Hans Havemann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans Havemann (* 5. Mai 1887 in Grabow, Mecklenburg-Schwerin; † 23. September 1985 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Geologe.

Leben

Hans Havemann war das achte und letzte Kind eines Grabower Saathändlers. Hans’ Schwester Margarete, die selbst als „gestandene Malerin“ galt, war mit dem Künstler Georg Braumüller verheiratet, seine Schwester Hedwig war mit dem Schriftsteller Albert Sergel verheiratet.[1]

1911 wurde Havemann in München promoviert, von 1914 bis 1924 war er Gymnasiallehrer in Bielefeld. Ab 1926 war Havemann Feuilletonredakteur der Westfälischen Neuesten Nachrichten. 1933 trat er in die NSDAP ein und wurde Hauptschriftleiter dieser Zeitung. Nach dem Krieg veröffentlichte Havemann unter dem Pseudonym Hans Grabow Artikel in der Berliner Zeitschrift Sonntag. Ab 1946 arbeitete er an der Deutschen Akademie der Wissenschaften auf dem Gebiet der Geologie. 1985 wurde ihm die Einstein-Medaille der Akademie verliehen.

Hans Havemann war in erster Ehe mit der Malerin Elisabeth von Schönfeldt (1874–1959) verheiratet. Ihre Kinder waren Robert (1910–1982) und Hans Erwin (1911–1943). Die Mutter unterrichtete Kunstgeschichte an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld.

1907 wanderte der 19-jährige Philosophiestudent zusammen mit dem Maler und Erfinder Ernst Neumann-Neander von Genua nach Perugia und verfasste darüber eine literarische Reisebeschreibung, die 2022 als Digitalisat und als Buch publiziert wurde (s. Werke und Literatur).

Hans Havemann wurde auf dem Friedhof in Borgsdorf neben seiner ersten Ehefrau begraben.

Werke

  • Der erkenntnistheoretische Standpunkt Condillacs. Dissertation, Jena 1912.
  • Charles Baudelaire: Der Verworfene. Nachdichtungen von Hans Havemann, mit sechs Urholzschnitten von Curt Stoermer. Zweemann, Hannover 1920.
  • Weltgericht. Die Tragödie der Urlaute A E I O U. Hannover 1921 (unter dem Pseudonym Jan van Mehan). Neuausgabe von Jan van Mehan [d. i. Hans Havemann]: Weltgericht. Die Tragödie der Urlaute AEIOU (= Franc-tireur, Heft 8). Hrsg. von Walter Fähnders. Verlag Peter Ludewig, München 2008, ISBN 978-3-9810572-5-6.
  • Die Not in Calais. Hannover 1923.
  • Das Bild des Menschen. Mensch und All im Lichte einer Philosophie des Raums. Jena 1937.
  • Italienische Reise. Hrsg.: Marie Sanders und Frank Havemann, Dömitz 2022.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Harold Hurwitz: Robert Havemann - Eine persönlich-politische Biographie. Teil 1 - Die Anfänge. Entenfuß Verlag, 2012, Berlin.