Gleinalpe

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Gleinalpe (Gleinalm)
Die Gleinalm (Hochalm) von Norden (Seckau-Sonnwenddorf, davor der Gaaler Höhenzug)

Die Gleinalm (Hochalm) von Norden (Seckau-Sonnwenddorf, davor der Gaaler Höhenzug)

Höchster Gipfel Lenzmoarkogel (1991 m ü. A.)
Lage Steiermark, Österreich
Teil von Lavanttaler Alpen/Steirisches Randgebirge
Koordinaten 47° 12′ N, 15° 2′ OKoordinaten: 47° 12′ N, 15° 2′ O
Besonderheiten Gleinalmtunnel der A9

Die Gleinalpe oder Gleinalm ist ein breiter Gebirgszug in der Steiermark nordwestlich der Landeshauptstadt Graz. Sie überdeckt etwa 50 × 30 km zwischen den Bergbau-Städten Leoben und Köflach sowie Frohnleiten und Knittelfeld und gehört zu den Lavanttaler Alpen beziehungsweise dem Steirischen Randgebirge. Höchster Gipfel ist der Lenzmoarkogel (1991 m ü. A.).

Topografie

Ostabdachung, mit den Vorbergen des Grazer Berglands (von Rannach)

Die Gleinalpe ist ein eher sanftes Hochgebirge, welches etwa 15 Gipfel von 1700 bis 2000 m aufweist.

Die Gleinalpe wird begrenzt durch das Murtal von Zeltweg bis zum Gratkorner Becken im Norden und Osten, von der Linie GratkornKöflach mit angrenzend dem Weststeirischen Riedelland im Süden, und vom Gaberlpass im Südwesten zu Pack- und Stubalpe.

Die wälder- und almenreiche Gleinalpe endet im Nordosten mit den Kuppen der Hochalpe (Wetterkogel, 1643 m) und der Mugel (1630 m ü. A.) nördlich davon. Südlich der Hochalm liegt der Sattel beim Almwirt (1170 m, Diebsweg) als Grenze zwischen den beiden (Teilgebiete R.4 und R.4a der Landschaftsgliederung der Steiermark).[1][2]
Die Abgrenzung zur Stubalpe im Südwesten gilt als problematischer, hier gilt allgemein der Gaberlpass (1547 m),[3] in der Landschaftsgliederung der Steiermark wird die Tiefenlinie RachaugrabenStierkreuz (1485 m) – Schrottgraben zwischen Graden und Knittelfeld (nahe Oskar-Schauer-Sattelhaus) genannt.[1] Die Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel, wo Stub- und Gleinalpe als Nr. 2780 zusammengefasst werden, sieht eine Grenze auch am Gleinalmsattel (1586 m) südlich des Speikkogels zwischen Sankt Margarethen bei Knittelfeld und Übelbach.[4]

Ebenso problematisch ist die Südgrenze und der Übergang zum (westlichen) Grazer Bergland, das die Vorberge der Gleinalm bildet.

Die Abschnitte am Hauptkamm der Gleinalpe heißen (von West nach Ost):

Geschichte und Kultur

Die Kirche Maria Schnee auf der Gleinalpe, die neben dem Gasthaus Gleinalm steht

Der Name stammt vom frühslowenischen Wort Glina, das bedeutet ‚Lehm‘, also ‚Lehmalpe‘.[6]

Bekannt wurde der Gebirgsstock, jahrhundertelang nur abgelegene Almenregion und beschwerliches Saumweggebiet zur Umgehung des Murknies über Bruck und das Murdurchbruchstal, durch den Gleinalmtunnel der A9 Pyhrnautobahn. Er ist gut 8 km lang und ermöglicht eine raschere Autobahnverbindung von Oberösterreich nach Graz bzw. nördlichem Europa zur Oberen Adria.

Im Bereich von Gleinalmschutzhaus, Roßbachkogel und Brendlstall befinden sich die Sommerweiden der Lipizzanerstuten, daher trägt das südwestliche Gleinalmgebiet die moderne touristische Bezeichnung Lipizzanerheimat. Auf dem Gleinalmsattel beim Gleinalm-Gasthaus befindet sich die kleine Wallfahrtskirche Maria Schnee, in der an Marien-Feiertagen im Sommer Messen abgehalten werden, wofür die Pfarre Übelbach zuständig ist.

Tourismus

Wege und Touren

Das Gebiet ist mit zahlreichen Wanderwegen erschlossen,[7] bietet aber nur wenige Berghütten als Stützpunkte für die Wanderer. Dafür sind viele Gräben vom Murtal aus mit Straßen versehen, die öffentlich zugänglich sind. Vor allem der südöstliche Teil zwischen Graz und Köflach ist ein vielbesuchtes Ausflugsgebiet. Dort befinden sich auch die scherzhaft so genannten Grazer Dreitausender (Pleschkogel 1061 m, Heiggerkogel 1098 m und Mühlbacherkogel 1050 m), die als Tagestour bestiegen werden können und zusammen eine Höhe von 3209 m aufweisen.

Zwei österreichische Weitwanderwege führen durch das Gebirge:

Aufgrund der großen Distanz zwischen den Schutzhütten bzw. Talorten ist dabei jeweils eine sehr anstrengende Tagesetappe einzuplanen.

Hütten

Der Gasthof Gleinalm

Weblinks

Commons: Gleinalpe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Gerhard Karl Lieb in R.4, R.4a Gleinalpe - Hochalpe (Randgebirge). Umweltinformation Steiermark | Natur und Landschaft | Landschaftsgliederung
  2. Eintrag zu Gleinalpe im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  3. Eintrag zu Stubalpe im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  4. Ostgrenze von Stubalpe Nord (2785) (Nr. 2781) nach Trimmel; bis dorthin entwässert die Murtaler Seite westwärts ins Aichfeld
  5. a b Der Gleinalpen-Speikkogel darf nicht verwechselt werden mit dem Stubalpen-Speikkogel (1993 m) und dem Großen Speikkogel (2140 m) auf der Koralpe.
  6. Brigitta Mader: Die Alpenslawen in der Steiermark. Eine toponomastisch-archäologische Untersuchung. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1986. S. 29.
  7. z. B. Wanderwege im Bezirk Voitsberg. OeAV Sektion Voitsberg;
  8. Hochanger Schutzhaus. In: outdooractive.com. Abgerufen am 30. März 2020.
  9. Steinplan Schutzhaus. Naturfreunde Österreich, abgerufen am 30. März 2020.