Hanna

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Hanna ist ein weiblicher Vorname hebräischen Ursprungs. Weniger verbreitet ist der Name als Familienname. Im englischen Sprachraum herrscht die auch in Deutschland verwendete Variante Hannah vor.

Herkunft und Bedeutung

Bei Hanna handelt es sich um eine Variante des hebräischen Namens חַנָּה Channa bzw. ẖannāh.[1] Dieser Name geht auf die Wurzel חנן ẖnn „gnädig sein“, „sich erbarmen“ zurück.[2][3] Ob es sich beim Namen um eine Kurzform der erschlossenen Perfektform חַן* ẖan mit ausgefallenem theophoren Element (Elhanna, Johanna u. ä.) „[Gott/der Herr] hat sich erbarmt“, eine Variante zum palmyrenischen Frauennamen חנא oder um eine feminine Form zu *ḥann- „Gunst“, „Gnade“ handelt, lässt sich nicht genau rekonstruieren.[2]

In der Bibel gibt es zwei Frauen namens Hanna:

Daneben trägt im apokryphen Buch Tobit die Frau des Tobit und Mutter des Tobias diesen Namen (Tob 1,9 EU u. ö.).

Jesu Großmutter, die Mutter Marias, wird in der Bibel nicht erwähnt, ist jedoch in der kirchlichen Tradition als Anna bzw. Hanna bekannt.[4]

Verbreitung

Deutschland

Der Name Hanna war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein mäßig populärer Vorname, der etwa seit Beginn des 2. Weltkrieges immer seltener vergeben wurde. Ab den 1970er Jahren wurde der Name zunehmend häufiger vergeben, auch in seiner englischen Schreibweise Hannah. Seit dem Ende der 1990er Jahre gehört der Name zu den beliebtesten weiblichen Vornamen in Deutschland.[5] In den Jahren 2007,[6] 2008,[7] 2014[8] und 2019[9] belegte Hanna/Hannah Rang 1 der am häufigsten vergebenen Mädchennamen in Deutschland.

Die Schreibweisen Hanna und Hannah sind in Deutschland beinahe gleichhäufig vertreten.[5] Seit 2010 steigt die Beliebtheit der Schreibweise Hanna,[10] während Hannah seltener vergeben wird.[11]

International

Neben Deutschland ist der Name Hanna auch in Belarus, Finnland, Island, Schweden, Polen, Dänemark, der Schweiz, Österreich, Norwegen, Estland und den Niederlanden verbreitet.[12]

Die hebräische Ursprungsform חנה erfreut sich in Israel ebenfalls großer Beliebtheit.[13]

Varianten

Für Varianten der Langform: siehe Johanna

Für männliche Varianten: siehe Johannes

Namenstage

Weitere Namenstage: siehe Anna und Johanna

Namensträgerinnen

Hanna

Siehe auch

Literatur

  • Hanna – ein Porträt weiblicher Gnade. In: John F. MacArthur: Zwölf außergewöhnliche Frauen. CLV, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-86699-223-8, S. 109–128. (PDF) – zu Hanna, Mutter des Propheten Samuel
  • Uta Schmidt: Hanna. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.

Einzelnachweise

  1. Hanna. In: Nordic Names. Judith Ahrholdt, abgerufen am 9. Mai 2022 (englisch).
  2. a b Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2018, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 371.
  3. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2018, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 373.
  4. Walter Bauer: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. 6. Auflage. Walter de Gruyter & Co, Berlin/New York 1988, ISBN 3-11-010647-7, S. 139.
  5. a b Hannah. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 9. Mai 2022.
  6. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2007. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 9. Mai 2022.
  7. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2008. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 9. Mai 2022.
  8. Ausführliche Auswertung: Die beliebtesten Vornamen 2014. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 15. April 2015, abgerufen am 9. Mai 2022.
  9. Ausführliche Auswertung: Vornamen 2019. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 11. Mai 2020, abgerufen am 9. Mai 2022.
  10. Hanna. In: Beliebte Vornamen (Blog). Knud Bielefeld, abgerufen am 9. Mai 2022.
  11. Hannah. In: Beliebte Vornamen (Blog). Knud Bielefeld, abgerufen am 9. Mai 2022.
  12. Hanna. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 9. Mai 2022.
  13. Yaron Druckman: Muhammad and Maya were Israel's most popular baby names in 2020. In: Y Net News. Yedioth Media Group, 21. Dezember 2021, abgerufen am 9. Mai 2022 (englisch).