Giselakreuz

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Giselakreuz, Schatzkammer der Münchner Residenz, Vorderseite

Das Giselakreuz ist ein mit Goldblech verkleidetes Holzkreuz, das Königin Gisela von Ungarn für ihre 1006 verstorbene Mutter Gisela von Burgund dem Kloster Niedermünster Regensburg gestiftet hat.

Das Kreuz ist 44,5 cm hoch und 32 cm breit. Es besteht im Kern aus Eichenholz, das mit Goldblech verkleidet ist. Die Christusfigur auf der Vorderseite besteht aus Goldguss, es enthält mehrere Reliquien. Zu Füßen des Kruzifixus befindet sich eine Abbildung, die die bekrönte Gisela von Ungarn mit ihrer Mutter zeigt. Der übrige Innenraum zwischen den mit Perlen, Edelsteinen und in Zellenschmelztechnik hergestellten Emailarbeiten besetzten Rändern trägt eine Inschrift, die über Stifterin und Stiftungsanlass Auskunft gibt und so das Kreuz als Memorialstiftung charakterisiert. Die Rückseite des Kreuzes zeigt eine der Vorderseite vergleichbare Randgestaltung aus Emails und Perlen, eine kürzere Inschrift sowie auf gepunztem Grund den Gekreuzigten zwischen den vier Evangelistensymbolen. Bei den über 200 kleinen Emailplättchen auf Vorder- und Rückseite handelte es sich um eine Wiederverwendung, möglicherweise waren diese ursprünglich auf einem Prunkgewand aufgenäht.

Das Kreuz wurde nach 1006/1007 möglicherweise in Regensburg hergestellt und im dortigen Kloster Niedermünster, der Begräbnisstätte von Gisela von Burgund aufbewahrt. Es befindet sich heute in der Schatzkammer der Münchner Residenz.

Literatur

  • Sybille Eckenfels-Kunst: Goldemails. Untersuchungen zu ottonischen und frühsalischen Goldzellenschmelzen. Pro Business Verlag, Berlin 2008, ISBN 3-86805-061-2.
  • Egon Boshof: Das Giselakreuz. In: Katharina Weigand, Jörg Zedler (Hrsg.): Ein Museum der bayerischen Geschichte. Herbert Utz Verlag, München 2015, ISBN 978-3-8316-4200-7, S. 107–129.