Gewerkschaften in der Slowakei

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Die Gewerkschaften in der Slowakei gehören zum größten Teil einem der drei Gewerkschaftsbünde an, wobei der KOZ (die 1990 gegründete slowakische Nachfolgeorganisation aus dem Tschechisch-Slowakischen Gewerkschaftsbund CSKOS) deutlich dominiert, aber Mitglieder verliert. Politisch lehnt er sich an die slowakische Smer-Partei an. Seine Mitgliedsgewerkschaften verfügen jedoch über große Autonomie.

Der Organisationsgrad betrug insgesamt um 2014 ca. 13 (nach anderen Angaben 16) Prozent.[1]

Gewerkschaftsbünde

Name des Gewerkschaftsbunds Mitglieder[2] Zugehörigkeit zu einem
Internationalen Gewerkschaftsverband
Konfederácia odborových zväzov SR, KOZ SR
(Slowakischer Gewerkschafsbund)
ca. 220 000 IGB, EGB
Spoločné odbory Slovenska, SOS
(Gemeinsame Gewerkschaften der Slowakei)
25.000
Nezávislé kresťanské odbory Slovenska, NKOS
(Unabhängige christliche Gewerkschaften der Slowakei)
200

Mitgliedsgewerkschaften, internationale Kontakte

Mitgliedsgewerkschaften des KOZ SR sind u. a. (in Klammern jeweils: Mitgliederzahlen, Zugehörigkeit zu einer Globalen Gewerkschaftsföderation)[3]:

  • Odborový zväz KOVO, OZ KOVO (Metallgewerkschaft) (ca. 60.000, IndustriAll Europe, IndustriAll, PSI, EPSU);
  • Energeticko-Chemický odborový zväz, ECHOZ (Gewerkschaft Energie und Chemie) (11.500, IndustiAll Europe, IndustriAll, EPSU);
  • Integrovaný odborový zväz (Integrierte Gewerkschaft) (10.000, IndustiAll Europe, EFBWW);
  • Slovenský odborový zväz zdravotníctva a sociálnych služieb, SOZZaSS (Gewerkschaft Gesundheit und Soziale Dienste) (17.600, EUROFEDOP);
  • Odborový zväz pracovníkov školstva a vedy na Slovensku, OZPŠAV (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) (41.700, ETUCE);
  • Slovenský Odborový zväz verejnej správy a kultúry, Sloves (Gewerkschaft für öffentliche Verwaltung und Kultur) (21.600, EUROFEDOP).

Rechtliche Situation

Nachdem die Slowakei zunächst einen neoliberalen Kurs verfolgte, wurden nach dem Wahlsieg der Smer-Partei 2006 unter der Regierung von Robert Fico seit Juni einige Arbeitnehmerrechte wiederhergestellt und die Stellung der Gewerkschaften gestärkt. Prekäre Arbeitsverhältnisse und erzwungene Selbstständigkeit wurden eingedämmt, der Lohn für Leiharbeiter muss nach drei Monaten an den der regulären Beschäftigten angepasst werden.[4]

Literatur

  • Daniel Blackburn (Hrsg.), Trade unions of the world, London (The International Centre for Trade Union Rights), 7th edition, 2016, ISBN 978-0-9933556-0-8, S. 505–508
  • Friedrich-Ebert-Stiftung, Slowakei: Gewerkschaftsmonitor:
    2019 (Mai), PDF, 6 S., 2021 (April), PDF, 6 S., 2022 (Mai), PDF, 7 S., alle abgerufen am 19. Juli 2022

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Slowakische Republik: Gewerkschaften auf de.worker-participation.ed, abgerufen am 3. Mai 2022
  2. alle Angaben aus: FES, Slowakei: Gewerkschaftsmonitor 2021 (s. Literatur), S. 3
  3. alle Angaben aus: FES, Slowakei: Gewerkschaftsmonitor 2021 (s. Literatur), S. 4
  4. Hannes Hofbauer: Die Rückkehr der Politik: Im Billiglohnland Slowakei gerät der Neoliberalismus zusehends in die Defensive auf ag-friedensforschung.de, 8. Februar 2008.