German Football League 2008

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German Football League 2008
Logo der German Football League
Meister Braunschweig Lions (7. Titel)
Finale German Bowl XXX
Absteiger Cologne Falcons, Darmstadt Diamonds
Mannschaften 12
Spiele 72  + 7 Play-off-Spiele
Zuschauer 127.543  (ø 1.771 pro Spiel)
GFL 2007

Die German Football League 2008 war die 30. Saison der höchsten deutschen Spielklasse in der Sportart American Football. Meister wurden die Braunschweig Lions die mit ihrem siebten Titel zum alleinigen Rekordtitelträger wurden.

Ligaaufteilung

Teams 2008   Blue pog.svg:GFL Nord   Red pog.svg:GFL Süd

Überblick über die teilnehmenden Mannschaften und ihre ewigen Bundesliga- bzw. GFL-Bilanzen.[1]

Team Jahre S U N Heim Ausw. TD-Verhältnis
GFL
Nord
Berlin Adler 25 178 6 103 92 2 48 86 4 55 8318:5967
Braunschweig Lions (TV) 14 118 1 38 63 0 15 55 1 23 5372:2900
Hamburg Blue Devils 13 99 4 45 56 0 19 43 4 26 4038:2537
Kiel Baltic Hurricanes 8 33 2 54 22 1 22 11 1 32 1857:1478
Dresden Monarchs 5 26 2 32 16 1 13 10 1 19 1262:1598
Cologne Falcons 3 13 1 22 7 1 10 6 0 12 636:1034
GFL
Süd
Munich Cowboys (N) 26 161 8 122 91 2 53 70 6 69 6957:5708
Stuttgart Scorpions 16 80 6 93 42 5 42 38 1 51 4661:4861
Schwäbisch Hall Unicorns 10 49 7 56 27 0 29 22 7 27 2772:2769
Darmstadt Diamonds 5 23 1 40 18 0 14 5 1 26 891:1433
Marburg Mercenaries 5 34 3 19 17 2 9 17 1 10 1693:1213
Weinheim Longhorns 1 4 0 8 2 0 4 2 0 4 196:311
  • (N) – Aufsteiger
  • (TV) – Titelverteidiger

Saisonverlauf

Reguläre Saison

Den Saisonauftakt bestritten am 14. April 2008 die Weinheim Longhorns gegen die Schwäbisch Hall Unicorns. Das Match konnten die Longhorns, etwas überraschend, mit 35:6 gewinnen, was sich noch als wichtig erweisen sollte zum Saisonabschluss. Die Darmstadt Diamonds erreichten in ihrem ersten Spiel einen Punktgewinn bei den Cologne Falcons, es sollte allerdings der einzige Punktgewinn in der gesamten Saison bleiben. Und auch die Falcons verloren recht schnell den Anschluss zu den anderen Mannschaften und spielten bei der Verteilung der Play-off-Plätze keine Rolle mehr. Dennoch war die Liga sehr spannend, alle weiteren Teams hatten bis zum letzten Spieltag die Chance, die Play-Offs zu erreichen. Zudem schien es, als könne jede Mannschaft jede andere schlagen. Den Dresden Monarchs gelang es, gegen die späteren Play-Off-Teilnehmer Weinheim, Braunschweig, Berlin und Kiel jeweils einen Sieg, bei einer Niederlage, zu holen. Sie verfuhren ebenso gegen die Falcons und die Blue Devils und damit allen Gegnern, denen sie gegenüberstanden.

Im Norden entwickelten sich zwei Rennen. Die ersten drei Plätze machten die Adler, Lions und Hurricanes unter sich aus. Erst im letzten Saisonspiel im eigenen Stadion konnten die Kieler die Braunschweiger schlagen[2] und durch den gewonnenen direkten Vergleich die Lions noch von der Spitze verdrängen. Die Kieler machten sich aber auch selbst das Leben schwer, da sie die Tabellenführung zuvor durch eine Niederlage gegen Dresden und ein Remis gegen die Adler selbst verspielt hatten. Die Berlin Adler errichteten im Laufe der Saison eine Berliner Mauer und ließen nur einmal mehr als zwei gegnerische Touchdowns in einem Spiel zu. Leider punktete die Adler-Offense aber auch nicht so zahlreich wie die Konkurrenz und man musste sich mit dem dritten Platz in Nordgruppe begnügen. Das andere Rennen um den verbleibenden vierten Play-Off-Platz entspann sich zwischen Hamburg und Dresden. Nachdem die Blue Devils ihr Heimspiel 12:7 gewinnen konnten, musste Dresden mit mindestens sechs Punkten Differenz das Rückspiel gewinnen, um doch noch an den Hamburger vorbeizuziehen. Und es wurde knapp, etwa vier Minuten vor Ende des Spiels gelang es den Hamburgern durch ein Field Goal auf 12:17 zu verkürzen. Doch die Dresdner konnten noch ein Mal zurückschlagen, ihr Kicker Holger Hempel erzielte aus etwa 40 Yard Entfernung das Field Goal zum 20:12 Endstand.[3] Damit standen die Monarchs als vierter Play-Off-Teilnehmer des Nordens fest.

Im Süden war das Rennen um die Krone nicht ganz so spannend, Marburg erspielte sich ein Punktepolster, welches auch durch Niederlagen in den letzten beiden Spielen nicht mehr aufgebraucht werden konnte. Dafür war auch hier der Kampf um den vierten Platz sehr spannend und knapp. Durch den gewonnenen direkten Vergleich, gegenüber den Schwäbisch Hall Unicorns, konnte sich Weinheim einige Spieltage vor Schluss relativ sicher wähnen. Doch die Unicorns hatten es, nach einem überraschenden Sieg gegen Marburg,[4] in ihrem letzten Spiel noch selbst in der Hand, die Longhorns abzufangen. Dies gelang jedoch nicht, die Unicorns mussten sich den Stuttgart Scorpions beugen und die Weinheim Longhorn erreichten, neben Marburg, Stuttgart und den Munich Cowboys die Play-Offs. Die Münchner waren schlecht, mit nur einem Sieg aus den ersten fünf Spielen, in die Saison gestartet, doch mit einem Endspurt von sechs Siegen bei nur noch einer Niederlage erreichten die Cowboys sicher den dritten Platz der Tabelle.

Interconference Games

Die Nordgruppe bestimmte im großen Ganzen die direkten Vergleiche zwischen den beiden Gruppen. Nur den Munich Cowboys, gegen Dresden, und den Marburgern, gegen Berlin, gelangen Siege. Die Darmstadt Diamonds erreichten ein Unentschieden bei den Falcons, die weiteren neun Spiele gestaltete das jeweilige Nordteam siegreich.

Abschlusstabellen

GFL Nord

Verein Sp S U N TD Diff. Punkte
1. Kiel Baltic Hurricanes 12 8 1 3 294:160 +134 17:70
2. Braunschweig Lions 12 8 1 3 328:214 +114 17:70
3. Berlin Adler 12 7 2 3 141:108 0+33 16:80
4. Dresden Monarchs 12 6 0 6 192:272 0−80 12:12
5. Hamburg Blue Devils 12 6 0 6 201:185 0+16 12:12
6. Cologne Falcons 12 2 1 9 206:286 0−80 05:19
  • Tie-Breaker
    • Kiel vor Braunschweig wegen des gewonnenen direkten Vergleichs (14:16 und 33:14)
    • Dresden vor Hamburg wegen des gewonnenen direkten Vergleichs (7:12 und 20:12)

Quelle:[5]
Erläuterungen:  = Qualifikation für die Play-offs;  = Relegation

GFL Süd

Verein Sp S U N TD Diff. Punkte
1. Marburg Mercenaries 12 9 0 3 356:206 +150 18:60
2. Stuttgart Scorpions 12 8 0 4 302:195 +107 16:80
3. Munich Cowboys 12 7 0 5 224:164 0+60 14:10
4. Weinheim Longhorns 12 4 0 8 248:256 00−8 08:16
5. Schwäbisch Hall Unicorns 12 4 0 8 207:331 −124 08:16
6. Darmstadt Diamonds 12 0 1 11 121:443 −332 01:23
  • Tie-Breaker
    • Weinheim vor Schwäbisch Hall wegen des gewonnenen direkten Vergleichs (35:6 und 44:30)

Quelle:[5]
Erläuterungen:  = Qualifikation für die Play-offs;  = Relegation

Relegation

In der Relegation der GFL Nord forderten die Assindia Cardinals die Cologne Falcons heraus. Im Süden trafen die Darmstadt Diamonds auf die Plattling Black Hawks.

Überraschend konnten die Cardinals aus Essen die favorisierten Falcons im Hinspiel in Köln mit 24:17 besiegen. Das war nicht zu erwarten, waren die Cardinals doch erst im Jahr zuvor aus der Regionalliga in die GFL2 aufgestiegen[6]. Zudem sahen die Cologne Falcons bei ihren Auftritten in der GFL gar nicht so schlecht aus und konnten viele Spiele knapp gestalten, wenn sie auch verloren gingen. Und auch im Süden konnte sich der Zweitligist im ersten Spiel durchsetzen. Die Black Hawks aus Plattling gewannen den Offense-Schlagabtausch mit 43:33[7].

Die Rückspiele fanden am 20. September statt. Im Süden setzte sich erneut Plattling in einem Highscoringgame durch. Mit 44:36 mussten sich die Darmstadt Diamonds geschlagen geben und erneut den Weg in die Zweitklassigkeit antreten. Für die Plattling Black Hawks dagegen ist der Aufstieg in die Erstklassigkeit der größte Erfolg in der, mehr als zwanzigjährigen, Vereinsgeschichte. Im Norden setzte sich ebenfalls der Zweitligist durch. Mit 28:23 gewannen die Cardinals ihr Heimspiel und stiegen somit sportlich in die GFL auf.

Liga Heimverein Gastverein Ergebnis Nach Quartern
Nord Cologne Falcons Assindia Cardinals 17:24 0:14; 7:0; 7:7; 3:3
Nord Assindia Cardinals Cologne Falcons 28:23 7:3; 0:7; 7:0; 14:13
Süd Darmstadt Diamonds Plattling Black Hawks 33:43 7:20; 12:7; 14:7; 0:9
Süd Plattling Black Hawks Darmstadt Diamonds 44:36 13:7; 10:7; 7:8; 14:14

Play-offs

Nach den Resultaten der Interconference-Games waren zumindest in den Spielen zwischen Kiel und Weinheim, sowie Braunschweig gegen München die Favoriten recht gut auszumachen. Und die beiden Nordteams fuhren sichere Heimsiege ein[8][9]. Spannender war es schon in den beiden anderen Partien. Die Marburger erspielten sich gegen Dresden zwar einen relativ komfortablen 26:7-Vorsprung bis zum Ende des dritten Viertels. Dann erhöhten die Monarchen noch einmal die Schlagzahl und kamen bis auf 21:29 heran. Doch bei weniger als einer Minute Restspielzeit war es der Kicker der Mercenaries Stephan Bauer, der seine Glanzleistung mit seinem vierten Field Goal zum 32:21-Endstand krönte[10][11]. Ebenfalls spannend bis zum Schluss verlief die Abwehrschlacht zwischen den Stuttgart Scorpions und den Berlin Adler. Die Scorpions konnten im ersten Viertel durch zwei Field Goals mit 6:0 in Führung gehen. So ging es auch in die Pause. Im dritten Quarter schlugen dann die Adler zurück, zunächst verkürzten sie auf 3:6, bevor dann WR Sebastian Judis zum Matchwinner avancierte und einen 87 Yard Touchdown-Pass, zum 9:6 für die Adler, fangen konnte. Zwar kam Stuttgart zum Ende des Spiels noch in Field Goal-Reichweite, jedoch lief die Spielzeit aus[12].

Die Braunschweig Lions mussten zum Halbfinal nach Marburg reisen. Dort siegten sie, vor mehr als 1600 Zuschauern, sicher mit 49:21. Bis zum Zwischenstand von 28:21 konnten die Marburger den Anschluss immer wiederherstellen, doch die Defense der Mercenaries fand einfach kein Mittel gegen den explosiven Laufangriff der Lions. Deren Runningbacks fast 250 Meter Raumgewinn sammeln konnten. Das Halbfinale in Kiel war dagegen sehr spannend, was bei den beiden abwehrstarken Mannschaften auch zu erwarten war. Das Spiel der regulären Saison in Berlin endete 7:7, in Kiel konnten die Adler sogar 9:7 gewinnen. Vor knapp 3500 Zuschauern im Holstein-Stadion zu Kiel übernahmen jedoch zunächst die Kieler das Zepter und konnten bis zur Halbzeit eine beruhigende 17:0-Führung herausspielen. Doch die zweite Halbzeit gehörte, wie schon beim Viertelfinal in Stuttgart, dann den Adlern, sie kamen auf 17:12 heran und hatten bis zum Ende der Partie die Chance das Spiel noch zu gewinnen, schafften es aber nicht mehr[13].

Viertelfinale Halbfinale German Bowl – Frankfurt
                         
1N Kiel Baltic Hurricanes 47        
4S Weinheim Longhorns 21  
1N Kiel Baltic Hurricanes 17
  3N Berlin Adler 12  
2S Stuttgart Scorpions 6
3N Berlin Adler 9  
1N Kiel Baltic Hurricanes 14
  2N Braunschweig Lions 20
1S Marburg Mercenaries 32    
4N Dresden Monarchs 21  
1S Marburg Mercenaries 21
  2N Braunschweig Lions 49  
2N Braunschweig Lions 32
3S Munich Cowboys 10  

Viertelfinale

Stuttgart
6. September
18:00 Uhr
Stuttgart Scorpions
6 : 9
Berlin Adler Gazi-Stadion
Zuschauer: 920
(6:0, 0:0, 0:9, 0:0)
Spielbericht
Kiel
6. September
19:00 Uhr
Kiel Baltic Hurricanes
47 : 21
Weinheim Longhorns Holstein-Stadion
(20:7, 21:0, 0:8, 6:6)
Spielbericht
Braunschweig
6. September
19:00 Uhr
Braunschweig Lions
32 : 10
Munich Cowboys Eintracht-Stadion
Zuschauer: 4027
(3:0, 29:0, 0:3, 0:7)
Spielbericht
Marburg
7. September
15:00 Uhr
Marburg Mercenaries
32 : 21
Dresden Monarchs Stadion Am Köppel
Zuschauer: 1050
(7:7, 9:0, 10:0, 6:14)
Spielbericht

Halbfinale

Kiel
13. September
19:00 Uhr
Kiel Baltic Hurricanes
17 : 12
Berlin Adler Holstein-Stadion
Zuschauer: 3486
Referee: Trittmacher
(10:0, 7:0, 0:6, 0:6)
Spielbericht
Marburg
14. September
15:00 Uhr
Marburg Mercenaries
21 : 49
Braunschweig Lions Stadion Am Köppel
Zuschauer: 1637
Referee: Schrader
(0:14, 7:0, 7:7, 7:28)
Spielbericht

German Bowl

Der German Bowl XXX fand am 27. September in der Frankfurter Commerzbank-Arena statt.[14] Qualifiziert waren die Kiel Baltic Hurricanes und die Braunschweig Lions, die damit das volle Dutzend Endspielteilnahmen komplett gemacht haben. Seit 1997, dem German Bowl XIX, waren die Braunschweig Lions immer Endspielteilnehmer. Und die Lions konnten sich vor 16177 Zuschauern zum siebten Mal in einem deutschen Endspiel durchsetzen. Damit haben die Lions die Düsseldorf Panther als Rekordmeister abgelöst, die es auf bisher sechs German Bowl Siege gebracht haben.

German Bowl XXX
Frankfurt am Main
27. September
15:00 Uhr
Kiel Baltic Hurricanes
14 : 20
Braunschweig Lions Commerzbank-Arena
Zuschauer: 16.177
Referee: Hans Rieske
(0:7, 7:0, 0:7, 7:6)
Spielbericht

Statistik

Einzelstatistiken

Eine Auswahl an den wichtigsten Offense-Statistiken:[15]

Quarterbacks

Spieler Verein Sp Att Cmp % Yards TDs Int. Rating
1. Joachim Ullrich Marburg 14 349 223 63.9 3015 28 11 156.6
2. Adrian Rainbow Kiel 15 418 259 62.0 3507 31 7 153.6
3. Dennis Zimmermann Braunschweig 14 260 149 57.3 2137 23 11 147.1

Wide-Receiver

Spieler Verein Sp. Fänge Yards TDs Long Avg/C Yds/G
1. Brandon Langston Kiel 15 81 1497 15 68 18.5 99.8
2. Estrus Crayton Kiel 15 77 1037 9 75 13.5 69.1
3. Marcel Duft Marburg 12 63 979 14 64 15.5 81.6

Runningbacks

Spieler Verein Sp. Läufe Yards Avg TDs Long Yds/G
1. Sean Cooper Marburg 14 233 1983 8.5 18 83 141.6
2. Tony Hollings Dresden 13 239 1480 6.2 13 75 113.8
3. Patrick Geiger Stuttgart 10 198 1111 5.6 12 35 111.1

Zuschauerzahlen Hauptrunde 2008

Verein Schnitt/Spiel Heimspiel 1 Heimspiel 2 Heimspiel 3 Heimspiel 4 Heimspiel 5 Heimspiel 6
Braunschweig Lions 5.560 5.500 5.337 5.300 5.070 6.521 5.633
Kiel Baltic Hurricanes 4.133 4.400 6.500 3.500 3.700 4.300 2.400
Hamburg Blue Devils 2.514 3.150 2.358 2.960 1.782 2.117 2.718
Cologne Falcons 1.843 3.512 1.204 1.144 1.098 1.784 2.314
Dresden Monarchs 1.550 2.000 1.000 1.500 1.000 1.500 2.300
Berlin Adler 1.219 1.350 2.011 704 1.748 834 668
Stuttgart Scorpions 946 1.200 980 780 980 875 860
Munich Cowboys 926 885 1.079 640 893 1.124 937
Schwäbisch Hall Unicorns 800 500 900 1.200 800 700 700
Marburg Mercenaries 767 850 900 850 750 600 650
Weinheim Longhorns 609 700 720 540 570 540 583
Darmstadt Diamonds 390 700 400 400 370 270 200
Schnitt 1.771

Einzelnachweise

Weblinks