Gerhart Bollert

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Gerhart Bollert als Reichstagsabgeordneter 1912

Gerhart Bollert (* 8. November 1870 in Pritzwalk; † 7. August 1947 in Rottach) war Jurist, Kunstsammler und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben

Bollert besuchte von 1876 bis 1888 das Gymnasium zu Frankfurt an der Oder und darauf die Universitäten Tübingen, Breslau und Berlin. Im Jahre 1891 wurde er Referendar, 1895 Gerichtsassessor und im April 1896 ließ er sich in die Liste der Rechtsanwälte beim Landgericht Berlin eintragen. Ab 1906 war er Notar und ab 1907 Mitglied des Bezirksausschusses der Stadt Berlin.

Von 1912 bis 1918 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Frankfurt 4 Frankfurt (Oder), Lebus und die Nationalliberale Partei. Zwischen 1919 und 1921 war er Mitglied der Verfassunggebenden Preussischen Landesversammlung für die DDP.[1]

Im Dritten Reich hat er auch weiterhin seine jüdischen Klienten vertreten und mehreren von ihnen zur Ausreise verholfen. Am 1. Mai 1944 wurde ihm die weitere anwaltliche Betätigung in Berlin verboten. Nachdem er in Berlin 1943 ausgebombt war, zog er nach Bayern. Ein weiterer Beweggrund war, seine ehemals jüdische Ehefrau vor Verfolgung zu schützen. 1947 starb er in Rottach, seine Urne wurde später nach Berlin überführt.

Zwischen 1908 und 1939 trug er eine umfangreiche Sammlung mittelalterlicher Kunst zusammen, die heute als Dauerleihgabe im Bayerischen Nationalmuseum in München zu sehen ist.[2]

Weblinks

Einzelnachweise