Gehädrich
Das Gehädrich ist ein kleines Waldgebiet im Süden der Stadt Weimar, 1,5 km westlich von Ehringsdorf gelegen. Die Ilm-Saale-Kalkplatte fällt nach Norden hin ab. Sie besteht aus Schichten des oberen Muschelkalks, tertiären Quarzschotter und pleistozänen Geschieben auf den Äckern. Eine von der Merketalstraße abzweigende Straße ist der Bergweg. Davon kurz hinter dem Abzweig von dem Bergweg, der die Verlängerung der Rainer-Maria-Rilke-Straße ist, wiederum heißt die Anliegerstraße dementsprechend Am Gehädrich.[1] 1512 hieß das Mischwaldgebiet auf dem Gehettere und 1792 bereits Gehädrich. Die Bezeichnung geht auf das mittelhochdeutsche Wort Geheder[2] zurück, was Gezänk heißt,[3] und bedeutet Land, und um welches sich gestritten wird.[4] In Hinsicht auf das Merketal, welches bebaut werden soll, hat diese Wortbedeutung heute ausgesprochene Aktualität.[5]
Das Gehädrich ist nicht das einzige Waldgebiet in Weimar mit einem ungewöhnlichen Namen. Ein weiteres ist das Webicht, welches für die herzogliche Jagd einst nicht unbedeutend war.[6]
Der Goethewanderweg Weimar–Großkochberg führt auch Am Gehädrich vorbei. Es gibt dort Kleingärten. Nicht weit davon entfernt ist das Schloss Belvedere. Vorher gibt es eine Abzweigung zum Lindenhof.
Das Gehädrich ist auch ein Motiv des Malers Max Oehler[7] gewesen, der wiederum der Weimarer Malerschule zuzurechnen ist.[8] Dieses Gemälde bekam den Titel Im Gehädrich.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://onlinestreet.de/strassen/Am+Geh%C3%A4drich.Weimar.8808.html
- ↑ Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1879), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2314, Z. 55.
- ↑ Gezänk wird auch als Gezeter oder Hader bezeichnet.
- ↑ Art. Gehädrich, In: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 138.
- ↑ https://www.merketal.de/fakten-und-hintergruende.html
- ↑ Ilse-Sibylle Stapff: Jagd im Weimarer Land . Vom Mittelalter bis ins 19 . Jahrhundert (Weimarer Schriften Hft. 47), Weimar 1992 .
- ↑ Max Oehler. 1881 – 1943 | Versuch eines Werkverzeichnisses http://maxoehler.com/
- ↑ http://maxoehler.com/wp-content/uploads/Geh%C3%A4drich.jpg
- ↑ http://maxoehler.com/?p=552
Koordinaten: 50° 57′ 40″ N, 11° 19′ 41″ O