Gerichtsbezirk Cavalese

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Ehemaliger Gerichtsbezirk
Cavalese
Basisdaten
Bundesland Tirol
Bezirk Cavalese
Sitz des Gerichts Cavalese
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Trient
Fläche 529,44 km2
(1910)
Einwohner 20.454
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Italien


Der Gerichtsbezirk Cavalese war ein dem Bezirksgericht Cavalese unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk umfasste das Fleimstal, war Teil des Trentino und gehörte zum Bezirk Cavalese.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Cavalese wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 18 Gemeinden Anterivo, Capriana, Carano, Castello, Cavalese, Dajano, Forno, Moena, Panchia, Predazzo, Rover, St. Lugano, Stramentizzo, Tesero, Trodena, Valfloriana, Varena und Ziano.[1]

Der Gerichtsbezirk Cavalese bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Fassa den Bezirk Cavalese.[3] Der Gerichtsbezirk Cavalese wies 1869 eine Bevölkerung von 17.240 Personen auf.[4]

1910 wurden für den Gerichtsbezirk 20.454 Personen ausgewiesen, von denen 1.770 Deutsch (8,6 %) und 18.365 Italienisch oder Ladinisch (89,8 %) als Umgangssprache angaben. Die deutschsprachige Minderheit lebte dabei vor allem in Predazzo, Cavalese, Truden und Altrei, wobei Truden und Altrei fast ausschließlich von Deutschsprachigen bewohnt waren.[5]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Cavalese zur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die 18 Gemeinden Anterivo (Altrei), Capriana, Carano, Castello, Cavalese (Gablös), Daiano, Forno, Moena (Mojena), Panchià, Predazzo (Pardatsch), Rover-Carbonare, San Lugano, Stramentizzo, Tesero, Trodena (Truden), Valfloriana, Varena und Ziano.

Einzelnachweise

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 21
  5. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 30

Literatur

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)