Gmina Wielbark

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gmina Wielbark
Wappen der Gmina Wielbark
Gmina Wielbark (Polen)
Gmina Wielbark
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Szczytieński
Geographische Lage: 53° 24′ N, 20° 57′ OKoordinaten: 53° 23′ 54″ N, 20° 56′ 45″ O
Einwohner: s. Gmina
Postleitzahl: 12-160
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NSZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 57: BartoszyceBiskupiecSzczytnoChorzeleKleszewo (–Pułtusk)
DW 508: JedwabnoRekownica → Wielbark
DW 604: NidzicaMuszaki → Wielbark
RozogiKsięży Lasek → Wielbark
Nächster int. Flughafen: Danzig
Warschau
Gmina
Gminatyp: Stadt-und-Land-Gemeinde
Gminagliederung: 35 Ortschaften
22 Schulzenämter
Fläche: 347,89 km²
Einwohner: 6456
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 19 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2817083
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Grzegorz Zapadka
Adresse: ul. Grunwaldzka 2
12-160 Wielbark
Webpräsenz: www.wielbark.com.pl



Die Gmina Wielbark [ˈvʲɛlbark] ist eine Stadt-und-Land-Gemeinde im Powiat Szczycieński der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen. Ihr Sitz ist die gleichnamige Stadt (deutsch Willenberg) mit 6456 Einwohnern; der Hauptort selbst hat 2981 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2020).

Geographie

Lage und Fläche

Das Gebiet der Gemeinde Wielbark

Die Gemeinde liegt im Süden der Woiwodschaft (im historischen Ostpreußen) und grenzt dort an die Woiwodschaft Masowien. Im Norden ist die Kreisstadt Szczytno (deutsch Ortelsburg) etwa 15 Kilometer entfernt. Die Stadt Olsztyn (Allenstein) ist etwa 50 Kilometer entfernt.

Die Gemeinde Wielbark hat eine Fläche von fast 348 km², von denen etwa 35 % der Fläche land- und 58 % forstwirtschaftlich genutzt werden. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 19 Einwohnern pro km².[2]

Zu den Gewässern gehören der Omulew (Omulef) und die Nebenflüsse Sawica (Sawitz) und Wałpusza (Waldpusch).

Nachbargemeinden

Benachbart sind in der Woiwodschaft Ermland-Masuren:

sowie in der Woiwodschaft Masowien:

Geschichte

Die Stadt Wielbark fiel 1945 an Polen und verlor 1946 die Stadtrechte. Von 1975 bis 1998 gehörte das Gemeindegebiet zur Woiwodschaft Olsztyn. Zum 1. Januar 2019 wurde Wielbark wieder zur Stadt erhoben und die Gemeinde erhielt ihren heutigen Status.[3]

Gliederung

Die Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Wielbark gliedert sich in die Stadt selbst und 22 Dörfer mit Schulzenämtern (mit * gekennzeichnet) und weitere Ortschaften:

polnischer Name deutscher Name polnischer Name deutscher Name polnischer Name deutscher Name
Baranowo* Baranowen
1938–45 Neufließ
Lejkowo* Röblau Sędrowo* Sendrowen
1938–45 Treudorf
Borki Wielbarskie Borken bei Willenberg
1938–45 Borkenheide
Lesiny Małe Klein Leschienen Stachy Waldpusch
Ciemna Dąbrowa* Finsterdamerau Lesiny Wielkie* Groß Leschienen Szymanki* Klein Schiemanen
Głuch* Glauch Łysak Lysack
1933–45 Kahlfelde
Wesołówko* Fröhlichswalde
Jakubowy Borek Jakobswalde Maliniak Neu Werder Wesołowo Wessolowen
1938–45 Fröhlichshof
Jankowo Jankowen
1938–45 Wildenort
Nowojowiec* Nowojowitz
1934–45 Neuenwalde
Wyżegi* Wyseggen
1938–45 Grünlanden
Jesionowiec* Jeschonowitz
1930–45 Eschenwalde
Olędry* Wagenfeld Zabiele* Sabiellen
1938–45 Hellengrund
Kipary* Kiparren
1938–45 Wacholderau
Ostrowy Alt Werder Zapadki Schrötersau
Kołodziejowy Grąd*
bis 1992 Kołodziejgrąd
Kollodzeygrund
1933–45 Radegrund
Piwnice Wielkie* Groß Piwnitz
1938–45 Großalbrechtsort
Zieleniec* (Groß) Radzienen
1938–45 Hügelwalde
Kucbork* Kutzburg Przeździęk Mały* Klein Dankheim
vor 1900 Klein Przesdzienk
Zieleniec Mały Klein Radzienen
1938–45 Kleinhügelwalde
Łatana Mała Klein Lattana
1938–45 Kleinheidenau
Przeździęk Wielki* Groß Dankheim
vor 1900 Groß Przesdzienk
Ergänzung:
Dąbrowa
Dombrowa
1938–1945 Neudankheim
Łatana Wielka* Groß Lattana
1938–45 Großheidenau
Róklas Rocklaß
1933–45 Eckwald

Die ehemalige Ortschaft Chwalibogi (1945 bis 1948 Kanwizy, vor 1945 Kannwiesen) besteht nicht mehr.

Kirche

Evangelisch

Im Gebiet der Stadt- und Landgemeinde Wielbark gibt es heute eine einzige evangelische Kirche. Es ist die Kirche in Wielbark, die aber nicht mehr gottesdienstlich genutzt wird und augenblicklich durch Restaurierungsmaßnahmen vor dem Verfall geschützt wird. Die evangelischen Einwohner Wielbarks und Umgebung gehören zur Pfarrei in Szczytno (Ortelsburg) innerhalb der Diözese Masuren der Evangelische-Augsburgischen Kirche in Polen.

Römisch-katholisch

Im Gemeindegebiet befinden sich zwei römisch-katholische Pfarrkirchen. Sie stehen in der Stadt Wielbark und in dem nahe der Grenze zur Woiwodschaft Masowien gelegenen Dorf Lesiny Wielkie (Groß Leschienen). Beide sind dem Erzbistum Ermland zugeordnet. Gehört die Pfarrei Wielbark zum Dekanat Szczytno so ist die Pfarrei Lesiny Wielkie (mit der Filialgemeinde Księży Lasek (Fürstenwalde)) dem Dekanat Rozogi (Friedrichshof) zugeordnet.

Verkehr

Straße

Die Stadt- und Landgemeinde Wielbark verfügt über eine verkehrstechnisch hervorragende Anbindung. Durch das Gemeindegebiet verläuft in Nord-Süd-Richtung die Masuren und die Woiwodschaft Ermland-Masuren durchziehende Landesstraße 57 (frühere deutsche Reichsstraße 128), die in der nördlichen Woiwodschaft Masowien endet. Die beiden Woiwodschaftsstraßen 508 und 604 verbinden das Gemeindegebiet mit den Landesstraßen 58 (bei Jedwabnon(Gedwangen)) bzw. 7 (bei Nidzica (Neidenburg)), der heutigen Europastraße 77. Außerdem führt eine Nebenstraße zur 53 bei Rozogi (Friedrichshof).

Schienen

Durch das Gemeindegebiet verlaufen zwei Bahnstrecken, die aber derzeit nicht befahren werden. Mit den Bahnstationen Wielbark, Jesionowiec (Jeschonowitz, 1930 bis 1945 Eschenwalde) sowie Piwnice (Groß Piwnitz, 1938 bis 1945 Großalbrechtsdorf) liegt es an der Nord-Süd-Bahnstrecke Ostrołęka–Szczytno (Polnische Staatsbahn-Linie 35), mit der Stadt sowie Przeździęk Wielki (Groß Dankheim, bis 1900 Groß Przesdzienk) ist es an die West-Ost-Bahnstrecke Nidzica–Wielbark (Linie 225) angebunden.

Weblinks

Commons: Gmina Wielbark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Olaf Göbeler: Willenberg. Die Geschichte einer ostpreußischen Grenzregion. Weber Druck, Gevelsberg 2004.
  • Werner Pachollek, Martin Jend, Reinhard Kayss, Bernhard Maxin, Marc Plessa: Amt/Kirchspiel Willenberg – Orte, Wohnplätze und ihre Einwohner 1579–1945 (3 Bände) Nr. 21 der: Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg und Ortelsburg. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Selbstverlag, Bornheim 2010.

Fußnoten