Guillaume de La Jugie

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Guillaume de La Jugie (* 1317 in Eyrein; † 28. April 1374 in Avignon) war ein Neffe von Papst Clemens VI. und Vetter von Papst Gregor XI. Er war Kanoniker in Rouen und Archidiakon in Paris, Kardinaldiakon von Santa Maria in Cosmedin, dann Kardinalpriester von San Clemente (1342–1374).

Leben

Guillaume de la Jugie wurde in der Nähe von La Jugie in der Pfarre Eyrein bei Rosiers-d’Égletons geboren. Er war ein Sohn von Jacques de La Jugie und Guillaumette Roger[1], Schwester von Pierre, dem späteren Clemens VI.[2] Sein Bruder Pierre (1319–1376) wurde ebenfalls Kardinal.

Clemens VI. ernennt seinen Neffen zum Kardinal

Guillaume de la Jugie wurde am 22. September 1332 Kanoniker im Kapitel der Kathedrale von Rouen, dann Kanoniker und Archidiakon an der Kathedrale Notre-Dame de Paris. Beim Konsistorium von 20. September 1342 ernannte ihn sein Onkel Clemens VI. zum Kardinal und zum Kardinaldiakon von Santa Marie in Cosmedin. Er trat am 12. Oktober 1342 in die Kurie in Avignon ein.[2]

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Die Abtei La Chaise-Dieu, in der Guillaume de La Jugie bestattet wurde

Seine Gesandtschaften nach Italien und Spanien

Nachdem er 1345 Archidiakon von Transsilvania geworden war, wurde er 1350 gemeinsam mit den Kardinälen Annibal de Ceccano und Guy de Boulogne als Päpstlicher Legat ins Königreich Neapel geschickt.[2]

Seine zweite Gesandtschaft führte ihn fünf Jahre später nach Spanien. Er verließ Avignon am 22. Juli 1355 mit dem Title eines Legaten a latere (im Verborgenen). Am 24. November erreichte er Torà (Provinz Lleida), das von Peter dem Grausamen, König von Kastilien, belagert wurde.[2] Papst Innozenz VI. hatte ihn beauftragt, die Freilassung des vom König inhaftierten Bischofs von Sigüenza Pedro Gómez Álvarez de Albornoz zu fordern, der dem König die Trennung von seiner Ehefrau Blanche de Bourbon. Um ihn zum Nachgeben zu bewegen, musste der Kardinal damit drohen, über Kastilien das Interdikt auszusprechen.

Die Lehen im Languedoc

1348, während der Pestepidemie, wurde König Philipp VI. von Frankreich vom Kardinal gebeten, seine Zustimmung zum Erwerb der Schlösser von Ferrals-les-Corbières und der Herrschaft La Livinière im Languedoc zu geben.[3]

Die Erben des Kardinals Pietro Colonna († 1326)[4], erschrocken von der Epidemie, konnten es nicht erwarten, die Immobilie loszuwerden. Die königliche Erlaubnis wurde erteilt, aber der Verkauf musste bis zum Ende der Pest warten. Der Vertrag wurde erst 1350 geschlossen im Namen von Nicolas de La Jugie, dem älteren Bruder des Kardinals.

Seine Livrée cardinalice

Seine Livrée cardinalice (der Palast eines Kardinals in Avignon) befand sich zwischen den heutigen Straßen Rue Félix Gras und Rue Joseph Vernet. In Plan-de-Lunel schloss sich an den Palast die Vinea Vespalis (Bischofsweinberg) an.[5]

Ohne Avignon zu verlassen, wurde er zwischen 1362 und 1365 Erzpriester des Petersdoms in Rom, dann Kardinalpriester von San Clemente.[6][2]

Er starb in seinem Palast am 28. April 1374 und wurde auf seinen Wunsch hin in der Kirche der Abtei La Chaise-Dieu bestattet.[7][2]

Literatur

  • François Duchesne: Histoire de tous les cardinaux françois de naissance ou qui ont été promus au cardinalat par l’expresse recommandation de nos roys. Paris 1660.
  • Étienne Baluze: Vitae paparum Avenionensium, sive collectio actorum veterum. Band 1 und 2. Paris, 1693.
  • Auguste du Boys, François Arbelot: Biographie des Hommes illustres de l’ancienne province du Limousin. Limoges 1854.
  • Pierre Pansier: Les palais cardinalices d’Avignon aux XIVe et XVe siècles. Fasc. 1, 2 et 3. Avignon 1926–1932.
  • Joseph Girard: Évocation du vieil Avignon. Les Éditions de Minuit, Paris 1958.
  • Guillaume Mollat: Contribution à l’histoire du Sacré Collège de Clément V à Eugène IV. Revue d’histoire ecclésiastique, Band 46, 1961.
  • Marc Dykmans: Les palais cardinalices d’Avignon. Mélanges de l’École Française de Rome, Vol. 83, Nr. 2, 1971.
  • Pierrette Merceron, Robert Merceron, Hervé Aliquot: Armorial des cardinaux limousins de la papauté d’Avignon. Lemouzi Nr. 75, 1980.
  • Anne-Marie Hayez: Une famille cardinalice à Avignon au XIVe, les La Jugie. Annuaire de la société des Amis du palais des papes, 1980–1981.

Anmerkungen

  1. Im Jahr 1313 wurde die Mitgift von Guillemette Roger von ihrem Onkel Géraud d’Aigrefeuille, Ritter von Champagnac-la-Prune, gebildet; sie heiratete Jacques, einen einfachen Mann aus La Jugie, einem Ort südlich von Eyrein, zwischen Tulle und Rosiers-d’Égletons, am Montag nach dem Fest der Madeleine.
  2. a b c d e f La Jugié, Guillaume de. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 4. Januar 2019.
  3. Die Familie La Jugie besaß keine wichtigen Lehen. Im Jahr 1339 hatte Pierre Roger, nachdem er Kardinalpriester von Santi Nereo e Achilleo geworden war, bevor er nach Avignon ging, erreicht, dass der König von Frankreich seinen Schwager Jacques de La Jugie adelte und ihn zum Ritter schlug.
  4. Pietro Colonna war der Schutzherr Francesco Petrarcas gewesen, Freund seines Bruders Giacomo Colonna, Bischof von Lombez
  5. Nach seinem Tod wurde der Palast ein Kloster, das der heiligen Praxedis geweiht war. Der Konvent war von Kardinal Pedro Gomez de Barroso in Montfavet gegründet worden. Die Anwesenheit von Routiers (Soldaten oder Straßenräubern) zwang die Kleriker aber, Zuflucht in Avignon zu suchen.
  6. Er wurde am 22. September 1368 als Priester ordiniert.
  7. Die Statue des Grabes von Clemens VI. in La Chaise-Dieu vertrat eine Reihe von Mitgliedern seiner Familie, darunter Guillaume und Pierre de La Jugie.