Häverstädter Berg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Häverstädter Berg
Häverstedter-Berg Wittekindsberg von-Süden.jpg

Der Häverstädter Berg (links) und der Wittekindsberg (rechts) im Wiehengebirge

Höhe 267,5 m ü. NHN [1][2]
Lage Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, Deutschland[1][2]
Gebirge Wiehengebirge[A 1][1][2][3][4][5][6]
Dominanz 0,96 km → Wittekindsberg[1][2]
Schartenhöhe 23,1 m ↓ Döhre Häverstädter Berg/Wittekindsberg an der Wittekindsburg[1][2]
Koordinaten 52° 14′ 57″ N, 8° 52′ 29″ OKoordinaten: 52° 14′ 57″ N, 8° 52′ 29″ O
Topo-Karte 1:25.000 (TIM-online)
Häverstädter Berg (Nordrhein-Westfalen)
Typ Bergrücken
Gestein Tonstein etc.[A 2][2]
Alter des Gesteins Dogger, Malm[2]
Besonderheiten Wittekindsquelle, NSG Wittekindsberg, Habichtswand, Wittekindsburg, Dehmer Burg, Margarethenklus, Kreuzkirche

Die Häverstädter Berg ist ein 267,5 m ü. NHN hoher Berg im Wiehengebirge.

Lage

Der Gipfel liegt auf der Grenze der ostwestfälischen Städte Minden und Bad Oeynhausen im Kreis Minden-Lübbecke. Der östliche Bereich des langgestreckten Bergrückens liegt bereits auf dem Gebiet der Stadt Porta Westfalica.

Den Namen hat der Berg durch die Ortschaft Häverstädt, heute ein Stadtteil von Minden, die nördlich des Berges liegt. Unmittelbar südlich des Berges liegen keine Orte; hier fließt die Weser und beschreibt hier den bekannten und unter anderem im Weserlied besungenen Großen Weserbogen. Auf dem Gipfel des Berges befindet sich ein trigonometrischer Punkt.

Die Ortschaft Königsberg ragt weit ins Wiehengebirge, bis auf 170 Meter, hinauf. Im Süden reicht der Wald bis zur Bundesstraße 61, zum Teil sogar über diese hinaus.

Der Berg befindet sich an einer mittelschmalen Stelle des kammartigen Wiehengebirges, das hier etwa 1.000 Meter breit ist. Knapp nördlich des Gipfels verläuft der Wittekindsweg.

Der Häverstädter Berg hat, wie fast alle Berge im Wiehengebirge, einen langgestreckten Kammgipfel (Egge) und ist von den westlich anschließenden Gipfeln nur durch Dören getrennt. Daher wird der Berg nur bedingt als markanter Gipfel wahrgenommen.

Die Habichtswand an der Südflanke des Berges

Die Südflanke des Berges gehört zu den steilsten Abschnitten des Wiehengebirges überhaupt. Auf 340 Metern fällt das Gelände von 245 auf 75 Höhenmeter ab. Dadurch gibt es hier, für das Wiehengebirge eher untypisch, regelrecht schroffe und felsige Abschnitte, wie zum Beispiel im Bereich der Habichtswand. Das Wiehengebirge ist auf direktem Wege hier nicht auf Fahrwegen passierbar und stellt ein wirkliches Geländehindernis dar. Der überwiegende Teil des Südhangs dieses Gebirgsabschnittes gehört zum Naturschutzgebiet Wittekindsberg.

700 Meter östlich des Gipfels, auch in Kammlage, liegt die Wittekindsburg. Es handelte sich um eine großflächige Fliehburg aus sächsischer Zeit. Heute befindet sich innerhalb ihrer Wälle eine Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Ausflugsgaststätte mit Berghotel. In diesem Bereich gibt es auch eine Startrampe für Drachenflieger. 200 Meter weiter steht der Moltketurm, ein Aussichtsturm. 1.000 Meter weiter süd-westlich des Gipfels befindet sich das Bodendenkmal Dehmer Burg.

Am Fuße des südlichen Berghanges, direkt unterhalb des Moltketurms und unweit der Weser liegt das Gut Wedigenstein. Westlich davon befindet sich eine 12 Hektar große Fläche Grünland am steilen Berghang zwischen der vorgenannten Kreisstraße und etwa 100 Höhenmetern. Keine forst-, sondern landwirtschaftliche Nutzung derart schroffer Geländeabschnitte ist für das Wiehengebirge sehr ungewöhnlich.

Tourismus

Über den Berg verlaufen der Wittekindsweg, der E11, der Sigwardsweg, der Mühlensteig und der Jakobs-Pilgerweg Minden-Soest. Nördlich verläuft am Bergfuß der Arminiusweg.[7]

Anmerkungen

  1. Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme wird die Erhebung konkret zur Einheit „532.3 Bergkirchener Eggen“ der übergeordneten Haupteinheit532 Östliches Wiehengebirge“ gezählt. Übergeordnet ist die Haupteinheitengruppe53 Unteres Weserbergland“ (zur enger gefassten kulturräumlichen Region siehe Weserbergland). In der Systematik gemäß Bundesamt für Naturschutz zählt das „Untere Weserbergland“ wiederum zur GroßregionD36 Unteres Weserbergland und Oberes Weser-Leinebergland“ (landläufig auch genannt „Weser- und Weser-Leine-Bergland“ oder „Niedersächsisches Bergland“).
  2. Gemäß der geologischen Übersichtskarte des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen finden sich in den Schichten des oberen Juras (~ Malm) Tonsteine bis Kalksteine und Sandsteine (genauer: Kalk-, Mergel-, Ton- und Sandstein, lokal oolithisch und konglomeratisch, lokal Steinkohlen, Anhydrit, Gips und Steinsalz); in den Schichten des mittleren Juras (~ Dogger) Tonsteine bis Mergelsteine (genauer: Ton- und Tonmergelstein, lokal Schluff- und Sandstein, z. T. mit Toneisensteingeoden, untergeordnet Kalk- und Mergelstein, oolithisch).

Weblinks

Commons: Häverstädter Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
  2. a b c d e f g GEOviewer, GEOportal.NRW, Geschäftsstelle IMA GDI.NRW, Bezirksregierung Köln (Hinweise)
  3. Sofie Meisel-Jahn: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden (= Institut für Landeskunde, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung [Hrsg.]: Geographische Landesaufnahme 1:200 000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, DNB 456722270 (50 S., insbes. Blatt 85, Karte 1:200 000 [abgerufen am 2. Februar 2022] → Übersicht über alle Blätter. Nummernschlüssel: 532 Östliches Wiehengebirge mit Untereinheiten 532.0 Bad Essener Höhen, 532.1 Oldendorfer Berge, 532.2 Lübbecker Eggen, 532.3 Bergkirchener Eggen).
  4. Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 6. Lieferung. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1959, DNB 451803167, S. 609–882.
  5. Axel Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem NATURA 2000 und die „FFH-Richtlinie“ der EU. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Natur und Landschaft. Band 69, Nr. 9, 1994, ISSN 0028-0615, S. 395–406.
  6. Vgl. auch Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2022 (mit Karte und Erläuterungen zur Karte).
  7. Waymarked Trails – Wanderwege. In: Waymarked Trails. Sarah Hoffmann (Lonvia), abgerufen am 27. Januar 2022.