Hans von Borsody

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Datei:Hans von Borsody.jpg
Hans von Borsody (vor 2008)

Hans Eduard Herbert von Borsody [ˈboʁʒodi] (* 20. September 1929 in Wien; † 4. November 2013 in Kiel, Deutschland[1]) war ein österreichisch-deutscher Schauspieler.

Leben

Hans von Borsody entstammte einer Künstlerfamilie. Sein Vater Eduard von Borsody war Filmregisseur, seine Mutter Maria (geb. Hochreiter) Geigerin und sein Onkel Julius von Borsody Österreichs erster Filmarchitekt. Durch den Beruf des Vaters kam er bereits mit drei Jahren nach Berlin, wo er und seine Familie die deutsche Staatsangehörigkeit annahmen. Im Zweiten Weltkrieg kehrten sie wegen der verstärkten Bombenangriffe auf Berlin nach Wien zurück.

Nach Abitur und einem Studium der Fotografie arbeitete Borsody zunächst ein Jahr bei der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, bevor er 1950 bis 1952 ein Schauspielstudium am Max Reinhardt Seminar absolvierte. Sein erstes Engagement bekam er 1952/53 am Stadttheater Klagenfurt, worauf 1953/54 das Landestheater Tübingen, 1954/55 das Burgtheater und von 1955 bis 1957 die Hamburger Kammerspiele folgten.

Ab 1954 wurde er zu einem gefragten und beim Publikum beliebten Darsteller in den Heimatfilmen der 1950er Jahre, spielte aber auch immer wieder am Theater. Sein Rollenfavorit war der Cyrano von Bergerac, den Borsody in Wien und Andernach spielte.[1]

Ab 1960 sah man ihn vermehrt in internationalen Produktionen. Eine seiner bekanntesten Rollen wurde die des Detektivs Cliff Dexter in der gleichnamigen Krimiserie des ZDF von 1966 bis 1968. In den 1970er Jahren war Hans von Borsody nur noch selten in Kinofilmen zu sehen; herausragend ist seine Besetzung in Richard Attenboroughs historischem Kriegsfilm Die Brücke von Arnheim (1977). Ab 1980 übernahm er häufiger Gastrollen in einschlägigen Fernsehserien wie Die glückliche Familie, Forsthaus Falkenau, Klinik unter Palmen und Der Bulle von Tölz.

Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme Daniel Gélin (Karthago in Flammen) und Douglas Sheehan in der Seifenoper Unter der Sonne Kaliforniens.

Privates

Von 1955 bis 1962 war Hans von Borsody mit Rosemarie Fendel verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter ist die Schauspielerin Suzanne von Borsody. Aus der Ehe mit Alwy Becker entstammt die Schauspielerin Cosima von Borsody. In dritter Ehe war er zehn Jahre mit der Schauspielerin Heide Keller verheiratet. Im September 1997 heiratete er Karin, seine letzte Ehefrau, eine Friseurin, und zog für sie nach Kiel. Zuvor hatte er dreißig Jahre lang durchgehend in Bayern gelebt.[1]

Filmografie

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 100.

Weblinks

Einzelbelege

  1. a b c Schauspieler Hans von Borsody ist tot (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive); dpa-Artikel auf der Internetseite der Kieler Nachrichten vom 5. November 2013.