Harlesberg

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Harlesberg
Gemeinde Theisseil
Koordinaten: 49° 42′ 49″ N, 12° 10′ 58″ O
Höhe: 447 m ü. NHN
Einwohner: 15 (9. Mai 2011)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 92637
Vorwahl: 09602

Harlesberg ist ein Gemeindeteil von Theisseil im Landkreis Neustadt an der Waldnaab im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.

Geographische Lage

Harlesberg liegt 380 m südwestlich der Kreisstraße 27, die Neustadt an der Waldnaab mit Theisseil verbindet. 370 m südwestlich von Harlesberg fließt die Waldnaab von Norden nach Süden. 1,3 km westlich von Harlesberg verläuft die Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau mit dem Bahnhof von Altenstadt an der Waldnaab. Harlesberg liegt 680 m südwestlich von Roschau, 1,5 km südöstlich von Altenstadt an der Waldnaab und 4 km nordwestlich von Theisseil.[2]

Geschichte

Der Wittelsbacher Ludwig der Strenge kaufte 1262 die Herrschaft Störnstein von Ulrich Stör und vereinigte sie mit der Herrschaft Neustadt zur Herrschaft Störnstein-Neustadt. Das Geschlecht der Störe war eine Zweiglinie der Herren von Murach, die verbunden waren mit den Ortenburgern. Dieser Kauf war ein Versuch der Wittelsbacher, den Einfluss der Ortenburger in der Oberpfalz zu vermindern.

Das Salbuch Ludwig des Strengen aus dem Jahr 1283 verzeichnete Harlesberg mit 4 Höfen und einer Mühle als zur Herrschaft Störnstein gehörig.[3]

Harlesberg (auch „Hornungesperch, Hornungsperg, Horminsperch, Horungsperg, Harungsperg, Harnesberg, Harmesperg, Harlesperg, Harleßberg“) wurde in den Urbaren von 1285 und 1326, im Böhmischen Salbüchlein von 1366 und 1382 erwähnt.[4][5] Im Zinsregister von 1514 und in den Urbaren von 1602 und 1653 wurde Harlesberg mit 2 Höfen aufgeführt.[5]

Auf einer handgezeichneten Karte von 1573 ist Harlesberg eingetragen.[3]

Harlesberg gehörte zur lobkowitzischen Herrschaft Störnstein-Neustadt. Zu dieser Herrschaft gehörten die Ortschaften Haidmühle, Sauernlohe, Neustadt an der Waldnaab, Störnstein, Wiedenhof, Aich, Roschau, Görnitz, Harlesberg, Altenstadt an der Waldnaab, Mühlberg, Denkenreuth, Ernsthof, Lanz, Oberndorf, Rastenhof, Wöllershof, Botzersreuth, Kronmühle, Sankt Quirin. Außerdem gehörte das Gebiet von Waldthurn mit 28 Dörfern und Einöden zu dieser Herrschaft.

1641 wurde Störnstein-Neustadt unter Wenzel Eusebius von Lobkowicz zur gefürsteten Grafschaft erhoben. Das Herrschaftsgebiet war in 4 Viertel geteilt: Neustädter Viertel, Altenstädter Viertel, Denkenreuther Viertel und Oberndorfer Viertel. Harlesberg gehörte zum Altenstädter Viertel.[3]

Das Steuerbuch von 1742 nannte Harlesberg mit 2 Höfen, 9 Ochsen, 4 Kühen, 2 Jungrindern, 2 Mutterschweinen, 2 Frischlingen, 1 Ziege, 10 Schafe. Im Manschaftsregister von 1797 stand Harlesberg mit 2 Höfen und 2 Herrschaftsuntertanen. Harlesberg war mit der niederen Gerichtsbarkeit, den Diensten, Abgaben und Steuern zum Oberamt Neustadt grundbar. Die Obrigkeit mit höherer Gerichtsbarkeit und Mannschaft war lobkowitzisch.[5]

1807 verkaufte Fürst Franz Josef von Lobkowitz Herzog zu Raudnitz die gefürsteten Grafschaft Störnstein-Neustadt an das Königreich Bayern.[3]

Harlesberg gehörte zur Gemeinde Roschau. Roschau war Steuerdistrikt und unmittelbare Landgemeinde, gebildet durch das Gemeindeedikt 1808. Die Gemeinde Roschau bestand aus den Ortschaften Roschau, Aich, Fichtlmühle, Görnitz, Hammerharlesberg, Harlesberg und Wiedenhof. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Roschau zusammen mit Edeldorf und Letzau 1972 zur neu gebildeten Gemeinde Theisseil zusammengelegt.[5]

Einwohnerentwicklung in Harlesberg ab 1817

1817–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1817 20 2[5]
1838 18 2[6]
1871 16 11[7]
1885 23 2[8]
1900 18 2[9]
1913 17 2[10]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 26 2[11]
1950 17 2[12]
1961 18 2[13]
1970 16 k. A.[14]
1987 13 3[15]
2011 15 k. A.[1]

[16]

Einzelnachweise

  1. a b ZENSUS2011 - Zensusatlas. In: atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 15. September 2019.
  2. Harlesberg bei Bayernatlas. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
  3. a b c d Heinrich Ascherl: Geschichte der Stadt und Herrschaft Neustadt a.d. Waldnaab., Herausgeber: Stadt Neustadt a. d. Waldnaab, 1982, S. 19, 20, 80, 125, 252
  4. Fritz Schnelbögl: Das „Böhmische Salbüchlein“ Kaiser Karl IV. 1973, ISBN 3486476211, S. 138. Download als pdf möglich
  5. a b c d e Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. 371, 448
  6. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 335 (Digitalisat).
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 908, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 855 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 886 (Digitalisat).
  10. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 580 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 894 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 767 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 566 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 132 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 265 (Digitalisat).
  16. I. Amtliche Ortschaften-/Ortsverzeichnisse. In: bayerische-landesbibliothek-online.de. Abgerufen am 15. September 2019.