Groß Briesen (Bad Belzig)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Groß Briesen
Koordinaten: 52° 14′ 55″ N, 12° 29′ 2″ O
Höhe: 62 m ü. NN
Einwohner: 176 (1. Jan. 2021)[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 2002
Postleitzahl: 14806

Das Straßendorf Groß Briesen ist ein Ortsteil von Bad Belzig. Es liegt 14 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Bad Belzig. Zu Groß Briesen gehört der Gemeindeteil Klein Briesen, der sich zwei Kilometer südöstlich von Groß Briesen befindet. Klein Briesen ist ein aus wenigen Höfen bestehendes Kleindorf.

Kirche in der Dorfmitte von Groß Briesen

Allgemeine Daten, Namensgebung

Groß Briesen und Klein Briesen befinden sich am nordwestlichen Rand des Hohen Flämings. Benachbarte Dörfer sind im Osten Ragösen, im Westen Gräben und im Nordwesten Wollin. Bei Groß Briesen entspringt der Briesener Bach, der zum Verlorenwasser Richtung Nordwesten entwässert. Im selben Tal etwas weiter östlich bei Klein Briesen entspringt der Klein Briesener Bach, der im Verlauf zum Bullenberger Bach wird und in die Temnitz drainiert.

Groß Briesen wird erstmals um das Jahr 1419/20 erwähnt und gehörte zur Herrschaft derer von Itzenplitz. Klein Briesen wird erstmals im Landbuch Karls IV. im Jahr 1375 erwähnt.

Geschichte

Ausschnitt aus einer Karte von Peter Schenk (1698–1775) aus dem Jahr 1758 mit der farbig gekennzeichneten Grenze zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und der Mark Brandenburg

Nach der Ersterwähnung wurde Groß Briesen ab 1422 als Lehen der Herzöge von Sachsen-Wittenberg erwähnt. Klein Briesen gehörte dagegen zur Mark Brandenburg. Damit gehörten beide Ortsteile zu verschiedenen Territorien des Heiligen Römischen Reiches. Die Landesgrenze zwischen beiden Ortsteilen wurde 1580 durch Aufstellung von Grenzsteinen kenntlich gemacht.

Im Jahr 1692 wurde die noch heute bestehende Fachwerkkirche in Klein Briesen erbaut. Die Kirche in Groß Briesen wurde im Jahr 1713 mit dem Geld des Grundherren August Friedrich Brandt von Lindau auf den Feldsteinresten einer Vorgängerkirche erbaut.[2]

Im Jahr 1815 verlor das Königreich Sachsen auf dem Wiener Kongress den nördlichen Teil seines Territoriums an das Königreich Preußen. Die beiden Orte Groß Briesen und Klein Briesen werden dabei dem neu geschaffenen Landkreis Zauch-Belzig zugeordnet.

Im Ersten Weltkrieg verloren 20 Männer und im Zweiten Weltkrieg 27 Männer aus beiden Ortsteilen ihr Leben.

In der Deutschen Demokratischen Republik gehörten Groß Briesen und Klein Briesen zum Kreis Belzig im Bezirk Potsdam. Nach der politischen Wende war Groß Briesen ein eigenständiges Dorf. Am 31. Dezember 2002 wurde Groß Briesen im Rahmen der Gemeindegebietsreform ein Ortsteil von Bad Belzig.[3]

Literatur

  • Bernd Meyer: Ortsgeschichte der Dörfer Groß und Klein Briesen. 2005.
  • Reinhard E. Fischer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 1: Die Ortsnamen der Zauche. Weimar 1967.
  • Reinhard E. Fischer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 2: Die Ortsnamen des Kreises Belzig. Weimar 1970.

Weblinks

Commons: Groß Briesen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise