Hölderlindenkmal (Bad Homburg)
Das Hölderlindenkmal in Bad Homburg vor der Höhe erinnert an Friedrich Hölderlin.
Planungen
Am 19. März 1870 (am Vorabend von Hölderlins hundertsten Geburtstag) machte der Bad Homburger Stadtarchivar Johann Georg Hamel auf einem Vortrag über Hölderlin in der Stadtbibliothek den Vorschlag eines Denkmal. Standort sollte ein Platz auf dem Wingertsberg sein, den Hölderlin in einem Brief an seine Schwester als seinen Lieblingsplatz bezeichnet hatte. Der Plan sollte bis zu Hölderlins Todestag am 7. Juni umgesetzt sein. Die Gemeinde Gonzenheim stimmte der Errichtung des Denkmals und der Fällung von Bäumen am vorgesehenen Platz zu und Louis Jacobi erstellte einen Entwurf für das Denkmal. Der Bildhauer Jacob May erhielt den Auftrag, das Denkmal zu erstellen. Mit dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges wurden die Aktivitäten zum Hölderlindenkmal unterbrochen. Das geplante Aussehen des Denkmals ist überliefert, da die Homburger Schützengesellschaft 1390 e.V. am 7. Juni 1870 ein Freiheitsschießen veranstaltete und der Denkmalentwurf auf der Freiheitsscheibe abgebildet wurde. Diese ist heute im Besitz der Schützengesellschaft. Danach war ein Sandsteinobelisk auf einem halbrunden Sandsteinpodest vorgesehen.
Das Denkmal
1883 griff der Verein für Geschichte und Altertumskunde die Planungen wieder auf und ließ den Sandsteinobelisken nach den Entwürfen von Jacoby durch Jacob May erstellen. Auf das Sandsteinpodest wurde verzichtet, auch befand sich der Standort nun nahe dem Kurparkweiher. Grundsteinlegung war am 7. Juni 1883, am 28. Juli 1883 wurde es feierlich enthüllt. Im April 1943 wurde das Denkmal im Kurpark Bad Homburg auf seinen heutigen Platz in der Nähe des Schmuckplatzes versetzt, um ihm noch mehr Beachtung zukommen zu lassen.
1798 bis 1799 lebte Hölderlin in Bad Homburg bei seinem Freund Isaac von Sinclair. Neben dem Denkmal erinnert der Friedrich-Hölderlin-Preis an diese Lebensphase.
Quellen
- Heinz Grosche: Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe. Band 3 (Die Kaiserzeit), 1986, ISBN 3-7829-0334-X, S. 293–295.
- Ulrike Koberg: Als sich Hölderlin auf dem Wingertsberg sonnte. In: Taunuszeitung vom 10. Juni 2022, S. 8.
Weblinks
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Denkmal Friedrich Hölderlin In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Koordinaten: 50° 13′ 41,4″ N, 8° 37′ 15″ O