Geraldine Chaplin
Geraldine Leigh Chaplin (* 31. Juli 1944 in Santa Monica, Kalifornien) ist eine britische Schauspielerin.
Leben
Geraldine Chaplin wurde 1944 als erstes Kind aus der Ehe von Charlie Chaplin und dessen vierter Frau Oona O’Neill geboren. Ihr Großvater mütterlicherseits ist der US-amerikanische Literatur-Nobelpreisträger Eugene O’Neill. Im Alter von acht Jahren trat sie das erste Mal in einem Film ihres Vaters, Rampenlicht, auf. Erzogen wurde sie in einem Schweizer Internat in der Nähe des Genfersees. Ursprünglich wollte sie Ballerina werden und absolvierte eine Ballett-Ausbildung in London, gab diesen Berufswunsch jedoch auf und wurde Schauspielerin.
Ihre erste große Rolle übertrug ihr David Lean, der sie auf dem Titel eines Magazins gesehen hatte und ihr den Part von Doktor Schiwagos Ehefrau Tonya anvertraute.[1] Die Rolle brachte ihr 1966 eine Nominierung für einen Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin ein. In dem biografischen Werk über ihren Vater, Chaplin, spielte sie ihre eigene Großmutter, Hannah Chaplin. Neben Auftritten in Filmen von Carlos Saura (Anna und die Wölfe, Züchte Raben), Robert Altman, Pedro Almodóvar und anderen übernahm sie auch Rollen in internationalen Fernsehproduktionen wie The Crown.
1982 war Geraldine Chaplin Jury-Mitglied der Filmfestspiele von Cannes.
Mit dem spanischen Regisseur Carlos Saura verband sie eine jahrelange private und berufliche Beziehung: Sie spielte in neun seiner Filme jeweils die weibliche Hauptrolle; der Beziehung entstammt der Sohn Shane (* 1974). Seit 2006 ist Geraldine Chaplin mit ihrem langjährigen Lebensgefährten, dem chilenischen Kameramann Patricio Castilla, verheiratet; der Verbindung entstammt eine Tochter, Schauspielerin Oona Castilla Chaplin (* 1986). In dem 2009 veröffentlichten italienischen Horrorfilm Imago Mortis standen die beiden erstmals gemeinsam vor der Kamera.
2011 war Geraldine Chaplin Jurypräsidentin des Filmfestivals von Moskau.
Filmografie (Auswahl)
- 1952: Rampenlicht (Limelight)
- 1965: Doktor Schiwago (Doctor Zhivago)
- 1966: Wir fahren in die Stadt
- 1967: Die Gräfin von Hongkong (A Countess from Hong Kong)
- 1967: Der Fremde im Haus (Stranger in the House)
- 1967: Ich tötete Rasputin (J’ai tué Raspoutine)
- 1967: Casino Royale
- 1968: Pfefferminz Frappé (Peppermint Frappé)
- 1969: Höhle der Erinnerungen (La madriguera)
- 1970: Herrscher der Insel (The Hawaiians)
- 1971: Balduin, der Sonntagsfahrer (Sur un arbre perché)
- 1971: Carlos
- 1972: Anna und die Wölfe (Ana y los lobos)
- 1972: Geburten verboten
- 1973: Die drei Musketiere (The Three Musketeers)
- 1973: Verflucht dies Amerika
- 1974: Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady (The Four Musketeers)
- 1975: Nashville
- 1975: Züchte Raben… (Cría cuervos)
- 1976: Willkommen in Los Angeles (Welcome to L.A.)
- 1976: Buffalo Bill und die Indianer (Buffalo Bill and the Indians, or Sitting Bull’s History Lesson)
- 1976: Nordwestwind (Noroît)
- 1977: Der Tanzpalast (Roseland)
- 1977: Elisa, mein Leben (Elisa, vida mía)
- 1978: Verhängnisvolle Freundschaft (L’adoption)
- 1978: Du wirst noch an mich denken (Remember My Name)
- 1978: Eine Hochzeit (A Wedding)
- 1979: Mama wird 100 Jahre alt (Mamá cumple cien años)
- 1980: Mord im Spiegel (The Mirror Crack’d)
- 1981: Ein jeglicher wird seinen Lohn empfangen … (Les uns et les autres)
- 1981: The House of Mirth (Fernsehfilm)
- 1983: Casting
- 1983: Das Leben ist ein Roman (La vie est un roman)
- 1984: Theater der Liebe (L’amour par terre)
- 1987: Die letzten Tage in Kenya (White Mischief)
- 1988: Wilde Jahre in Paris (The Moderns)
- 1989: Die Rückkehr der Musketiere (The Return of the Musketeers)
- 1991: Buster’s Bedroom
- 1992: Chaplin
- 1993: Zeit der Unschuld (The Age of Innocence)
- 1995: Familienfest und andere Schwierigkeiten (Home for the Holidays)
- 1995: Der Gesang der Vögel (Para recibir el canto de los pájaros)
- 1996: Gullivers Reisen (Gulliver’s Travels, Fernsehfilm)
- 1996: Jane Eyre
- 1997: Mutter Teresa – Im Namen der Armen Gottes (Mother Teresa - In the Name of the Poor)
- 1997: Die Abenteuer des Odysseus (The Odyssey)
- 1998: Cousine Bette (Cousin Bette)
- 1999: Maria – Die heilige Mutter Gottes (Mary, Mother of Jesus)
- 1999: Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz
- 2002: Jenseits der Erinnerung (En la ciudad sin límites)
- 2002: Dinotopia (Fernsehserie)
- 2002: Sprich mit ihr (Hable con ella)
- 2003: Rosamunde Pilcher: Wintersonne (2004) (Fernsehfilm in 2 Teilen)
- 2004: Eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens – Musical (A Christmas Carol, Fernsehfilm)
- 2004: Die Brücke von San Luis Rey (The Bridge of San Luis Rey)
- 2005: Bloodrayne
- 2005: Heidi
- 2005: Melissa P. – Mit geschlossenen Augen (Melissa P.)
- 2006: Agatha Christie’s Marple (Fernsehserie, Folge 02x01: Ruhe Unsanft (Sleeping Murder))
- 2007: Das Waisenhaus (El Orfanato)
- 2008: Inconceivable
- 2008: Tagebuch einer Nymphomanin (Diario de una ninfómana)
- 2010: Wolfman
- 2011: Der Mönch (Le Moine)
- 2011: Americano
- 2011: Erinnerung an meine traurigen Huren (Memoria de mis putas tristes)
- 2011: Und wenn wir alle zusammenziehen? (Et si on vivait tous ensemble ?)
- 2012: The Impossible
- 2013: The Cop – Crime Scene Paris (Jo, Fernsehserie, Folge 01x03)
- 2013: Another Me – Mein zweites Ich (Another Me)
- 2014: Sand Dollars (Dólares de Arena)
- 2014: Amapola – Eine Sommernachtsliebe (Amapola)
- 2015: Ich und Kaminski
- 2016: The Forbidden Room
- 2016: Sieben Minuten nach Mitternacht (A Monster Calls)
- 2016: Hinter den Mauern (Au delà des murs, Miniserie)
- 2017: Philip K. Dick’s Electric Dreams (Fernsehserie, Folge 1x02 Der unmögliche Planet)
- 2018: Jurassic World: Das gefallene Königreich (Jurassic World: Fallen Kingdom)
- 2019: The Crown (Fernsehserie, 2 Folgen)
Auszeichnungen
- 1972: Beste Darstellerin auf dem Sitges – Catalonian International Film Festival für Z.P.G.
- 1978: Premio ACE als Beste Darstellerin für Züchte Raben...
- 1978: Beste Darstellerin auf dem Miami Film Festival für Du wirst noch an mich denken
- 1978: Beste Darstellerin auf dem Paris Film Festival für Du wirst noch an mich denken
- 2003: Goya als Beste Nebendarstellerin für En la ciudad sin límites
- 2003: Premio ACE als Beste Nebendarstellerin für Sprich mit ihr
- 2008: Premio ACE als Beste Nebendarstellerin für Das Waisenhaus
- 2008: Premio Unión de Actores als Beste Nebendarstellerin für Das Waisenhaus
Weblinks
- „Ich habe Chaplins Namen immer nur ausgenutzt“ – Interview bei welt.de, 15. Juli 2011
- Ein schweres Erbe. Geraldine Chaplin feiert 65. In: n-tv-de, 31. Juli 2009, abgerufen am 26. Juli 2010
- Literatur von und über Geraldine Chaplin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Geraldine Chaplin in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Dokumentationen auf Doktor Schiwago-DVD (2001) bzw. Blu-ray (2010).
Personendaten | |
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NAME | Chaplin, Geraldine |
ALTERNATIVNAMEN | Chaplin, Geraldine Leigh |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanisch-britische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 31. Juli 1944 |
GEBURTSORT | Santa Monica, Kalifornien, Vereinigte Staaten |