Haltepunkt Unterföhring

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Unterföhring
Stationsgebäude
Stationsgebäude
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bauform Tunnelbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung MUFG
IBNR 8005986
Preisklasse 4
Eröffnung 5. Juni 1909
Webadresse Stationsdatenbank
Profil auf Bahnhof.de Unterföhring-1032308
Lage
Stadt/Gemeinde Unterföhring
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 11′ 25″ N, 11° 38′ 48″ OKoordinaten: 48° 11′ 25″ N, 11° 38′ 48″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Bayern

Der Haltepunkt Unterföhring ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecke München Ost–München Flughafen. Er liegt in der Gemeinde Unterföhring nordöstlich von München. Der Haltepunkt wird von der Linie S8 der S-Bahn München bedient, die die Innenstadt Münchens mit dem Flughafen München verbindet. Mit seinem unterirdischen Bahnsteig ist er einer von 31 Tunnelbahnhöfen der Deutschen Bahn und einer der drei Tunnelbahnhöfe der S-Bahn München außerhalb des Münchner Stadtgebiets.

Geschichte

Am 5. Juni 1909 nahmen die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen eine Lokalbahn von München Ost nach Ismaning in Betrieb. Die Gemeinde Unterföhring erhielt mit der Streckeneröffnung einen Haltepunkt.[1]

Bei der Eröffnung der S-Bahn München am 28. Mai 1972 stellte die Deutsche Bundesbahn den Verkehr auf der Strecke zur Umrüstung auf den S-Bahnbetrieb ein und richtete für die Verbindung nach Ismaning einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein. Ab dem 30. September 1973 verkehrten Züge der S-Bahn-Linie S3 zwischen Maisach und Ismaning. Dabei wurde das Teilstück zwischen Johanneskirchen und Ismaning, und damit der Haltepunkt Unterföhring, nur im 40-Minuten-Takt bedient. Seit der Verlängerung der Strecke 1992 bis zum Flughafen München verkehren hier Züge der S-Bahn-Linie S8 im 20-Minuten-Takt.[2]

Dabei blieb die Strecke bei Unterföhring zunächst noch eingleisig. Eine im Rahmen des zweigleisigen Ausbaus von der Deutschen Bahn geplante und vom Gemeinderat beschlossene Führung der Gleise in einem offenen Trog wurde 1996 in einem Bürgerentscheid abgelehnt, 56 % der Abstimmenden entschieden sich für einen Tunnelbau. Daraufhin begannen die Planungen von vorne, ein neues Planfeststellungsverfahren wurde eingeleitet, und die Gemeinde verpflichtete sich gegenüber der Bahn, die durch den Tunnelbau entstehenden Mehrkosten zu tragen.[3]

2002 konnte der Bau beginnen. Die neue Trasse wurde über eine Strecke von 1,426 Kilometer als Tunnel verwirklicht und auf der Tunneldecke ein Grünzug mit einem „ortsgeschichtlichen Weg“ angelegt. Von den Gesamtkosten von 83,2 Millionen Euro trug die Gemeinde Unterföhring 64,8 Millionen Euro und die Bahn 18,4 Millionen Euro. Der Tunnelbahnhof wurde am 21. November 2005 eröffnet, das zugehörige oberirdische Bahnhofsgebäude am 21. Juli 2006.[4]

Aufbau

Bahnsteig

Der Haltepunkt Unterföhring verfügt über einen unterirdischen Mittelbahnsteig, der 210 m lang und 96 cm hoch ist. Der Bahnsteig ist über mehrere Treppen, eine Rolltreppe mit wechselnder Fahrtrichtung und stufenfrei über einen Aufzug zu erreichen.[5]

Über dem Mittelbahnsteig ist die Decke etwa alle 10 Meter durch große quadratische Öffnungen durchbrochen, durch die Licht und Luft in den Tunnelbahnhof gelangt. Über den gesamten Bereich des unterirdischen Bahnsteigs erstreckt sich oberirdisch ein überdachtes Bahnhofsgebäude mit einem begrünten Flachdach. Die Öffnungen zum Bahnsteig hin sind von Brüstungen umgeben. Das Flachdach darüber hat ebenfalls quadratische Öffnungen, die von pyramidenförmigen Glasdächern abgedeckt sind.

Der Mittelteil des Gebäudes ist etwa 76 Meter lang und 28 Meter breit und hat rundum eine Glasfassade. In ihm gibt es neben diversen Zugängen zum Bahnsteig einen Bäckerladen sowie eine Pizzeria und Cafeteria. Seitlich schließen sich zwei etwa 87 Meter lange und 12 Meter breite Flügelbauten an, die größtenteils zur Seite hin offen sind. Lediglich die äußeren Enden sind als geschlossene Glaspavillons gebildet, in denen Treppen zum Bahnsteig hinunterführen. In dem seitlich offenen Teil stehen zwischen den Brüstungen Fahrradständer.

Verkehr

Der Haltepunkt Unterföhring wird im 20-Minuten-Takt von der Flughafen-S-Bahnlinie S8 bedient, die zwischen dem Bahnhof Herrsching und dem Bahnhof München Flughafen verkehrt. Nachbarstationen sind der Bahnhof Ismaning in Richtung Flughafen München und der Bahnhof Johanneskirchen in Richtung Herrsching am Ammersee.

Linie Verlauf Takt
S8 Herrsching – Seefeld-Hechendorf – Steinebach – Weßling – Neugilching – Gilching-Argelsried – Geisenbrunn – Germering-Unterpfaffenhofen – Harthaus – Freiham – Neuaubing – Westkreuz – Pasing – Laim – Hirschgarten – Donnersbergerbrücke – Hackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – Leuchtenbergring – Daglfing – Englschalking – Johanneskirchen – Unterföhring – Ismaning – Hallbergmoos – Flughafen Besucherpark – Flughafen München 20 min

Der Haltepunkt hat Anbindung an die Unterföhringer Ortsbuslinie 232 sowie an die MVG-Stadt- und MVV-Regionalbuslinien 189 nach Daglfing Bf West, 233 nach Studentenstadt und 234 nach Messestadt West.[6]

Weblinks

Commons: Bahnhof Unterföhring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Klaus-Dieter Korhammer, Armin Franzke, Ernst Rudolph: Drehscheibe des Südens. Eisenbahnknoten München. Hrsg.: Peter Lisson. Hestra-Verlag, Darmstadt 1991, ISBN 3-7771-0236-9, S. 153–155.
  2. Die Eisenbahn im Nordosten. In: NordOstKultur München. Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V., abgerufen am 12. Januar 2019.
  3. Tafel 44: S-Bahntunnel. In: Gemeinde Unterföhring (Hrsg.): Unterföhring im Wandel der Zeiten - Eine Begleitbroschüre zum Weg durch die Ortsgeschichte von Unterföhring auf dem Grünzug des S-Bahn-Tunnels. 2007, S. 94 f. (unterfoehring.de [PDF]).
  4. Johann Hartl: Lärmschutztunnel Bahn : Bahn-Deckel Ismaning und Unterföhring. In: www.stadtgrenze.de. Abgerufen am 17. Januar 2019.
  5. Unterföhring. In: www.deutschebahn.com. Deutsche Bahn AG, abgerufen am 12. Januar 2019.
  6. H Unterföhring, Unterföhring. In: efa.mvv-muenchen.de. Münchner Verkehrs- und Tarifverbund, 9. Dezember 2018, abgerufen am 12. Januar 2019.