Haselnussöl

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Haselnussöl
Rohstoffpflanze(n)

Haselnussstrauches (Corylus avellana)

Herkunft

Samen

Farbe

hellgelb bis gelbbraun

Inhaltsstoffe
Ölsäure 74–82,5 %[1]
Linolsäure 8–18 %[1]
Linolensäure 0,1–0,2 %[1]
Palmitinsäure 4,6–6 %[1]
Weitere Fettsäuren Stearinsäure 1,3–3 %, Palmitoleinsäure 0,2 %[1]
Weitere Inhaltsstoffe Tocopherol bis 45 mg/kg[1]
Eigenschaften
Dichte 0,9146–0,9243 kg/l bei 15 °C[2]
Viskosität = 66–76 mPa·s bei 20 °C[3]
Oxidationsstabilität 15,6–25,3 h[4]
Schmelzpunkt −17 bis −20 °C[2]
Rauchpunkt 150 °C
Flammpunkt 320 °C[5]
Iodzahl 84–95[6][7]
Verseifungszahl 188–197[6][2]
Brennwert 39,8 MJ/kg[8]
Cetanzahl 52,9[9]
Herstellung und Verbrauch
Wichtigste Produktionsländer Türkei, Italien, USA, Georgien, Aserbaidschan[10]
Verwendung Speiseöl, Industrie

Haselnuss (links) und Samen
Allgemeine chemische Struktur von Fett, wie Haselnussöl. Darin sind R1, R2 und R3 Alkylreste (≤ 10 %) oder Alkenylreste (≥ 90 %) mit einer meist ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen. Haselnussöl ist, wie andere Öle, ein Gemisch von Triestern des Glycerins.

Haselnussöl ist ein aus Kernen (Nüssen) des Haselnussstrauches (Corylus avellana) durch Pressung gewonnenes fettes Pflanzenöl. Das Öl ist klar, hellgelb bis gelbbraun und hat einen nussartigen Geruch und Geschmack. Es wird an der Luft etwas konsistenter, ohne auszutrocknen und löst sich in 350 Teilen kaltem Alkohol.

Haselnussöl ist chemisch ein Triglycerid, also ein Triester, der sich von Glycerin ableitet. Haselnussöl besitzt eine Peroxidzahl von max. 10,0 mEq/kg und enthält zusätzlich Vitamin E.

Abzugrenzen ist es von dem Avellanaöl von der Chilenischen Haselnuss (Gevuina avellana), welches eine andere Zusammensetzung aufweist.

Verwendung

Es wird als Speiseöl, in der Lebensmittelindustrie als geschmacktragendes Backöl, als Haut- oder Massageöl und Zusatz in vielen Nahrungsmitteln und als Inhaltsstoff diverser Kosmetika verwendet.

Haselnussöl ist nicht lange haltbar.

Literatur

  • Sabine Krist: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. 2. Auflage, Springer, 2013, ISBN 978-3-7091-1004-1, S. 259–268.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Özlem Tokuşoğlu,Clifford A Hall III: Fruit and Cereal Bioactives. CRC Press, 2011, ISBN 978-1-4398-0667-8, S. 193 ff.
  2. a b c Rudolf Benedikt: Analyse der Fette und Wachsarten. 3. Auflage, Springer, 1897, ISBN 978-3-662-38642-2, S. 491.
  3. Y. H. Hui, Frank Sherkat: Handbook of Food Science, Technology, and Engineering. CRC Press, 2005, ISBN 978-1-4665-0787-6, Kapitel 9–10.
  4. Linda J. Harris: Improving the safety and quality of nuts. Woodhead, 2013, ISBN 978-0-85709-748-4, S. 206.
  5. Jan C. J. Bart, Emanuele Gucciardi, Stefano Cavallaro: Biolubricants: Science and Technology. Woodhead, 2013, ISBN 978-0-85709-263-2, S. 150.
  6. a b E. Bames, A. Bömer u. a.: Handbuch der Lebensmittelchemie. 4. Band, Springer, 1939, ISBN 978-3-642-88819-9, S. 472.
  7. Alain Karleskind: Manuel des corps gras. 2. Volumes, AFCEG, TEC DOC, Paris 1992, ISBN 978-2-85206-662-5.
  8. Ibrahim Dincer, Calin Zamfirescu: Sustainable Energy Systems and Applications. Springer, 2011, ISBN 978-0-387-95860-6, S. 184.
  9. Forest Gregg: SVO. New Society, 2008, ISBN 978-0-86571-612-4, S. 47.
  10. FAO Statistik 2014.