Heßdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Heßdorf

Koordinaten: 49° 38′ N, 10° 55′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Erlangen-Höchstadt
Verwaltungs­gemeinschaft: Heßdorf
Höhe: 290 m ü. NHN
Fläche: 24,77 km2
Einwohner: 3587 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91093
Vorwahl: 09135
Kfz-Kennzeichen: ERH, HÖS
Gemeindeschlüssel: 09 5 72 133
Gemeindegliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hannberger Straße 5
91093 Heßdorf
Website: www.hessdorf.de
Erster Bürgermeister: Horst Rehder (Bürgerblock)
Lage der Gemeinde Heßdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt

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Luftaufnahme des namensgebenden Dorfs Heßdorf (2020)

Heßdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Geographische Lage

Der Hauptort liegt westlich der Autobahn A 3. Durch das Gemeindegebiet fließt der Seebach.[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn):

Adelsdorf, Röttenbach, Erlangen, Herzogenaurach, Großenseebach, Weisendorf, Höchstadt an der Aisch, Gremsdorf.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Heßdorf hat zehn Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Hannberg, Heßdorf, Hesselberg und Käferhölzlein und Eichelberg.[5]

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

1315 wurde der Ort als „Hessedorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich der Personenname Hesso, Hesse. Eine Person dieses Namens kann als Gründer der Siedlung angesehen werden.[6] Die Ministerialen von Gründlach waren ursprünglich im Ort Lehensträger. Deren Lehen ging 1315 an die Herren von Hohenlohe-Brauneck über, die es zwischen 1340 und 1364 als Oblei dem Bamberger Domkapitel stifteten.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Heßdorf 21 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Oblei Heßdorf des bambergischen Domkapitels. Grundherren waren das bambergische Kastenamt Herzogenaurach (1 Halbhof, 1 Viertelhof, 1 Gut), die Oblei Heßdorf (1 Hube, 5 Halbhuben, 1 Drittelhube, 6 Hofrait, 1 Sölde, 1 Mühle, 1 Haus) und das Rittergut Neuenbürg (2 Güter).[8]

1803 fiel Heßdorf durch den Hauptlandesvergleich Preußen/Bayern an Preußen. Mit dem preußischen Fürstentum Bayreuth kam sie im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und mit dem Pariser Vertrag von 1810 an Bayern.

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hannberg zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Heßdorf, zu der Mittel-, Ober- und Untermembach gehörten.[9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herzogenaurach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden zwei Anwesen dem Patrimonialgericht Neuenbürg (bis 1835). Am 1. Oktober 1847 wurde die Finanzverwaltung vom Rentamt Herzogenaurach übernommen.[10] Ab 1862 gehörte Heßdorf zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Herzogenaurach (1919 in Finanzamt Herzogenaurach umbenannt, seit 1929: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Herzogenaurach (1879 in das Amtsgericht Herzogenaurach umgewandelt), seit 1959 ist das Amtsgericht Erlangen zuständig. Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 7,454 km².[11]

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Hannberg eingegliedert.[12] Am 1. Mai 1978 kam die aufgelöste Gemeinde Hesselberg fast vollständig hinzu.[13]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Heßdorf

Jahr 1818 1840 1852 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1961 1970 1987 2008 2013 2017
Einwohner 295 370 372 373 360 350 367 384 399 388 391 354 366 385 387 410 419 616 630 621 746 805 2634 3502 3451 3508
Häuser[14] 45 67 68 71 70 82 122 677 1007
Quelle [15] [16] [16] [17] [16] [18] [16] [16] [19] [16] [16] [20] [16] [16] [16] [21] [16] [16] [16] [22] [11] [23] [24] [25] [25] [25]

Ort Heßdorf

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 149 204 187 227 196 216 364 477 488 1060
Häuser[14] 23 37 35 37 46 71 272
Quelle [15] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [11] [23] [24]

Politik und Öffentliche Verwaltung

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Heßdorf hat 16 Mitglieder zuzüglich der Erste Bürgermeister.

  • Erster Bürgermeister: Horst Rehder (Bürgerblock Heßdorf)
  • Zweiter Bürgermeister: Axel Gotthard (CSU)
  • Dritte Bürgermeisterin: Anja Willert (Bürgerblock)[26]

Wahlergebnis Kommunalwahl am 29. März 2020[26]

Bürgerblock CSU SPD Freie Wähler Gesamt
2020 5 5 2 4 16 Sitze

Wappen und Flagge

Wappen
Wappen von Heßdorf
Blasonierung:Geteilt, oben in Gold ein wachsender, mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzer Löwe; unten gespalten, vorne in Rot eine wachsende silberne Speerspitze; hinten fünfmal schräg geteilt von Schwarz und Gold.“[27]
Wappenbegründung: Der mit einer Schrägleiste überdeckte Löwe ist die Wappenfigur des Hochstifts Bamberg und erinnert an dessen langwährende Herrschaft in Hessdorf. Bedeutendster Grundbesitzer im Ort war das Domkapitel Bamberg, das seinen Besitz vor allem den Herren von Gründlach-Brauneck verdankt. Die Schrägteilung von Schwarz und Gold ist dem Wappen dieses Adelsgeschlechts entnommen. Stellvertretend für die vielen Adelsfamilien, die im Gemeindegebiet begütert waren, steht der Spieß aus dem Wappen der Stiebar, die von 1511 bis 1738 im Gemeindegebiet begütert waren. Der im Adelswappen rote Spieß wurde aus heraldischen Gründen für das Gemeindewappen umtingiert.

Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist gelb-schwarz-gelb.[28]

Verwaltung

Heßdorf ist der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Heßdorf, zu der die Gemeinde Großenseebach gehört.

Kultur

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Regelmäßige Veranstaltungen

Am zweiten Wochenende im September findet die Heßdorfer Kirchweih im Festzelt und im Sportheim der SpVgg Heßdorf statt.

Verkehr

Die Staatsstraße 2240 verläuft nach Hannberg (1,2 km nordwestlich) bzw. zur Anschlussstelle 81 der Bundesautobahn 3 und führt weiter nach Dechsendorf (2 km östlich). Die Staatsstraße 2259 verläuft nach Großenseebach (1,8 km westlich). Die Kreisstraße ERH 14 verläuft nach Untermembach (1,6 km südlich).[2]

Sonstiges

Im Heßdorfer Gewerbepark befindet sich die überregional bekannte Wrestlingliga New European Championship Wrestling (NEW), die von dem ehemaligen WCW-Star Alex Wright geführt wird. Dieser gründete auch die Wrestlingschule The Wright Stuff an diesem Standort, in der er junge Wrestler ausbildet.

Literatur

Weblinks

Commons: Heßdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Heßdorf im BayernAtlas.
  3. Gemeinde Heßdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. September 2019.
  4. Gemeinde Heßdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, abgerufen am 7. Mai 2022.
  6. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 101f.
  7. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 125f. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 82f.
  8. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 69. Dort werden fälschlicherweise 16 Anwesen angegeben.
  9. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 49 (Digitalisat).
  10. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 143.
  11. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 679–680 (Digitalisat).
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 712.
  14. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet und von 1871 bis 2017 als Wohngebäude.
  15. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 40 (Digitalisat). Für die Gemeinde Heßdorf zuzüglich der Einwohner und Feuerstellen von Mittelmembach (S. 59), Obermembach (S. 67) und Untermembach (S. 95).
  16. a b c d e f g h i j k l m Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 877, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1050, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1077 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
  25. a b c LfStat: Heßdorf: Amtliche Statistik. (PDF) In: statistik.bayern.de. S. 6 und 12, abgerufen am 9. Oktober 2019.
  26. a b Gemeinderat - Übersicht. Gemeinde Heßdorf, abgerufen am 16. August 2020.
  27. Eintrag zum Wappen von Heßdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  28. Heßdorf. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 4. Juli 2020.