Gerichtsbezirk Bruneck

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Ehemaliger Gerichtsbezirk
Bruneck
Basisdaten
Bundesland Tirol
Bezirk Bruneck
Sitz des Gerichts Bruneck
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Bozen
Fläche 252,00 km2
(1910)
Einwohner 12.086
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Italien


Der Gerichtsbezirk Bruneck, ursprünglich Brunecken, war ein dem Bezirksgericht Bruneck unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk umfasste Teile des Pustertals und gehörte zum Bezirk Bruneck. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Bruneck wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 45 Gemeinden Aschbach, Aufhofen, Bruneck, Dietenheim, Ehrenburg, Ellen, Fassing, Greinwalden, Hofern, Hörschwang, Itzing, Kienberg, Kiens, Lothen und Kniepaß, Luns, Margen, Michaelsburger-Götzenberg, Monthal, Moos, Obervintl, Oberwielenbach, Onach, Percha, Pfalzen, Pflaurenz, Pichlern, Platten, Rasen, Reiperting, Reischach, Runggen, Saalen, Schnecker Getzenberg, Sonnenburg, St. Georgen, St. Lorenzen, St. Martin, St. Sigmund, Steegen, Stephansdorf, Terenten, Tesselberg, Unterwielenbach, Walchhorn und Wielenberg.[1]

Der Gerichtsbezirk Bruneck bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Welsberg, Enneberg und Taufers den Bezirk Brunecken (später Bruneck).[3]

Der Gerichtsbezirk wies 1869 eine Bevölkerung von 10.925 Personen auf.[4]

1910 wurden für den Gerichtsbezirk 12.086 Personen ausgewiesen, von denen 11.179 Deutsch (92,5 %) und 277 Italienisch oder Ladinisch (2,3 %) als Umgangssprache angaben.[5]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Bruneck zur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die 22 Gemeinden Aufhofen, Bruneck, Dietenheim-Luns, Ehrenburg, Ellen, Getzenberg, Greinwalden, Hofern, Issing, Kiens, Monthal, Obervintl, Onach, Percha, Pfalzen, Pichlern, Reischach, St. Lorenzen, St. Sigmund, Terenten und Tesselberg.

Einzelnachweise

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849 über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 17
  5. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 23

Literatur

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)