Hans-Dieter Jaene

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Hans Dieter Jaene (* 19. September 1924 in Nowawes; † 17. Oktober 2004) war ein deutscher Journalist.

Leben

Frühe Jahre

Hans Dieter Jaene wurde evangelisch getauft, sein Vater war bis 1938 Angestellter und später Berufsoffizier.

Bis 1938 besuchte Jaene die Oberschule in Potsdam. 1942 schloss er die Winckelmann-Schule in Stendal mit einem Notabitur ab, wurde einberufen und Obergefreiter Funker. Von April bis Ende August 1945 war er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Nach dem Krieg wurde er Mitglied der LDP in Brandenburg. Von Februar 1946 bis August 1946 war er ohne Verurteilung wegen „antisowjetischer Tätigkeit“ im Zuchthaus Sudenburg von den Behörden der SBZ inhaftiert und dort misshandelt und gefoltert worden.

1946 flüchtete er nach Hannover.

Werdegang

Im November 1946 wurde er Volontär bei der britischen Besatzungszeitschrift Diese Woche, welche von Stabsfeldwebel Henry Ormond verlegt wurde. Bis 1969 wurde er beim Spiegel beschäftigt, ab 1959 war er stellvertretender Chefredakteur.

Nach 1969 arbeitete er beim Fernsehmagazin Kontraste, moderierte bei Kennzeichen D und als Chefredakteur der Deutschen Welle.[1]

Von ihm ist eine Aufstellung der Untersuchungshaftdauer im Zusammenhang mit der Spiegel-Affäre:

Redakteur Funktion Untersuchungshafttage
Claus Jacobi (Journalist) Chefredakteur 18
Hans Detlev Becker[2] Verlagsdirektor 34
Conrad Ahlers Stellvertretender Chefredakteur 56
Hans Schmelz[3] Redakteur 81
Rudolf Augstein Herausgeber 103

Quelle[4]

Veröffentlichungen

  • Wie wir Hitler fanden. Familiengeschichten für Spätgeborene. 1998 (eine persönliche Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus aus der Sicht der eigenen Familie).

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Der Spiegel, 25. Oktober 2004, GESTORBEN, Hans Dieter Jaene [1]Munzinger-Archiv, [2]
  2. Hans Detlev Becker »HaDe« (1921 2014) macht 1939 Abitur, HJFührer, über Jahrzehnte der zweite Mann in der Spiegel-Hierarchie [3][4]
  3. Hans Schmelz (1917 1987) Bonner Redakteur Hans Schmelz verfasste Titelgeschichte mit der Überschrift »Bedingt abwehrbereit« 1953–1970 politischer Redakteur Der Spiegel, 1971–1974 Leiter der Arbeitsgruppe „Konflikt- und Friedensforschung“ im Bundesverteidigungsministerium, nach 1974 Leiter der Arbeitsgruppe „Bündnispolitik“ [5]
  4. Journalismus, der Geschichte schrieb: 60 Jahre Pressefreiheit in der Bundesrepublik Deutschland, S. 67
  5. Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Jaene, Hans Dieter, S. 201 f.