Kasten bei Böheimkirchen

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Kasten bei Böheimkirchen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Kasten bei Böheimkirchen
Kasten bei Böheimkirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Fläche: 20,50 km²
Koordinaten: 48° 9′ N, 15° 47′ OKoordinaten: 48° 9′ 17″ N, 15° 46′ 49″ O
Höhe: 290 m ü. A.
Einwohner: 1.409 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 69 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3072
Vorwahl: 02744
Gemeindekennziffer: 3 19 17
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kasten 48
3072 Kasten bei Böheimkirchen
Website: www.gde-kasten.at
Politik
Bürgermeister: Josef Denk (INKA)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
9
7
3
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Kasten bei Böheimkirchen im Bezirk St. Pölten (Land)
AltlengbachAsperhofenBöheimkirchenBrand-LaabenEichgrabenFrankenfelsGablitzGerersdorfHafnerbachHaunoldsteinHerzogenburgHofstetten-GrünauInzersdorf-GetzersdorfKapellnKarlstettenKasten bei BöheimkirchenKirchberg an der PielachKirchstettenLoichMarkersdorf-HaindorfMaria AnzbachMauerbachMichelbachNeidlingNeulengbachNeustift-InnermanzingNußdorf ob der TraisenObritzberg-RustOber-GrafendorfPerschlingPressbaumPrinzersdorfPurkersdorfPyhraRabenstein an der PielachSchwarzenbach an der PielachSt. Margarethen an der SierningSt. PöltenStatzendorfStössingTraismauerTullnerbachWeinburgWilhelmsburgWölblingWolfsgrabenLage der Gemeinde Kasten bei Böheimkirchen im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Panoramabild von Kasten
Panoramabild von Kasten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Kasten bei Böheimkirchen ist eine Gemeinde mit 1409 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.

Geografie

Kasten bei Böheimkirchen liegt im Wienerwald in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 20,51 Quadratkilometer. 38,34 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 17 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

  • Baumgarten bei Kasten (60)
  • Berg (19)
  • Braunsberg (2)
  • Damberg (10)
  • Dörfl bei Kasten (76)
  • Fahrafeld (235)
  • Gwörth (23)
  • Hummelberg bei Kasten (10)
  • Kasten bei Böheimkirchen (469)
  • Kirchsteig (29)
  • Kronberg (15)
  • Lanzendorf bei Kasten (45)
  • Lielach (14)
  • Mitterfeld (245)
  • Stallbach (78)
  • Steinabruck (76)
  • Wallenreith (3)

Nachbargemeinden

Böheimkirchen Kirchstetten
Pyhra Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Michelbach Stössing

Geschichte

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Kasten wird urkundlich erstmals im Jahr 1157 in Dokumenten des Bistums Passau erwähnt. Etwa zwanzig Jahre später, im Jahr 1180 wird die Katastralgemeinde Fahrafeld erstmals in einer Urkunde erwähnt. Die erste urkundliche Nennung von Strössing erfolgte 1204. 1265 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben. Otto von Walde verkaufte das „Feste Haus“, den heutigen Pfarrhof neben der Kirche, 1366 an das Stift St. Pölten. Dieses wurde 1683 im Zuge der Zweiten Wiener Türkenbelagerung zerstört und nachher langsam wieder aufgebaut. Ab 1729 gibt es Schulunterricht in Kasten. Im Rahmen des Dritten Koalitionskrieges fallen die Franzosen unter Napoleon 1805 und im Rahmen des Vierten Koalitionskriegs 1809 in Kasten ein. Ab 1871 gibt es in Kasten ein „Postamt mit Fahrpost“, zwei Jahre später wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1910 errichtet der Fonds der Wiener Kaufmannschaft ein Erholungsheim in Dörfl. Während des Ersten Weltkrieges fielen 46 Bewohner auf den Schlachtfeldern. Mit dem Jahr 1922 war die Gemeinde Kasten an das elektrische Stromnetz angeschlossen. Mit der Zusammenlegung mit der Gemeinde Stössing ab 1. Jänner 1972 wurde Kasten zur Großgemeinde. 1975 wurde der Gemeinde das Gemeindewappen verliehen. 1988 wurde Stössing wieder selbstständig.[2]

Einwohnerentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche hl. Mauritius
Brunnen von Robert Herfert

Bauwerke

  • Katholische Pfarrkirche Kasten bei Böheimkirchen hl. Mauritius: Die Kirchenanlage wurde im 15. Jahrhundert durch Erhöhung des Kirchturmes und Errichtung einer Umfassungsmauer mit Schießscharten zur Wehrkirche umgebaut. Das Innere der Kirche ist im neogotischen Stil gehalten. Das Hochaltarbild von 1693 sowie einige andere Gemälde und Skulpturen sind die Reste der ehemaligen barocken Einrichtung. Über dem Langhaus ist barockes Kreuztonnengewölbe. Der Nordturm ist mächtig gebaut.[3]
  • Pfarrhof mit Schüttkasten: Das ehemalige „Feste Haus“ war im 12. Jahrhundert der Adelssitz des Udalschalk von Kasten. Im Jahr 1366 wurde es an das Stift St. Pölten verkauft und diente als Sommerresidenz der St. Pöltner Pröpste. Das Gebäude wurde 1683 von den Türken zerstört und später wieder aufgebaut. Heute wird es als Pfarrhof genutzt. Neben der Wehrkirche steht ein mächtiger Schüttkasten, der vermutlich der Namensgeber der Gemeinde ist.[3]
  • Kriegerdenkmal am Hauptplatz, Rechtecksäule mit Pyramidenaufsatz (1925)[4]
  • Kriegerdenkmal mit reliefierter Pietà (um 1950)[4]
  • Brunnen des Künstlers Robert Herfert (1993)[4]

Naturdenkmäler

Vereine

  • Die Freiwillige Feuerwehr Kasten ist, neben der Pfarre Kasten, die älteste Institution in der Gemeinde. Die Feuerwehr wurde 1873 gegründet und zeichnet seit damals für die Sicherheit der Gemeindeeinwohner verantwortlich.
  • Der Tennisclub Kasten mit einer 4-Platz Tennisanlage
  • Kultur und Theaterverein Kasten
  • Musikveranstaltungsverein Klangkasten[6]
  • Theaterverein Fahrafeld
  • Fußballclub Kasten
  • Laienspiele Kasten

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 36, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 72. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 585. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,42 Prozent.

Öffentliche Einrichtungen

In Kasten befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]

Gemeindeamt

Politik

Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2020 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: Initiative Kasten 9, ÖVP 7, SPÖ 3, andere keine Sitze. Die Initiative Kasten (INKA) wurde 2009 gegründet und wird seitdem von Josef Denk geleitet. Vizeobmann der Initiative ist Johann Heinz.

Bürgermeister der Gemeinde ist Josef Denk.

Wappen

Das Gemeindewappen besteht aus dem Zehentkasten, der der Gemeinde den Namen gibt, dem roten Wolf der Herren von Wald und das Y für die Klosterherrschaft des Stiftes St. Pölten. Dieses Y wurde abgeleitet von YPPOLYTUS, was dem heutigen „St. Pölten“ entspricht. Es war das Zeichen der Augustiner Chorherrn von St. Pölten. Die Ähren über dem Zehentkasten weisen auf den Haupterwerbszweig der Bürger von Kasten, die Landwirtschaft hin.

Persönlichkeiten

  • Josef Heinz (1884–1971), Landwirt und Politiker, Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich, wurde in Stallbach geboren
  • Elisabeth Karlinsky (1904–1994), österreichisch-dänische Malerin und Kunstgewerblerin, wurde in Kasten geboren
  • Marianne Fieglhuber-Gutscher (1886–1978), österreichische Malerin, zeitweise wohnhaft und künstlerisch tätig in Kasten.

Weblinks

Commons: Kasten bei Böheimkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Helmut Schneiderbauer: Wienerwald. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf 2011, ISBN 978-3-99024-024-3, S. 179 f.
  3. a b Helmut Schneiderbauer: Wienerwald. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf 2011, ISBN 978-3-99024-024-3, S. 180.
  4. a b c Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich südlich der Donau 2003. Kasten bei Böheimkirchen, Kleindenkmäler, S. 903.
  5. Land Niederösterreich, Abteilung Naturschutz (Hrsg.): Liste der Naturdenkmale in Niederösterreich. (Bescheide und Bilder [abgerufen am 12. April 2018]).
  6. Musikveranstaltungsverein Klangkasten
  7. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 8. November 2020.
  8. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.