der an Leukämie Erkrankten. Der Film wurde auf dem Filmfest Hamburg lobend erwähnt und erhielt eine Nominierung für den Jupiter-Award. Nacht der Angst schrieb und inszenierte Zerhau 2015 fürs Fernsehen, eine Produktion der Bavaria-Film.[2] Nina Kunzendorf spielt darin eine Hebamme, die wegen Körperverletzung angeklagt wird. Der Film wurde auf den Biberacher Filmfestspielen mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, Kunzendorf mit dem Bayerischen Fernsehpreis. Im Rahmen der Romyverleihung 2020 wurde sie für den Fernsehfilm Ein Dorf wehrt sich in der Kategorie Beste Regie TV-Fiction nominiert.[5]

Zerhau war mehrfach Jury-Mitglied für den Telestar. Für ihren BMW-Industriefilm erhielt sie auf dem ITVA-Festival den Preis der photokina. Sie wirkte zudem an der Produktion Psychologie Online, Patienten- und Experten-Filme für die Hochschule Darmstadt, Stiftung Leben mit Krebs, und dem Film Kinder krebskranker Eltern des Institutes of Applied Psychology in Architecture and Health, mit, und schrieb das Drehbuch für den Film Sozialschmarotzer, eine Produktion von Eikon Film.[3]

Filmografie (Auswahl)

Als Regisseurin, wenn nicht anders angegeben, Drehbuch = D, Regieassistenz = RegieA

Auszeichnungen (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gabriela Zerhau – Vita s.S. gabriela-zerhau.de
  2. a b c Gabriela Zerhau. Regieassistenz, Regisseurin, Drehbuchautorin s.S. deutsches-filmhaus.de
  3. a b c Gabriela Zerhau – Filmographie s.S. gabriela-zerhau.de
  4. Auch Männer brauchen Liebe. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  5. ROMY-Akademie-Preise: Das Spielfeld der Könner. In: Kurier.at. 11. März 2020, abgerufen am 11. März 2020.
  6. Fernsehpreis an Zerhaus Film „Ein Dorf wehrt sich“. In: Die Presse. 27. August 2020, abgerufen am 28. August 2020.