Hans Neumann (Widerstandskämpfer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans Neumann (* 5. Oktober 1908 in Aumund (Landkreis Blumenthal); † 20. November 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden) deutscher Tischler, Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Hans Neumann wuchs in einem Elternhaus auf, das in einer katholischen Diaspora-Gemeinde im damals noch zum Landkreis Blumenthal gehörenden Ort Aumund lebte. Er machte eine Ausbildung als Tischler bei der Großwerft Bremer Vulkan, trat dort dem Deutschen Holzarbeiter-Verband bei und 1930 dem KJVD und der KPD. Im Februar 1933, kurz nach Beginn der Zeit des Nationalsozialismus, übernahm Hans Neumann die illegale KPD-Leitung in der Kreisstadt Blumenthal. Indes wurde er bereits kurze Zeit später von den Nationalsozialisten verhaftet und bis 1934 ins KZ Esterwegen verschleppt. Nach seiner Entlassung arbeitete er wieder auf der Vulkan-Werft in Vegesack und setzte dort seine Widerstandstätigkeit zusammen mit Bernhard Göhner fort.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs organisierte er zusammen mit Leo Drabent ein Widerstandsnetz der Bremer Werften in Verbindung mit der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe in Hamburg. Am 29. März 1943 wurde er zusammen mit Leo Drabent und neun weiteren Widerstandskämpfern von der Gestapo verhaftet. Am 13. Oktober 1944 wurde er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, weil er „die Widerstandskraft des deutschen Volkes durch kommunistische Propaganda zu zersetzen gesucht“ habe. Hans Neumann und Leo Drabent wurden im Zuchthaus Brandenburg mit dem Fallbeil enthauptet.[1]

Ehrungen

  • Vor seinem letzten Wohnhaus in der Fresenbergstraße 79 im Nordbremer Stadtteil Blumenthal wurde 2005 ein Stolperstein verlegt.[1]
  • Nach Hans Neumann wurde im Oktober 2018 ein 200 m langer Fuß- und Fahrradweg in der Ermlandstraße/Bremen-Blumenthal  benannt

Literatur

  • Ursula Puls: Die Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe. Bericht über den antifaschistischen Widerstandskampf in Hamburg und an der Wasserkante während des 2. Weltkrieges. Hrsg.: Institut für Marxismus beim ZK der SED (= Beiträge zur Geschichte und Theorie der Arbeiterbewegung. Band 21). Karl Dietz Verlag, Berlin 1959.
  • Luise Kraushaar u. a.: Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biografien und Briefe. Hrsg.: Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED. Band 2. Dietz-Verlag, Berlin 1970, S. 22 ff.
  • Willy Hundertmark, Jakob Pfarr (Hrsg.): Antifaschistischer Widerstand 1933 bis 1945 in Bremen. Eine Dokumentation für die Ausstellung Antifaschistischer Widerstand  – 28.4.74 bis 19.5.74 in der unteren Rathaushalle in Bremen. Schmalfeldt, Bremen 1974.
  • Inge Marßolek, René Ott u. a.: Bremen im Dritten Reich. Anpassung, Widerstand, Verfolgung. Schünemann, Bremen 1986, ISBN 3-7961-1765-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Patricia Brandt: Wege für Widerstandskämpfer. Streit um Schilder. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Die Norddeutsche (weser-kurier.de). 19. Dezember 2017, archiviert vom Original am 15. Januar 2018; abgerufen am 15. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weser-kurier.de