Gerhard Moehring

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Gerhard Moehring (* 28. März 1921 in Lörrach) ist ein deutscher Pädagoge, Heimatforscher und Autor länderübergreifender Literatur am Oberrhein. Er war Spätheimkehrer des letzten Krieges, wurde Lehrer und war zusätzlich Leiter des Museums am Burghof Lörrach sowie stellvertretender Vorsitzender des Museumsverbandes Baden-Württemberg.

Leben

Moehring wurde als Sohn des Gymnasialprofessors für Altphilologie Gustav Moehring geboren. Seine Schulbildung schloss er im Hebel-Gymnasium Lörrach mit dem Abitur 1939 ab. Das anschließende Studium der Forstwissenschaften an der Universität Freiburg musste er nach dem Vorexamen, wegen der Einberufung zum Kriegsdienst, abbrechen.

Während des Krieges gegen die Sowjetunion gehörte er der 14. Panzer-Abwehrkompanie des Infanterie-Regimentes 436 (132. Infanterie-Division) an, wo er zum Kompaniechef avancierte, am 9. Mai 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet und am 18. Oktober 1955 heimkehrte. Moehring gehörte zu den 10.000 Gefangenen, die Josef Stalin als Faustpfand in der Auseinandersetzung des Kalten Krieges festhielt. Erst durch die Intervention Konrad Adenauers im Oktober 1955 kam es zur Heimkehr der Zehntausend. Die Heimkehrer-Geschichte Moehrings und Utensilien von ihm aus jener Zeit sind im Haus der Geschichte in Stuttgart ausgestellt.[1]

1956 studierte Moehring an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg. Nach Abschluss des verkürzten Studiums begann er seine Lehrerlaufbahn 1957 in Steinen. 1959 bis 1967 unterrichtete er an der Fridolinschule in Lörrach-Stetten, wo er als Sportlehrer auch Trainer von Ottmar Hitzfeld war. 1967 wechselte er nach Obertüllingen zur Jugendhilfeeinrichtung Tüllinger Höhe und wurde hier 1971 stellvertretender Schulleiter.[2]

Im Nebenberuf war er 30 Jahre Leiter des Museum am Burghof (seit 2012: Dreiländermuseum) sowie in der Bodendenkmalspflege in Lörrach und in der landesweiten Denkmalschutzbehörde tätig. Zusätzlich war Moehring auch stellvertretender Leiter des Baden-Württembergischen Museumsverbandes. Seit 1961 verfasst er Beiträge zur Geschichte Lörrachs u. a. auch in der Regionalpresse wie der Badischen Zeitung und den Zeitungen des Verlagshauses Jaumann, sowie dem von ihm und Walter Jung herausgegebenen Jahrbuch Unser Lörrach. Auch das Autorenregister der Zeitschrift des Geschichtsvereins Markgräflerland, Das Markgräflerland weist über 50 Beiträge von Moehring auf.

Für seine herausragende Tätigkeit in der Gesellschaft erhielt Gerhard Moehring im Januar 2020 die Lisa-Rees-Medaille der Stadt Lörrach.[3] Zu den zahlreichen weiteren Ehrungen zählt die Ehrenmitgliedschaft des Rotary Club Lörrach sowie die Auszeichnung mit der Paul Harris Medaille von Rotary International. Sein Sohn Markus Moehring ist seit 1991 Leiter des Dreiländermuseums in Lörrach.

Moehring lebt in Lörrach.

Publikationen (Auswahl)

  • 1991ː Lörrach in alten Ansichten
  • 2001ː Chronik Lörrach-Hauingen
  • 2001ː 1250 Jahre Röttler Kirche, Band 1/2001 der Zeitschrift Das Markgräflerland herausgegeben vom Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim, ISBN 3-932738-17-9 Digitalisat der UB Freiburg
  • 2006ː Kleine Geschichte der Stadt Lörrach, G. Braun, Karlsruhe, ISBN 978-3-7650-8347-1 (2. Auflage: Der Kleine Buch Verlag, Karlsruhe, 2016, ISBN 978-3-7650-1422-2)
  • 2007ː Geschichte der Juden in Lörrach, G. Braun, Leinfelden-Echterdingen, ISBN 978-3-7650-8347-1

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

Literatur

  • Dieter Schäfer (Hrsg.): Profile aus dem Landkreis Lörrach – Bürgerinnen und Bürger unserer Zeit aus dem Landkreis Lörrach, Verlag Dieter Schäfer Waldkraiburg 1991, ISBN 3-928118-00-5
  • Joachim Baur, Christina Klausmann, Albrecht Krause, Paula Lutum-Lenger: Landesgeschichten; Der deutsche Südwesten von 1790 bis heute, Das Buch zur Dauerausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg Stuttgart 2002, ISBN 3-933726-16-6.

Weblinks

Einzelnachweise