Gletscherkraftwerk

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Ein Gletscherkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das Schmelzwasser eines Gletschers zur Stromerzeugung benutzt. Der Bau von Gletscherkraftwerken kann nur in Polargebieten durchgeführt werden. Das Schmelzwasser steht in sehr großen Mengen bei Nutzfallhöhen zwischen 1.000 und 3.000 m zur Verfügung.

Somit zählen Gletscherkraftwerke zu den Hochdruckanlagen. Um das Wasser nutzen zu können, wird die tiefste Stelle eines Gletschersees angebohrt und das Schmelzwasser über Rohrleitungen zu dem Maschinenhaus geleitet. Aufgrund der Wasseranomalie friert ein See im Winter von oben nach unten zu. Diese Tatsache ermöglicht es ständig Wasser vom Grund des Sees zum Kraftwerk abführen zu können. Probleme können sich dabei allerdings aus dem mitgeführten Sand und Kies ergeben, der die Anlagenteile beschädigt. Außerdem müssen bei der Verwirklichung derartiger Bauwerke aufgrund der klimatischen Extrembedingungen gegenüber dem Bauwerk, Material und der Besatzung hohe Anforderungen gestellt werden.

Literatur

  • Jürgen Giesecke, Emil Mosonyi, Stephan Heimerl: Wasserkraftanlagen, Planung, Bau und Betrieb. 6. Auflage. Springer, 2014, ISBN 978-3-642-53871-1.